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Beschreibung
vor 2 Jahren
Vor 525 Jahren schrieb Erasmus von Rotterdam die „Klage des
Friedens“. Auch heute haben der politische Humanismus und eine
ablehnende Haltung zum Krieg als Mittel der Politik wahrlich keinen
leichten Stand. Mit einem Handstreich werden die jahrzehntelangen
diplomatischen Bemühungen um Entspannung als krachend gescheitert
bezeichnet und die sogenannte „Appeasement-Politik“ gar als großen
Fehler, die nur den skrupellosen Aggressoren in die Hände gespielt
habe. Mehr noch, werden Kriege und militärische Aktionen als
humanitäre Aktion gerechtfertigt. Der humanitäre
Legitimationsdiskurs ist dabei ein wichtiger Hebel um sogar Kriege
als gerecht oder gerechtfertigt zu verargumentieren. Aus
humanistischer Sicht sind aber auch die gesellschaftlichen
Begleiterscheinungen ein Grund zur Sorge: Seit Jahren wird der Ton
rauer und unerbittlicher. Wir erleben eine Aufrüstung der Sprache
und eine Leitrhetorik in der Debatte, in der fast nur noch Platz
für ein binäres Denken bleibt und ein moralischer Kompass wie durch
einen Magneten in eine Richtung forciert wird. Differenzierungen
werden als Relativierungen abgelehnt. Auch im Namen der guten Sache
gilt immer häufiger eine „Entweder Du bist meiner Meinung oder
gegen mich“ Logik.
Friedens“. Auch heute haben der politische Humanismus und eine
ablehnende Haltung zum Krieg als Mittel der Politik wahrlich keinen
leichten Stand. Mit einem Handstreich werden die jahrzehntelangen
diplomatischen Bemühungen um Entspannung als krachend gescheitert
bezeichnet und die sogenannte „Appeasement-Politik“ gar als großen
Fehler, die nur den skrupellosen Aggressoren in die Hände gespielt
habe. Mehr noch, werden Kriege und militärische Aktionen als
humanitäre Aktion gerechtfertigt. Der humanitäre
Legitimationsdiskurs ist dabei ein wichtiger Hebel um sogar Kriege
als gerecht oder gerechtfertigt zu verargumentieren. Aus
humanistischer Sicht sind aber auch die gesellschaftlichen
Begleiterscheinungen ein Grund zur Sorge: Seit Jahren wird der Ton
rauer und unerbittlicher. Wir erleben eine Aufrüstung der Sprache
und eine Leitrhetorik in der Debatte, in der fast nur noch Platz
für ein binäres Denken bleibt und ein moralischer Kompass wie durch
einen Magneten in eine Richtung forciert wird. Differenzierungen
werden als Relativierungen abgelehnt. Auch im Namen der guten Sache
gilt immer häufiger eine „Entweder Du bist meiner Meinung oder
gegen mich“ Logik.
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