Erste klinische Erfahrungen mit einem konfokal arbeitenden Instrument zur Quantifizierung von Linsentrübungen

Erste klinische Erfahrungen mit einem konfokal arbeitenden Instrument zur Quantifizierung von Linsentrübungen

Beschreibung

vor 18 Jahren
Zielsetzung: Die vorliegende Studie sollte zeigen, wie sich gesunde
Augenlinsen und Linsen mit klinisch manifesten Trübungen im
Densitogramm des Confocal-Opacity-Meters (COM 2000) darstellen.
Methodik: Untersucht wurden 125 Augen von 72 Probanden im Alter von
8 bis 88 Jahren. Ausgewählt wurden nicht voroperierte Augen mittels
konventioneller Untersuchung an der Spaltlampe. Hier waren 42 der
untersuchten Linsen klar, während 83 Linsen klinisch relevante
Trübungen aufwiesen. Zum Vergleich wurden jeweils
Scheimpflugaufnahmen mit einer Topcon SL 45b Scheimpflugkamera
angefertigt. Ergebnisse: Die Kornea stellt sich in Scheimpflug- und
konfokalen Densitogrammen als Peak dar, an den sich die
streulichtarme Vorderkammer anschließt. Der Verlauf von
Scheimpflugdensitogrammen der Linse ist bekannt und relativ leicht
zu interpretieren. Die Grenzflächen zwischen den anatomischen
Linsenstrukturen sind hier selbst bei klaren Linsen durch erhöhte
Streuung identifizierbar. Im Gegensatz dazu korrelieren die
Strukturen des konfokalen Densitogrammes nur wenig mit dem
anatomischen Aufbau der Linse. Relativ sicher zuzuordnen sind
jedoch stark ausgeprägte Maxima im Bereich der vorderen bzw.
hinteren Kapsel. Auch bezüglich der klinisch relevanten
Linsentrübungen unterscheiden sich Scheimpflug - und konfokale
Densitogramme. Im Falle von reifen Katarakten im Bereich des
Linsenkernes bestätigen Scheimpflugaufnahmen den aus
Spaltlampenuntersuchungen gewonnenen Eindruck eines lokal
'undurchsichtigen' Areals. Demgegenüber ist der Linsenkern für die
große Wellenlänge des konfokalen Instrumentes weitgehend
transparent und innerhalb des Kernes und auch hinter dem Kern
gelegene Strukturen bleiben erkennbar. Kortikale Trübungen
manifestieren sich im konfokalen Densitrogramm durch zusätzliche
Strukturierung der die Linse begrenzenden Hauptpeaks.
Schlussfolgerung: Einerseits zeigt die komplexe Struktur der mit
dem konfokalen Instrument aufgenommenen Densitogramme, dass sie
eine Fülle von Informationen enthalten, andererseits sind die
Messungen schwer zu interpretieren. Die Maxima der
Streulichtintensität reflektieren vermutlich biochemische Vorgänge
an Membran-, Enzym- oder Strukturptoteinen der Linse. Es ist
denkbar, daß sich hier ganz neue Möglichkeiten biochemische
Vorgänge der Linse in vivo zu untersuchen eröffnen. Es hätte den
Rahmen der vorliegenden, orientierenden Studie gesprengt, die
molekularen Strukturen zu identifizieren, die für den beobachteten
Verlauf der Streulichtintensität verantwortlich sind. Die
Interpretation des Trübungsverlaufes innerhalb der Linse muß
deshalb weiterführenden Studien vorbehalten bleiben. Sie haben
jedoch nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn zuvor technische
Verbesserungen an der Kamera vorgenommen werden. Um reproduzierbare
Messungen zu ermöglichen, wird eine Justiervorrichtung benötigt,
die es erlaubt wiederholt Messungen am selben Ort der Linse
durchzuführen. Die Verwendung eines Lasers mit variabler
Wellenlänge als Lichtquelle ist Voraussetzung einem Verständnis der
beobachteten Streulichtintensitäten näher zu kommen.

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