Nicole Kamrath
26 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Nicole Kamrath – Betreiberin des «Mehlstübchens»
Die Berliner sind stolz auf ihre Schrippe, dabei waren es wohl
die Hugenotten, die einst das helle Mehl aus Frankreich in die
Stadt brachten. Bis dahin gab es in Berlin nur dunkles Brot.
Lange her: Im «Mehlstübchen» in der Schöneberger Leberstraße ist
die Auswahl an Mehlsorten enorm – vom klassischen Weizen- über
spezielles Brioche- bis hin zu exotischem Teffmehl aus Äthiopien.
Seit 18 Jahren betreibt Nicole Kamrath als Quereinsteigerin die
einzige Mehlmanufaktur Berlins, die zudem frische Backwaren in
Angebot hat.
Nicole Kamrath verspricht ihren Kunden sortenreines
Qualitätsmehl, das von ausgewählten Mühlen vorrangig aus
Deutschland stammt. Das steigende Bewusstsein für gutes Essen
nimmt auch sie wahr: «Man merkt, die Kunden backen immer mehr
selbst.» Während früher meist die Ein-Kilo-Tüten über den Tresen
gingen, würden inzwischen oft größere Mengen gekauft. Wobei das
kein Vergleich zur Pandemiezeit ist, als plötzlich alle ihren
Laden stürmen. Ihre Lieblingstätigkeit im «Mehlstübchen»: das
Mixen der Backmischungen. «Mehl stellt nicht so viele Fragen wie
die Kunden», sagt Nicole Kamrath und muss lachen.
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Zur Person: Die Jobsuche führt Nicole
Kamrath (geboren 1984 in Rostock) Mitte der 2000er nach Berlin.
Da sie als ausgebildete Zahntechnikerin jedoch keine Stelle
findet, eröffnet sie 2006 auf Anraten eines Bekannten das
«Mehlstübchen» in Schöneberg. Das Wissen über Mehl und Backen
eignet sie sich erst mit der Zeit an. Die Lage des Ladens hat sie
wohl gewählt: Die Bushaltestelle vor der Tür sorgt für
Laufkundschaft. Und: Auch wenn sie meist das Rad benutzt, ist sie
mit dem Bus rasch zu Hause, in der Wohnsiedlung Lindenhof.
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Aufgezeichnet am 17. Februar 2024
im «Mehlstübchen», Berlin-Schöneberg
Interview & Redaktion: Daniel Godeck
Ton & Postproduktion: Remo Hegglin
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