Fühlst Du schon oder verdrängst Du noch? – Vom guten Umgang mit Gefühlen

Fühlst Du schon oder verdrängst Du noch? – Vom guten Umgang mit Gefühlen

Gefühle. Nur ein Hormoncocktail gemischt aus der Biochemie des Körpers? Oder der Stoff der das Leben erst lebenswert macht? Wie hältst Du es mit Deinen Gefühlen? Ist es etwas, dass Dir Angst macht und Du so schnell wie möglich unter den viel...
40 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Gefühle. Nur ein Hormoncocktail gemischt aus der Biochemie des
Körpers? Oder der Stoff der das Leben erst lebenswert macht?


Wie hältst Du es mit Deinen Gefühlen? Ist es etwas, dass Dir
Angst macht und Du so schnell wie möglich unter
den viel beschriebenen Teppich kehrst oder kann
es für Dich nicht intensiv genug sein?


Unangenehme Gefühle sind uns oft zu viel und wir wollen sie so
schnell wie möglich wegbekommen. Oft halten wir
es so aber auch mit intensiven positiven
Gefühlen. Wie viele Menschen kennst Du, die sich z.B.
noch richtig freuen können? Wie viele Menschen
werden erst emotional, wenn sie ausreichend
Alkohol getrunken haben.


Eine ganze Gesellschaft redet davon, dass sie
nach Glück strebt und sich glücklich fühlen will, aber es
wirklich zulassen, dass das Leben einen berührt und man intensiv
fühlt – auch positiv intensiv, kann kaum mehr einer. Im
Business soll es schon gar nicht mehr vorkommen
– das Gefühl. Dort werden dann unter rationalen Argumenten
versteckt die Ängste versteckt und manipuliert, was das Zeug
hält.


Eine Stilblüte in der Bewertung der Emotion Wut
finde ich besonders bemerkenswert: die Mutter im Supermarkt, die
ihr wütendes, tobendes, schreiendes dreijähriges Kind nicht im
Griff hat, wird böse oder mitleidig angeschaut. Das Kind mit
Blicken abgestraft. So wütend und unkontrolliert darf man in der
Öffentlichkeit nicht sein. Nicht mal mit drei! Aber niemand
wundert sich, wenn der hochdotierte Manager seine Aggressionen
mit Hilfe des Gaspedals und der Lichthupe an seiner
Luxuslimousine ausdrückt und alle um sich herum nötigt.


Die Ratio und das Diktat der Ratio legen den
Gefühlen Zügel an. Wir hier im deutschsprachigen
Raum sind z.B. sehr verwirrt, wenn wir die Trauerklagen
muslimischer Frauen hören. Wir haben gelernt, starke Gefühle hält
man zurück. Männer haben zum Teil noch solche Sätze gehört wie:
„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Viele Männer hatten in ihren
Vätern und Großvätern keinerlei Vorbild zum Umgang mit
Gefühlen. Wie viele meiner Freunde haben mir schon
erzählt, dass ihre Väter sie kaum oder nie in den Arm genommen
haben. Da wundert es nicht, dass ohne positive Lernerfahrung
viele Erwachsene kaum mehr Gefühle zulassen können.


Wie wichtig das Fühlen ist, kann man an Menschen mit Depressionen
sehen. Depression zeichnet sich durch einen
Zustand total abgestumpfter Gefühle bis hin zur
Gefühllosigkeit aus. Das ist für die Betroffenen
schlimmer als Schmerz und Trauer und es gibt einige psychische
Erkrankungen, bei denen sich die Betroffenen lieber selbst
Schmerz zufügen, als gar nichts zu fühlen.  


Auch in der spirituellen Szene hat sich mitunter
ein seltsamer Umgang mit Emotionen etabliert. Emotionen gelten
als „Anhaftung“ und wer noch fühlt, sei nicht „erleuchtet“.
Bedingungslose Liebe im All Eins wird als purer Zustand
betrachtet, der mit Fühlen nichts mehr zu tun hat. Wenn Du noch
im Schmerz landest, dann bist Du nicht wirklich spirituell reif
und weise…


Das ist NICHTS für mich. Ich habe schon diverse
Erleuchtungszustände erlebt und es war immer Glück pur, intensive
Liebe, die ich auch über meinen KÖRPER wahrgenommen habe. Wenn
wir fühlen, fühlen wir auch mit dem Körper. Ein echtes Gefühl hat
einen Ort, einen Abdruck im Körper. Ist das nicht der Grund fürs
Inkarnieren? Diese intensive Wahrnehmung? Das intensive Fühlen?
Die meiste Zeit sind wir einfach „nur“ Seele. Ohne Körper. Wenn
wir Seele im Körper sind, gilt es zu Genießen und zu Fühlen was
das Zeug hält.


Und so lange wir auf unserer Heilreise sind, werden sich immer
auch Schmerzen und negative Gefühle einstellen. Es wird seltener,
weniger tief. Und doch zeigen sie uns an, wo wir noch hinschauen
dürfen, uns noch mehr lieben können etc.


Im Podcast zeige ich Dir einen heilsamen Umgang mit
Deinen Gefühlen. Der Weg zwischen zu viel und zu wenig.
Aus meiner eigenen ganz subjektiven Erfahrung. Trotzdem ist
bestimmt etwas für Dich dabei. Hier nur ein paar Stichpunkte:


Gefühle unter den Teppich kehren ist nie hilfreich. Die
Energie bleibt bestehen und die Emotion steuert Dich nun aus dem
Unbewussten weiter, wo Du sie nicht mehr verstehst.
Schlimmstenfalls entstehen Symptome oder Krankheiten.

Gefühle sind wie ein starker Regenschauer. Wenn Du Dich
unterstellst und kurz abwartest, wird der Schauer schwächer und
Du kannst bald trockenen Fußes weiter gehen. Auch Gefühle ebben
ab, wenn Du sie zulässt und sie beobachtest.

Alte Gefühle sind mächtig. Sie entstehen aus dem gewohnten
Hormoncocktail in unserem Körper. Aus der Vergangenheit schließt
Du auf die Zukunft und projizierst vergangenen Schmerz in die
Zukunft. Es ist so, als ob Du Dir im Kino den immer gleichen
alten Film anschaust und einfach keine neuen Filme ins Kino
kommen. (So ein bisserl wie gerade zu Corona .) Lasse das nicht
zu. „Steige nicht in diesen Bus“. Ich stelle mir in solchen
Fällen vor, dass es nur eine Seifenblase ist, die ich mit einer
Nadel aufplatzen lasse. Ich entscheide mich für neue Erfahrungen.

Gehe den Ursachen von Gefühlen auf den Grund, indem Du Dich
liebevoll beobachtest. Selten lernst Du so viel über Dich selbst.
Widerstehe dem Impuls, ein unangenehmes Gefühl gleich „wegmachen“
zu wollen mit all Deinen spirituellen und heilenden Techniken.
Spiritueller Leistungsdruck bringt hier nicht
weiter, denn am Ende signalisieren wir uns selbst nur, dass es
nicht on Ordnung ist, auch mal eine negative Empfindung zu haben.
Ich rede nicht davon, ewig unangenehme Gefühle auszuhalten,
natürlich nutze ich auch meine Techniken zur Selbstheilung. Aber
ich gebe mir nicht mehr das Signal: „oh ein Gefühl, wie
unangenehm, nur schnell weg machen“. Das ist für mich
Selbstverleugnung. Denn Seele, Geist und Körper wollen mir mit
einer Emotion etwas sagen. Diese Botschaft will ich hören und mit
ihnen sprechen.

Scheue nicht die Intensität des Fühlens. Es ist ungewohnt und
kann Dich am Anfang vielleicht auch mal aus der Bahn werfen. Aber
es liegt so viel Schönheit und Genuss darin und so haben viele
kleine Momente, von denen Du Dich berühren lässt, ein riesiges
Glückspotenzial.

Überprüfe, ob es überhaupt Deine eigenen Emotionen sind.
Nicht selten nehmen wir Gefühle eines anderen Menschen auf und
wundern uns dann über unsere krassen Stimmungsschwankungen. Mehr
über fremde Energien und wie Du sie wegschickst, erfährst Du in
folgenden Podcast Folgen:
Episode 19: Gut geschützt durch den Tag. So haben fremde
Energien keine Chance. und
Episode 13: Müde und ausgelaugt? Wie Du die Ursachen bekämpfst
und wieder in Deine Kraft kommst 

Es gibt auch zu starke Gefühle, die uns traumatisieren oder
retraumatisieren können. Erlebnisse, die wir nicht verarbeiten
können, die uns z.B. in Todesangst versetzt haben. Wenn Traumata
angetriggert werden und alte Gefühle ausbrechen, ist es ratsamer,
die Bilder und die belastenden Erinnerungen, Gefühle und
Vorstellungen in einen Tresor zu packen und sich professionelle
Begleitung zu suchen. Ansonsten chronifiziert ein Trauma.



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