Minimale nicht-erosive endoskopische Läsionen in der Diagnostik der Endoskopie-negativen Refluxkrankheit des Ösophagus
Beschreibung
vor 18 Jahren
Die Diagnose der nicht-erosiven Refluxkrankheit der Speiseröhre war
bislang eine Ausschlussdiagnose und basierte nicht auf
endoskopischen Befunden. Die neueste und derzeit für
wissenschaftliche Studien geforderte Klassifikation der
Refluxösophagitis ist die 1994 vorgestellte Los Angeles
Klassifikation. Bei der Erarbeitung dieser neuen Klassifikation
wurden auch minimale reflux-assoziierte nicht-erosive Veränderungen
des distalen Ösophagus evaluiert, aber aufgrund der hohen
Interobserver-Variabilität nicht in die neue Klassifikation
aufgenommen. In der vorliegenden Arbeit wird, im Licht einer
während 10 Jahren deutlich verbesserten Videoendoskopie, der Frage
der endoskopischen Diagnose von minimalen nicht-erosiven
reflux-assoziierten Veränderungen des distalen Ösophagus erneut
nachgegangen. In einem Zentrum wurden von einem erfahrenen
Untersucher (> 3000 Gastroskopien) konsekutiv erwachsene
Patienten im Alter von > 18 Jahren und < 80 Jahren mit
reflux-verdächtigen Symptomen untersucht. Die Endoskopien wurden
mit der neuesten Generation von Pentax Video-Gastroskopen der Serie
EG2970K durchgeführt. Die Dokumentation der minimalen
nicht-erosiven Veränderungen an der Epithelgrenze erfolgte mit
einem Sony Colour Video Printer UP-2300P. Anschliessend wurden 4
Quadrantenbiopsien an der Epithelgrenze durchgeführt, die
Zylinderepithel, die Z-Linie und Plattenepithel möglichst in einem
Partikel erfassen sollten. Die histologische Graduierung erfolgte
entsprechend den in der Arbeit von Vieth et al. (Scand J
Gastroenterol 2001; 36:1123) publizierten Kriterien der
Arbeitsgruppe von Prof. Stolte. Als Positiv-Kontrollen wurden
Patienten mit erosiver Refluxösophagitis untersucht. Anacide
Patienten, entweder mit atrophischer Autoimmungastritis im
Endstadium oder mit einem Zustand nach Gastrektomie wurden als
Negativ-Kontrollen verwendet. Insgesamt wurden 235 Patienten
untersucht. Davon hatten 41 eine endoskopisch ’normale’ Z-Linie (=
Gruppe 1). 117 Patienten mit Refluxsymptomen hatten minimale
nicht-erosive Veränderungen im Bereich der Z-Linie (= Gruppe 2) und
53 hatten eine erosive Refluxösophagitis im Stadium A oder B
entsprechend der Los Angeles Klassifikation (= Gruppe 3). Als
anacide Kontrollen wurde 11 Patienten mit atrophischer
Autoimmungastritis untersucht (= Gruppe 4) und 13 mit einem Zustand
nach Gastrektomie (= Gruppe 5). Die histologischen Veränderungen im
z-linien nahen Plattenepithel wurden unter dem Begriff
’hyperregeneratorische Ösophagopathie’ zusammengefasst. Ihre
semi-quantitative Bewertung in gering-, mittel- und hoch-gradig
ergab einen Median von 1 (= gering-gradig) für Gruppe 1, von 1 für
Gruppe 2, von 2 für Gruppe 3 und von 0 für Gruppe 4 und 0 für
Gruppe 5. Die Unterschiede zwischen den Negativ-Kontrollen und den
Gruppen 1 bis 3 waren signifikant auf dem Level p < 0,001.
Ebenfalls waren die Unterschiede zwischen der Positiv-Kontrolle und
den Gruppen 1 und 2 signifikant. Die Diagnose NERD wurde insgesamt
bei 113 von 158 Patienten (72.5 %) richtig gestellt. Die
vorliegende Untersuchung zeigt, dass mit Hilfe der neuesten
Generation Videogastroskope endoskopisch minimale Veränderungen im
Bereich der Z-Linie diagnostiziert werden können, die erlauben, die
Diagnose NERD positiv zu stellen. Weitere Untersuchungen sind
erforderlich, um die hier formulierten Kriterien zu bestätigen und
zu etablieren.
bislang eine Ausschlussdiagnose und basierte nicht auf
endoskopischen Befunden. Die neueste und derzeit für
wissenschaftliche Studien geforderte Klassifikation der
Refluxösophagitis ist die 1994 vorgestellte Los Angeles
Klassifikation. Bei der Erarbeitung dieser neuen Klassifikation
wurden auch minimale reflux-assoziierte nicht-erosive Veränderungen
des distalen Ösophagus evaluiert, aber aufgrund der hohen
Interobserver-Variabilität nicht in die neue Klassifikation
aufgenommen. In der vorliegenden Arbeit wird, im Licht einer
während 10 Jahren deutlich verbesserten Videoendoskopie, der Frage
der endoskopischen Diagnose von minimalen nicht-erosiven
reflux-assoziierten Veränderungen des distalen Ösophagus erneut
nachgegangen. In einem Zentrum wurden von einem erfahrenen
Untersucher (> 3000 Gastroskopien) konsekutiv erwachsene
Patienten im Alter von > 18 Jahren und < 80 Jahren mit
reflux-verdächtigen Symptomen untersucht. Die Endoskopien wurden
mit der neuesten Generation von Pentax Video-Gastroskopen der Serie
EG2970K durchgeführt. Die Dokumentation der minimalen
nicht-erosiven Veränderungen an der Epithelgrenze erfolgte mit
einem Sony Colour Video Printer UP-2300P. Anschliessend wurden 4
Quadrantenbiopsien an der Epithelgrenze durchgeführt, die
Zylinderepithel, die Z-Linie und Plattenepithel möglichst in einem
Partikel erfassen sollten. Die histologische Graduierung erfolgte
entsprechend den in der Arbeit von Vieth et al. (Scand J
Gastroenterol 2001; 36:1123) publizierten Kriterien der
Arbeitsgruppe von Prof. Stolte. Als Positiv-Kontrollen wurden
Patienten mit erosiver Refluxösophagitis untersucht. Anacide
Patienten, entweder mit atrophischer Autoimmungastritis im
Endstadium oder mit einem Zustand nach Gastrektomie wurden als
Negativ-Kontrollen verwendet. Insgesamt wurden 235 Patienten
untersucht. Davon hatten 41 eine endoskopisch ’normale’ Z-Linie (=
Gruppe 1). 117 Patienten mit Refluxsymptomen hatten minimale
nicht-erosive Veränderungen im Bereich der Z-Linie (= Gruppe 2) und
53 hatten eine erosive Refluxösophagitis im Stadium A oder B
entsprechend der Los Angeles Klassifikation (= Gruppe 3). Als
anacide Kontrollen wurde 11 Patienten mit atrophischer
Autoimmungastritis untersucht (= Gruppe 4) und 13 mit einem Zustand
nach Gastrektomie (= Gruppe 5). Die histologischen Veränderungen im
z-linien nahen Plattenepithel wurden unter dem Begriff
’hyperregeneratorische Ösophagopathie’ zusammengefasst. Ihre
semi-quantitative Bewertung in gering-, mittel- und hoch-gradig
ergab einen Median von 1 (= gering-gradig) für Gruppe 1, von 1 für
Gruppe 2, von 2 für Gruppe 3 und von 0 für Gruppe 4 und 0 für
Gruppe 5. Die Unterschiede zwischen den Negativ-Kontrollen und den
Gruppen 1 bis 3 waren signifikant auf dem Level p < 0,001.
Ebenfalls waren die Unterschiede zwischen der Positiv-Kontrolle und
den Gruppen 1 und 2 signifikant. Die Diagnose NERD wurde insgesamt
bei 113 von 158 Patienten (72.5 %) richtig gestellt. Die
vorliegende Untersuchung zeigt, dass mit Hilfe der neuesten
Generation Videogastroskope endoskopisch minimale Veränderungen im
Bereich der Z-Linie diagnostiziert werden können, die erlauben, die
Diagnose NERD positiv zu stellen. Weitere Untersuchungen sind
erforderlich, um die hier formulierten Kriterien zu bestätigen und
zu etablieren.
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