Erwartungsfrei Loslassen – Eine Lebenskunst
11 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Für mich persönlich ist dies eine der bedeutendsten
Podcast-Episoden, die ich bisher aufgenommen habe. Loslassen,
ohne an den Ausgang gebunden zu sein, ist eine wahre Kunst – und
eine Herausforderung, die viele von uns betrifft. Viel Freude und
Aha-Momente beim Zuhören!
Das Thema Loslassen beschäftigt mich schon lange, obwohl ich von
Natur aus eher minimalistisch lebe und Unnötiges in meinem Leben
schnell aussortiere. Doch als ich 2022 an meinem dritten Buch
"Schattennovelle" arbeitete, wurde mir bewusst, wie tiefgreifend
und komplex der Prozess des Loslassens wirklich ist. Ich begann
mich intensiv mit den Strukturen unseres Gehirns
auseinanderzusetzen und schrieb einen Artikel für mein Magazin
EIGENKREATION darüber. Diese Erkenntnisse haben meine Sichtweise
auf das Loslassen nachhaltig verändert.
https://www.lenaliteratur.de/product-page/schattennovelle
https://www.lenaliteratur.de/product-page/vol-2-eigenkreation
Eines der prägendsten Bilder, die mir auf diesem Weg begegneten,
war ein umgeknickter Baum im Wald, der trotz seines Bruchs
weiterlebte. Dieser Baumstamm, der nicht vollständig abgetrennt
war, veranschaulichte für mich, dass alles, was wir nicht
vollständig loslassen, in irgendeiner Form weiter in unserem
Leben existiert – oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen.
Das erwartungsfreie Loslassen ist daher nicht nur ein einfacher
Akt des Loslassens, sondern eine tiefgreifende Entscheidung, die
viel Selbstreflexion erfordert. Es geht darum, sich von der
manipulativen Vorstellung zu lösen, dass das Loslassen dazu
führt, dass etwas zu uns zurückkehrt oder sich verändert. Diese
Haltung ist weit verbreitet und führt oft dazu, dass wir uns
selbst und unsere wahren Bedürfnisse übersehen.
In meiner eigenen Reise habe ich erkannt, dass es in Ordnung ist,
mehrfach an einem Punkt des Loslassens anzusetzen, bis es
gelingt. So war es bei mir zum Beispiel beim Thema Unabhängigkeit
und dem Ausstieg aus alten Gewohnheiten. Entscheidend ist, dass
wir uns bewusst werden, welche Ausreden und Muster uns davon
abhalten, wirklich loszulassen, und dass wir den Mut aufbringen,
die notwendigen Entscheidungen zu treffen.
Zwei kraftvolle Übungen können diesen Prozess verdeutlichen: Das
Ballen der Hand zu einer Faust symbolisiert das Festhalten, das
uns blockiert und Kraft kostet. Das Öffnen der Hand hingegen
steht für das Loslassen und die Bereitschaft, Raum für Neues zu
schaffen. Ähnlich ist es mit der Metapher einer Tür ohne
Schlüssel: Manchmal müssen wir uns entscheiden, durch diese Tür
zu gehen und sie für immer hinter uns zu schließen – ohne einen
Keil dazwischen, der sie offen hält.
Wenn du dich dabei ertappst, dass du etwas loslassen willst, aber
nicht sicher bist, ob es wirklich gelungen ist, frage dich: Hast
du die Tür ohne Schlüssel durchschritten oder hältst du sie immer
noch einen Spalt offen? Diese Reflexion kann dir helfen, Klarheit
zu gewinnen und wirklich loszulassen.
Viel Freude beim erwartungsfreien Loslassen – eine Lebenskunst,
die sich auch leicht und frei anfühlen darf.
Herzlichst,
Lena
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