Alfred Döblin über die Psychoanalyse

Alfred Döblin über die Psychoanalyse

28. Juni 1923
12 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
„Bruno Alfred Döblin“, heißt es lapidar und in dieser Reihenfolge
in seinem Wikipedia-Eintrag, „war ein deutscher Psychiater und
Schriftsteller“. In der Tat praktizierte Döblin, auch als er längst
ein erfolgreicher Romancier war, weiter als Internist und
Nervenarzt in eigener Praxis im Arbeiterstadtteil Friedrichshain –
und war deshalb gleich in mehrfacher Weise kompetent, sich zu
Fragen der Psychoanalyse zu äußern. Am 28. Juni 1923 tat er das in
der Vossischen Zeitung und warb dort für einen differenzierten
Umgang mit ihren Möglichkeiten. Als medizinische Therapieform sieht
er ihre Potentiale noch lange nicht ausgeschöpft und wundert sich
ein wenig, wie reduziert sie dort noch immer zur Anwendung kommt.
Sektenartige Zirkel zumeist von Geisteswissenschaftlern, die die
Psychoanalyse zur Welterklärungsformel erhöhen, sind Döblin
hingegen ziemlich suspekt. Es liest Frank Riede.

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