Musikunterricht gestrichen: Petition fordert Online-Stunden
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vor 4 Jahren
Jenakultur hat die Bezahlung der Honorarlehrer_innen der Musik-
und Kunstschule Jena (MKS) eingestellt. Das teilte der
Eigenbetrieb der Stadt am Samstag mit. Der Freundeskreis der
Musik- und Kunstschule Jena e.V. forderte daraufhin in einer
Online-Petition die Fortführung des Unterrichts auf Honorarbasis.
Aufgrund des Kontaktverbotes habe ein Großteil des
Musikunterrichts in den vergangenen Wochen online stattgefunden.
Jetzt will Jenakultur das bisher für Schüler_innen kostenfreie
Angebot einstellen. Jenakultur begründet diesen Schritt mit
fehlenden Einnahmen durch ausfallende Veranstaltungen. Für die
Fortführung des Online-Angebots auf Honorarbasis mit
Gebührenerhebung wolle man einen Stadtratsbeschluss Ende Mai
abwarten, sagten die Werksleiter von Jenakultur. Sie bitten die
Honorarkräfte, den Unterricht bis dahin ohne Entlohnung
weiterzuführen.
Die Initiator_innen der Petition kritisierten das. Der
Online-Unterricht sei gerade in Zeiten geschlossener Schulen eine
wertvolle Beschäftigung für Schüler_innen. Eine Unterbrechung
bedeute einen Verlust von musikalischer Entwicklung. Zudem trage
Jenakultur soziale Verantwortung für die ohnehin prekären
Honorarkräfte.
Eine Unterrichtsstop könnte ausserdem zu einer dauerhaften
Abwanderung von Schüler_innen und Honorarkräften führen. Eine
freiwillige Aussetzung der Bezahlung sei deshalb nicht
hinnehmbar. Die Petition für die Fortführung des
Online-Unterrichts haben bis Dienstag rund 800 Personen
unterschrieben.
Auch die Thüringer Musikverbände kritisieren in einer gemeinsamen
Stellungnahme den Umgang mit Honorarkräften und die aus ihrer
Sicht unzureichenden Soforthilfen. Dort heißt es, dass die
tatsächlichen Bedarfe viele solo-selbständiger keine
Berücksichtigung fänden.
Zwar würden noch Versicherungsbeiträge berücksichtigt, faktische
Lebenshaltungskosten sowie Entschädigung für Verdienstausfälle
allerdings nicht. „Die Ausgestaltung der Förderung geht damit an
der Lebens- und Berufsrealität der Akteur*innen im Musik- und
Kulturbereich vorbei“, heißt es in der Stellungnahme wörtlich.
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