Evaluation pathologisch-morphologischer Organbefunde, Organfunktionsstörungen und Erkrankungen bei Patienten nach Herztransplantation unter besonderer Berücksichtigung regelmäßiger abdomineller Sonographien
Beschreibung
vor 18 Jahren
Einleitung: Im Klinikum Innenstadt der
Ludwig-Maximilians-Universität München werden herztransplantierte
Patienten im Rahmen der nachsorglichen Betreuung in regelmäßigen
Abständen sonographisch untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, bei
einem dort regelmäßig betreuten Patientengut Infektionen,
Neoplasien und andere unerwünschte Wirkungen der Immunsuppression
wie vor allem die anhand der routinemäßigen Abdominalsonographien
erhobenen pathologischen Befunde und morphologischen
Organveränderungen deskriptiv zu dokumentieren. Dadurch soll ein
Eindruck von der klinischen Relevanz der routinemäßigen
Abdominalsonographie als Screening-Methode in der Nachsorge bei
herztransplantierten Patienten zur frühzeitigen Erfassung
pathologischer Befunde infolge immunsuppressiver Medikation
geschaffen werden. Methode: Das Patientengut der vorliegenden
Studie bestand ausschließlich aus herztransplantierten Patienten,
die zur Vermeidung einer Transplantatabstoßung eine
immunsuppressive Medikation erhielten und zwar als Kombination aus
den immunsuppressiven Substanzen Cyclosporin A oder Tacrolimus,
Azathioprin, Mycophenolat mofetil und Prednisolon. Insgesamt
handelte es sich um 122 Patienten, die im Zeitraum von 1983 bis
1999 ein Spenderherz erhalten haben und von denen 85 Cyclosporin
und 37 Tacrolimus als Basisimmunsuppressivum bekamen. Dazu wurden
die pathologischen Befunde des Gesamtkollektivs ein Jahr, drei
Jahre und fünf Jahre nach Herztransplantation des jeweiligen
Patienten graphisch dargestellt. Zusätzlich zu den
pathologisch-morphologischen sonographischen Befunden sollten auch
die Häufigkeitsverteilungen der Neoplasien, opportunistischen
Infektionen, das Neuauftreten von Diabetes mellitus, arterieller
Hypertonie, Hyperlipidämie, Hyperurikämie, koronarer Herzkrankheit,
peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowie das Auftreten
einer transitorischen ischämischen Attacke nach Herztransplantation
dokumentiert werden. Abgesehen von den Häufigkeitsverteilungen im
Gesamtkollektiv sollten auch die Häufigkeitsverteilungen in der
Cyclosporin-Gruppe und der Tacrolimus-Gruppe angegeben werden. Von
einem Vergleich dieser beiden Gruppen mit Signifikanzberechnungen
sollte jedoch aufgrund mannigfaltiger Einflussgrößen abgesehen
werden. Ergebnisse: Fünf Jahre nach Transplantation ergaben sich im
Gesamtkollektiv unter anderem folgende Befunde: • 38,5 %
Cholelithiasis • 9,0 % Cholezystitis • 21,3 % Hepatomegalie • 51,6
% Echogenitätserhöhung der Leber (Fettleber) • 36,1 %
Größenabnahmen der Nieren • 86,9 % Echogenitätserhöhung der Nieren
• 76,2 % Verminderung der Parenchymbreite der Nieren • 77,0 %
Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention • 9,8 %
Niereninsuffizienz im präterminalen bzw. terminalen Stadium • 17,2
% sekundärer Hyperparathyreoidismus • 27,0 % Osteoporose • 19,7 %
Pankreaslipomatose • 23,8 % Splenomegalie • 38,5 % Aortensklerose •
27,0 % maligne Entartungen • 52,5 % opportunistische Infektionen •
70,5 % Neuauftreten von arterieller Hypertonie • 65,6 %
Neuauftreten von Hyperlipidämie • 16,4 % Neuauftreten der koronaren
Herzkrankheit (KHK) • 18,0 % Neuauftreten der peripheren
arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) • 5,7 % Erstmanifestation
einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) Schlussfolgerung:
In Anbetracht der Häufigkeit der anhand serieller Sonographien
frühzeitig erfassbaren pathologisch-morphologischen Veränderungen
der Abdominalorgane ist zu schließen, dass die in regelmäßigen
zeitlichen Intervallen durchgeführte Sonographie, eine
kostengünstige und nicht-invasive Untersuchung, fester Bestandteil
der nachsorglichen Betreuung (herz-) transplantierter Patienten
sein sollte. Die möglichst frühzeitige Detektion
pathologisch-morphologischer Veränderungen der Abdominalorgane
ermöglicht dem behandelnden Arzt, rasch entsprechende Maßnahmen zu
ergreifen, um eine weitere Verschlechterung der krankhaften Befunde
zu verhindern bzw. wenigstens zu verzögern. So kann beispielsweise
nach sonographischer Erfassung einer pathologisch verringerten
Parenchymbreite der Nieren, die mit der Nephrotoxizität des
verabreichten Calcineurin-Inhibitors Cyclosporin oder Tacrolimus im
Zusammenhang stehen kann, das nicht nephrotoxische Mycophenolat
mofetil (eventuell im Austausch gegen Azathioprin) in die
immunsuppressive Kombinationstherapie integriert werden, was eine
schrittweise Reduzierung der Erhaltungsdosis des nephrotoxischen
Calcineurin-Inhibitors ermöglicht.
Ludwig-Maximilians-Universität München werden herztransplantierte
Patienten im Rahmen der nachsorglichen Betreuung in regelmäßigen
Abständen sonographisch untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, bei
einem dort regelmäßig betreuten Patientengut Infektionen,
Neoplasien und andere unerwünschte Wirkungen der Immunsuppression
wie vor allem die anhand der routinemäßigen Abdominalsonographien
erhobenen pathologischen Befunde und morphologischen
Organveränderungen deskriptiv zu dokumentieren. Dadurch soll ein
Eindruck von der klinischen Relevanz der routinemäßigen
Abdominalsonographie als Screening-Methode in der Nachsorge bei
herztransplantierten Patienten zur frühzeitigen Erfassung
pathologischer Befunde infolge immunsuppressiver Medikation
geschaffen werden. Methode: Das Patientengut der vorliegenden
Studie bestand ausschließlich aus herztransplantierten Patienten,
die zur Vermeidung einer Transplantatabstoßung eine
immunsuppressive Medikation erhielten und zwar als Kombination aus
den immunsuppressiven Substanzen Cyclosporin A oder Tacrolimus,
Azathioprin, Mycophenolat mofetil und Prednisolon. Insgesamt
handelte es sich um 122 Patienten, die im Zeitraum von 1983 bis
1999 ein Spenderherz erhalten haben und von denen 85 Cyclosporin
und 37 Tacrolimus als Basisimmunsuppressivum bekamen. Dazu wurden
die pathologischen Befunde des Gesamtkollektivs ein Jahr, drei
Jahre und fünf Jahre nach Herztransplantation des jeweiligen
Patienten graphisch dargestellt. Zusätzlich zu den
pathologisch-morphologischen sonographischen Befunden sollten auch
die Häufigkeitsverteilungen der Neoplasien, opportunistischen
Infektionen, das Neuauftreten von Diabetes mellitus, arterieller
Hypertonie, Hyperlipidämie, Hyperurikämie, koronarer Herzkrankheit,
peripherer arterieller Verschlusskrankheit sowie das Auftreten
einer transitorischen ischämischen Attacke nach Herztransplantation
dokumentiert werden. Abgesehen von den Häufigkeitsverteilungen im
Gesamtkollektiv sollten auch die Häufigkeitsverteilungen in der
Cyclosporin-Gruppe und der Tacrolimus-Gruppe angegeben werden. Von
einem Vergleich dieser beiden Gruppen mit Signifikanzberechnungen
sollte jedoch aufgrund mannigfaltiger Einflussgrößen abgesehen
werden. Ergebnisse: Fünf Jahre nach Transplantation ergaben sich im
Gesamtkollektiv unter anderem folgende Befunde: • 38,5 %
Cholelithiasis • 9,0 % Cholezystitis • 21,3 % Hepatomegalie • 51,6
% Echogenitätserhöhung der Leber (Fettleber) • 36,1 %
Größenabnahmen der Nieren • 86,9 % Echogenitätserhöhung der Nieren
• 76,2 % Verminderung der Parenchymbreite der Nieren • 77,0 %
Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention • 9,8 %
Niereninsuffizienz im präterminalen bzw. terminalen Stadium • 17,2
% sekundärer Hyperparathyreoidismus • 27,0 % Osteoporose • 19,7 %
Pankreaslipomatose • 23,8 % Splenomegalie • 38,5 % Aortensklerose •
27,0 % maligne Entartungen • 52,5 % opportunistische Infektionen •
70,5 % Neuauftreten von arterieller Hypertonie • 65,6 %
Neuauftreten von Hyperlipidämie • 16,4 % Neuauftreten der koronaren
Herzkrankheit (KHK) • 18,0 % Neuauftreten der peripheren
arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) • 5,7 % Erstmanifestation
einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) Schlussfolgerung:
In Anbetracht der Häufigkeit der anhand serieller Sonographien
frühzeitig erfassbaren pathologisch-morphologischen Veränderungen
der Abdominalorgane ist zu schließen, dass die in regelmäßigen
zeitlichen Intervallen durchgeführte Sonographie, eine
kostengünstige und nicht-invasive Untersuchung, fester Bestandteil
der nachsorglichen Betreuung (herz-) transplantierter Patienten
sein sollte. Die möglichst frühzeitige Detektion
pathologisch-morphologischer Veränderungen der Abdominalorgane
ermöglicht dem behandelnden Arzt, rasch entsprechende Maßnahmen zu
ergreifen, um eine weitere Verschlechterung der krankhaften Befunde
zu verhindern bzw. wenigstens zu verzögern. So kann beispielsweise
nach sonographischer Erfassung einer pathologisch verringerten
Parenchymbreite der Nieren, die mit der Nephrotoxizität des
verabreichten Calcineurin-Inhibitors Cyclosporin oder Tacrolimus im
Zusammenhang stehen kann, das nicht nephrotoxische Mycophenolat
mofetil (eventuell im Austausch gegen Azathioprin) in die
immunsuppressive Kombinationstherapie integriert werden, was eine
schrittweise Reduzierung der Erhaltungsdosis des nephrotoxischen
Calcineurin-Inhibitors ermöglicht.
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