Rettungsdienste wegen fehlender Hygieneausrüstung handlungsunfähig?
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RADIO OKJ informiert Jena und Umgebung über die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus und dessen Folgen.
Beschreibung
vor 4 Jahren
Das Deutsche Rote Kreuz bangt angesichts mangelnder Versorgung
von Schutzkleidung um seine Einsatzfähigkeit. Rettungsdienste und
Pflegedienste könnten von Ausfällen betroffen sein. Die
Präsidentin des DRK sieht die Politik in der Verantwortung.
Atemschutzmasken sind begehrter als je zu vor. Die derzeitige
Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Davon ist auch das
Deutsche Rote Kreuz betroffen - ausgerechnet. Denn hier werden
die Atemschutzmasken dringender benötigt als teilweise anderswo.
Nach Informationen der Mediengruppe Thüringen könnten ab heute
Rettungsdienste ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen, schlicht weil
ihnen die Schutzkleidung fehlt.
Bereits am Freitag wandte sich die DRK-Präsidentin Gerda
Hasselfeldt mit der Bitte an die Politik, für nötige
Schutzkleidung zu sorgen. Der Vorstandsvorsitzende des Thüringer
DRK-Landesverbandes Peter Schreiber bekräftigte diese Bitte. Am
Montagnachmittag kündigte das Sozialministerium eine Reaktion auf
den Notstand an. Das sagte ein Sprecher des Ministeriums. Details
werden derzeit noch erwartet.
Das Deutsche Rote Kreuz beschäftigt mit 70 Prozent den
Löwenanteil der Rettungsdienste in Thüringen. Auch andere
Rettungsdienste sind von dem Problem betroffen. Würden sie wegen
mangelnder Schutzausrüstung ausfallen, wäre das fatal. Schreiber
fühlt sich im Stich gelassen: „Wir haben den Eindruck, dass der
Rettungsdienst in allen Planungen vergessen wurde“, sagte er der
Mediengruppe Thüringen.
Helfen könnte auch eine Ausweitung des Budgets. Die erstattete
Pauschale für Schutzkleidung reicht nicht mehr aus, weil sich der
Preis inzwischen vervielfacht hat.
Nicht nur der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes ist
betroffen. Tagespflege, ambulante Pflegedienste und
Beratungsangebote: Viele gemeinnützige Pflegeeinrichtungen
stünden vor Schwierigkeiten, sagt Gerda Hasselfeldt. Die
Coronakrise ist für sie eine finanzielle Belastung, die zur
chronischen Unterfinanzierung hinzukommt. Wegen des legalen
Status der Gemeinnützigkeit können diese Organisationen nur
begrenzt finanzielle Rücklagen bilden. Hasselfeldt fordert
deshalb eine Anpassung im Arbeitsgesetz und Unterstützung bei der
Finanzierung von Leistungen. Sie warnt: Würden diese Angebote
wegfallen, träfe das vor allem die Schwachen und Benachteiligten
unserer Gesellschaft.
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