Fehlende Schutzkleidung: Uniklinikum appelliert an Landesregierung

Fehlende Schutzkleidung: Uniklinikum appelliert an Landesregierung

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RADIO OKJ informiert Jena und Umgebung über die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus und dessen Folgen.

Beschreibung

vor 4 Jahren

Die Belegschaft des Uniklinikums Jena (UKJ) fordert die
Landesregierung in einem offenen Brief dazu auf, alles Notwendige
zum Schutz der Patient_innen zu unternehmen. Konkret fordert sie
die sofortige Versorgung mit Schutzkleidung, eine steuerfreie
Belastungszulage für alle Beschäftigten sowie die Abschaffung des
Finanzierungssystem durch Fallpauschalen (DRGs).


Gesundheitsministerin Werner reagierte auf den offenen Brief am
Dienstag. Vom Land seien Aufträge für Mundschutz und
Schutzkleidung für elf Millionen Euro erteilt worden.
Eingetroffen sei bisher Material im Wert von einer Millionen
Euro, so die Linkenpolitikerin nach einer Meldung der Deutschen
Presseagentur.


Die Verfasser des offenen Briefs, der Koordinierungskreis der
Teamdeligierten, vertritt alle Beschäftigten am UKJ. In ihrem
Brief weisen sie auf die Mängel des Gesundheitssystems hin.
Wörtlich sprechen sie von einem „Gesundheitssystem, welches
kaputtgespart wurde“.


Das etablierte DRG-System rechnet Erkrankungen mit einer
Fallpauschale ab. Das führe zu Sparmaßnahmen, die dem Wohl des
Patienten schaden würden. Durch diese Finanzierung würde
Gesundheit zur Ware, heißt es in dem Brief. Die Mängel des
bestehenden Systems treten jetzt in der Notsituation besonders
offen zutage.


Das Finanzierungssystem müsse sich wieder am Bedarf und
Gemeinwohl orientieren, fordert die Belegschaft. Gleichzeitig
betonen sie, das Uniklinikum würde gemeinsam durch die Pandemie
gehen.


Gesundheisministerin Werner stellte indes ein Konzept vor, das
Thüringens Krankenhäuser für die Corona-Pandemie anpassen soll.
Krankenhäuser werden demnach in drei Kategorien unterteilt. Level
1 Krankenhäuser sollen Patient_innen versorgen, die intensiv
betreut werden müssen.
Level 2 Krankenhäuser sollen leichte Coronafälle übernehmen und
Level 3 Krankenhäuser sorgen für nicht infizierte Patient_innen.
Dem UKJ teilte Werner die Kategorie 1 zu, die Versorgung von
schweren Coronafällen.

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