Franz Blei geht nicht gerne ins Café

Franz Blei geht nicht gerne ins Café

18. Oktober 1923
5 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Folgt man einer der vielen Legenden der Zwanziger Jahre, dann ist
schwer davon auszugehen, dass etliche der hier bei Auf den Tag
genau zu Gehör gebrachten Texte in Caféhäusern entstanden sind.
Diese Affinität würde auch erklären, warum sich die gelegentlichen
Texte über Caféhäuser dann meist zu kleinen Liebeserklärungen
auswachsen. Die nachfolgende Glosse von Franz Blei aus dem Berliner
Tageblatt vom 18. Oktober 1923 bildet da eine signifikante
Ausnahme. Obwohl der Autor aus Wien stammt, bekennt er freimütig
seine Aversion gegen diese Art Etablissements und das dort
gemeinhin verkehrende Personal. Wer sich an seinen paar Zeilen
Grant delektieren wollte, musste dafür am Kiosk schlappe 50
Millionen Mark berappen. Oder in ein Caféhaus seines Vertrauens
gehen, wo man das Berliner Tageblatt kostenlos lesen konnte. Frank
Riede, sagt man, träfe man bisweilen im Galao am Weinbergsweg. Die
Zeitung liest er für uns aber bei sich zu Hause ein.

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