Marianne Binder: «Eine bürgerliche Frau ist für Linke gar keine Frau», Feusi Fédéral, Ep. 56

Marianne Binder: «Eine bürgerliche Frau ist für Linke gar keine Frau», Feusi Fédéral, Ep. 56

Die Aargauer Mitte-Nationalrätin über die Sanktionen gegen Russland, die Neutralität, linke und bürgerliche Frauen in der Politik – und weshalb sie noch immer Feministin ist.
31 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
«Wir haben bei den Sanktionen zu spät nachgezogen, der Bundesrat
hat zögerlich gehandelt», findet Marianne Binder. Bei der Umsetzung
müsse die Schweiz härter vorgehen. Die Schweiz müsse zudem
eigenständig Massnahmen ergreifen. «Gerade, wenn wir uns auf die
Neutralität abstützen, dann müssten wir nicht nur die Tabelle der
EU nachvollziehen. Aber ist die Schweiz noch neutral, wenn sie die
Ukraine unterstützt? «Ich finde, es gehört zur Neutralität, dass
man Recht und Unrecht auseinander hält. Wenn man sich nicht
entscheidet, dann stellt man sich auf die Seite des Unrechts. Das
wäre eine falsch verstandene Neutralität.» Der Angriff Russlands
gelte auch der Sicherheit der Schweiz. Wie im Zweiten Weltkrieg
Bloss: Wie lange soll das noch weiter gehen? «Ich kann keinen
Waffenstillstand sehen, bei dem man den Russen nachgibt», sagt
Binder. «Wenn die Ukraine fällt, dann sind die anderen Länder darum
herum bedroht.» Der Westen sei in einer ähnlichen Lage, wie im
Zweiten Weltkrieg, bei dem nachgeben auch keine Lösung gewesen sei.
Das grosse Thema in der Sondersession des Nationalrates war der
Umgang zwischen Frauen und Männern in den Debatten. Marianne Binder
sieht das weniger dramatisch: «Die bösen bürgerlichen Männer sind
für links-grün die Täter, die linken Frauen die Opfer. Bürgerliche
Frauen passten nicht ins Bild. «Du gehörst zu den Tätern, wenn du
bürgerlich bist. Eine bürgerliche Frau ist für Linke gar keine
richtige Frau.» Linke Machos Der Hammer sei ausgerechnet
Gewerkschafts-Boss und SP-Nationalrat Pierre-Yves Maillard. Der
sagte, es sei falsch, dass Frauen ein Jahr bis zur Pensionierung
länger arbeiten müssten, weil sie dann als Grossmütter beim
Enkelhüten fehlen würden. «Das ist eine richtige Macho-Haltung!»
Sozialdemokraten verlangten, dass möglichst viele Frauen arbeiten
würden – und mit 64 schicke man sie in die Rente, damit sie Enkel
hüten können. «Offenbar gibt es keine Frauen mit wertvollen Jobs,
das sagt es doch aus», schimpft Binder. Sie sei Feministin, aber
mit der Opferhaltung des linken Feminismus könne sie nichts
anfangen.

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