Die Folge mit dem schwulen Fußballer
Andrea Pauly im Gespräch mit Mr Gay Germany Benjamin Näßler über
Homophobie im Sport
56 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Benjamin Näßler gilt als der schönste schwule Mann Deutschlands: Er
hat Ende Dezember die Wahl zum Mr. Gay Germany gewonnen. Dafür
reichte es nicht, dass der gebürtige Bad Saulgauer athletisch ist
und in Badehosen auf einem Laufsteg eine gute Figur macht: Eine
Kampagne, die jeder Teilnehmer erarbeiten musste, war Teil des
Wettbewerbs. Benjamin Näßler entschied sich ein Problem zu
thematisieren, von dem er selbst jahrelang betroffen war und das
mit der Oberflächlichkeit von Schönheitswettbewerben wenig zu tun
hat: Unbehagen, Ablehnung und offener Hass gegenüber Schwulen im
Fußball. Dass er schwul ist, wusste er schon, als er noch in Bad
Saulgau lebte und in heimischen Vereinen Fußball spielte. Doch sich
bei den Kumpels und Trainern zu outen, kam für ihn nicht in Frage.
Auf deutschen Fußballplätzen, auch im Südwesten, in der Kabine und
beim Bier nach dem Spiel fallen bis heute Sprüche, die offen
schwulenfeindlich sind: "schwul" ist dort eine Beschimpfung, egal
ob es um einen missglückten Pass, einen foulenden Spieler der
Gegenseite oder einen Trinkspruch geht. "Man hat sich zugeprostet
mit einem Getränk, und dann kam des Öfteren der Spruch: 'Absetzen,
sonst gibt's schwule Kinder", erinnert sich Näßler an eine typische
Situation. "Für mich war das ein ausschlaggebender Grund zu sagen:
Dann oute ich mich lieber nicht, weil ich nicht weiß, wie die drauf
sind." Er wollte nicht riskieren, von Teamkameraden und den
Zuschauern verachtet zu werden, weil er Männer liebt. Während in
der Kunst- und Musikszene und selbst in der Bundespolitik
Homosexualität längst deutlich entspannter wahrgenommen wird, ist
sie im Männerfußball nach wie vor ein Tabu. "Wir haben in
Deutschland 36 Profivereine mit jeweils 25 Spielern, also mehr als
600 hauptberufliche Fußballer, von denen offiziell keiner schwul
ist", zählt Näßler auf. Selbst wenn der Anteil von Homosexuellen
unter Fußballern vielleicht etwas geringer sei - es gebe auf jeden
Fall den ein oder anderen, zumal immer wieder Gerüchte die Runde
machen. Für Schwule seien das Versteckspiel und das Verheimlichen
von einem Teil ihrer Selbst in der Öffentlichkeit oft das kleinere
Übel. "Aber es ist schon sehr schade, dass man, nur weil man sehr
gut Fußball spielen kann, sich nicht auf das konzentrieren kann,
was einen ausmacht. Und das ist seine Persönlichkeit." Im Podcast
spricht Benjamin Näßler über das Versteckspiel als kleineres Übel,
über die Vorbildfunktion und gekauften Freundinnen von
Promi-Fußballern und darüber, dass auch Schwule nicht automatisch
jeden anderen Mann attraktiv finden. Er erzählt von seinen
Erfahrungen und erklärt, warum es einen großen Unterschied zwischen
Homophobie in der Bundesliga und in den unteren Klassen gibt.
hat Ende Dezember die Wahl zum Mr. Gay Germany gewonnen. Dafür
reichte es nicht, dass der gebürtige Bad Saulgauer athletisch ist
und in Badehosen auf einem Laufsteg eine gute Figur macht: Eine
Kampagne, die jeder Teilnehmer erarbeiten musste, war Teil des
Wettbewerbs. Benjamin Näßler entschied sich ein Problem zu
thematisieren, von dem er selbst jahrelang betroffen war und das
mit der Oberflächlichkeit von Schönheitswettbewerben wenig zu tun
hat: Unbehagen, Ablehnung und offener Hass gegenüber Schwulen im
Fußball. Dass er schwul ist, wusste er schon, als er noch in Bad
Saulgau lebte und in heimischen Vereinen Fußball spielte. Doch sich
bei den Kumpels und Trainern zu outen, kam für ihn nicht in Frage.
Auf deutschen Fußballplätzen, auch im Südwesten, in der Kabine und
beim Bier nach dem Spiel fallen bis heute Sprüche, die offen
schwulenfeindlich sind: "schwul" ist dort eine Beschimpfung, egal
ob es um einen missglückten Pass, einen foulenden Spieler der
Gegenseite oder einen Trinkspruch geht. "Man hat sich zugeprostet
mit einem Getränk, und dann kam des Öfteren der Spruch: 'Absetzen,
sonst gibt's schwule Kinder", erinnert sich Näßler an eine typische
Situation. "Für mich war das ein ausschlaggebender Grund zu sagen:
Dann oute ich mich lieber nicht, weil ich nicht weiß, wie die drauf
sind." Er wollte nicht riskieren, von Teamkameraden und den
Zuschauern verachtet zu werden, weil er Männer liebt. Während in
der Kunst- und Musikszene und selbst in der Bundespolitik
Homosexualität längst deutlich entspannter wahrgenommen wird, ist
sie im Männerfußball nach wie vor ein Tabu. "Wir haben in
Deutschland 36 Profivereine mit jeweils 25 Spielern, also mehr als
600 hauptberufliche Fußballer, von denen offiziell keiner schwul
ist", zählt Näßler auf. Selbst wenn der Anteil von Homosexuellen
unter Fußballern vielleicht etwas geringer sei - es gebe auf jeden
Fall den ein oder anderen, zumal immer wieder Gerüchte die Runde
machen. Für Schwule seien das Versteckspiel und das Verheimlichen
von einem Teil ihrer Selbst in der Öffentlichkeit oft das kleinere
Übel. "Aber es ist schon sehr schade, dass man, nur weil man sehr
gut Fußball spielen kann, sich nicht auf das konzentrieren kann,
was einen ausmacht. Und das ist seine Persönlichkeit." Im Podcast
spricht Benjamin Näßler über das Versteckspiel als kleineres Übel,
über die Vorbildfunktion und gekauften Freundinnen von
Promi-Fußballern und darüber, dass auch Schwule nicht automatisch
jeden anderen Mann attraktiv finden. Er erzählt von seinen
Erfahrungen und erklärt, warum es einen großen Unterschied zwischen
Homophobie in der Bundesliga und in den unteren Klassen gibt.
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