Beschreibung

vor 1 Jahr

Heidi Zander – Rentnerin aus Schöneberg


Von Marlene Dietrich bis Willy Brandt: Berlin hat viele berühmte
Töchter und Söhne hervorgebracht. Dabei sind es oft die weniger
bekannten Menschen, die was über die Stadt erzählen
können – und charakteristisch für sie sind. So wie
Heidi Zander. Seit fast 60 Jahren wohnt die Rentnerin auf der
Roten Insel in Schöneberg. Dabei war früher mitnichten alles
besser. Aber «irgendwie gemütlicher», wie sie sagt. Mit typischer
Berliner Schnauze weiß sie manche Anekdote zu berichten, zum
Beispiel von einem Kuhstall mitten in der Stadt.


Berlins wechselvolle Geschichte hat Heidi Zander unmittelbar
erlebt. Als 1961 die Mauer gebaut wird und der Vater nachts die
ganze Familie weckt: «Die mauern uns ein!» Oder als wegen des
Kennedy-Attentats die Kinovorstellung abrupt endet und alle zum
Schöneberger Rathaus ziehen. Auch mit der Teilung wird sie und
ihre Familie unmittelbar konfrontiert: Als sie auf einer
DDR-Raststätte einer Familie aus dem Osten begegnen. Den bis
heute rasanten Wandel der Stadt überfordert auch Heidi Zander
bisweilen. Dennoch lebt sie unverändert gerne hier. «Ich möchte
auch nirgendwo anders hin», sagt die Berlinerin von nebenan.


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Zur Person: Heidemarie «Heidi» Zander (geboren
1944 in Ostpreußen) ist schon fast ihr ganzes Leben lang in
Berlin zu Hause. Aufgewachsen in Wilmersdorf, wohnt sie seit
Mitte der 1960er-Jahre in der selben Wohnung auf der Roten Insel
in Berlin-Schöneberg. In den 1970ern fährt sie, die beiden Kinder
auf dem Rücksitz, dort Zeitungen aus, wo Schöneberg auf Kreuzberg
trifft. Früh verwitwet, arbeitet sie später lange als Erzieherin
in einer Neuköllner Kita.


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Aufgezeichnet am 10. Februar 2023 in Berlin-Schöneberg
Interview & Redaktion: Daniel Godeck Ton &
Postproduktion: Remo Hegglin

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