Immunantwort nach Gabe von Interferon-aplpha, Interleukin-2 und 5-Fluorouracil bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom

Immunantwort nach Gabe von Interferon-aplpha, Interleukin-2 und 5-Fluorouracil bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom

Beschreibung

vor 18 Jahren
Einleitung und Ziel der Arbeit: Immunchemotherapie-Protokolle mit
5-Fluorouracil (5-FU) in Kombination mit Interleukin-2 (IL-2) und
Interferon-alpha2a (IFN-alpha) zeigten eine verbesserte
Ansprechrate bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom
(NZK). Die Rolle des 5-FU im Rahmen eines synergistischen bzw.
additiven Effektes ist bislang nicht geklärt. Die vorliegende
Arbeit hinterfragt, ob die Gabe von 5-FU im Zusammenhang einer
Immuntherapie aus immunologischer Sicht gerechtfertigt ist. Hierzu
wurden die Effekte des 5-FU auf die Lymphozytenfunktion in vitro
und ex vivo während der Immunchemotherapie analysiert. Methoden:
Periphere Blutmononukleäre Zellen (PBMC) wurden aus dem Blut
gesunder Spender isoliert und für 5 Tage mit verschiedenen
NZK-Linien in Mixed lymphocyte tumor cell cultures (MLTC)
koinkubiert. IL-2, IFN-alpha, 5-FU wurden allein oder in
Kombination dazugegeben. Die Lymphozyten wurden im Hinblick auf
Proliferation, Zytotoxizität mittels colorimetrischer Verfahren und
bezüglich ihrer Aktivität in der Immunfluoreszenz analysiert.
Zusätzlich entwickelten wir eine Langzeit-Kultur mit PBMC in
Kokultur mit NZK-Linien und den Pharmaka nach dem Hannoveraner
Protokoll (IL-2, IFN-alpha, 5-FU). Der Lymphozyten-Phänotyp und
ihre Funktion wurden bei 5 Patienten mit metastasiertem NZK, die
die Immunchemotherapie nach dem Hannoveraner Protokoll und bei 6
weiteren Patienten in modifizierter Form erhielten, analysiert.
Ergebnisse: Die Lymphozyten-Proliferation in der MLTC war um mehr
als das doppelte gesteigert nach der Gabe von IL-2 und/oder
IFN-alpha. 5-FU inhibierte die Proliferation vollständig allein und
in der Kombination mit IL-2 und/oder IFN-alpha. Die Zytotoxizität
der aktivierten Lymphozyten war in ähnlicher Weise vermindert. Die
Langzeitkultur (MLTC mit PBMC und NZK-Linien, IL-2, IFN-alpha und
5-FU) führte zu einer kontinuierlichen Lymphozyten-Proliferation
und ergab einen deutlichen Anstieg der Zellzahl. Die Proliferation
und die Vitalität waren nach Gabe von 5-FU vollständig aufgehoben.
Nach 14-tägiger Kultur mit NZK-Linien IL-2 und IFN-alpha zeigten
die aktivierten Lymphozyten eine allospezifische Zytotoxizität. Die
Gabe von 5-FU führte zu einem starken Absinken der zytotoxischen
Aktivität der stimulierten Zellen. Analog durchgeführte ex vivo –
Analysen der Lymphozyten-Funktion aus dem Vollblut von 5 Patienten
mit metastasiertem NZK, die die Immunchemotherapie erhielten,
zeigten ähnliche Ergebnisse. Die Zytotoxische Aktivität der
stimulierten Lymphozyten der behandelten Patienten gegen NZK-Linien
stieg nach der Zytokinbehandlung erst an von 35.5% auf 62.2%
allospezifische Lyse (E:T ratio 40:1)und fiel nach der Gabe von
5-FU auf weniger als 30% ab. Analog zeigten die Untersuchungen der
6 weiteren Patienten, die zuerst die Kombination aus 5-FU und
IFN-alpha und anschließend IL-2 und IFN-alpha erhielten, zunächst
einen Abfall der zytotoxischen Aktivität der NK-Zellen. Die Gabe
von IL-2 und IFN-alpha wiederum führte zu einem Anstieg der
aktivierten Lymphozyten sowie zu vermehrter zytotoxischer Aktivität
der NK-Zellen. Schlussfolgerung: 5-FU führt inhibiert die
Proliferation und die Zytotoxizität von aktivierten Lymphozyten
auch in Kombination mit Zytokinen in vitro. Die ex vivo – Analysen
der behandelten Patienten zeigen den gleichen Effekt. Ob eine
Änderung der sequentiellen Applikation der einzelnen Pharmaka eine
klinische Konsequenz hat, sollte in einer klinischen Studie
überprüft werden.

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