#18 Mit Herzschrittmacher zum Ironman: Katharina Blach im Interview
Im Interview berichtet uns Katharina Blach von ihrem Weg zum
Ironman - und das mit Herzschrittmacher. Außerdem erzählt sie von
ihrem Projekt mit dem sie den kleinen Daniel, der auf ein
Spenderherz wartet, unterstützen will.
1 Stunde 17 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 4 Jahren
Podcast-Folge #18 Mit Herzschrittmacher zum Ironman: Katharina
Blach im Interview
Katharina Blach ist gerade einmal 25 Jahre alt und bereits ein
Iron-Girl. Du hast richtig gelesen. Katha hat im Sommer 2019 den
Ironman in Hamburg gefinisht.
Nur noch mal kurz für alle, die die Zahlen einer Langdistanz
nicht auf dem Schirm haben: Das sind 3,8 km Schwimmen, 180 km
Radfahren und 42,195 km Laufen. Ein "Once-In-A-Lifetime-Ding" für
viele Hobby-Triathleten und Triathletinnen. Allein die Tatsache,
so ein Rennen anzugehen, gebührt höchste Anerkennung – wenn man
das Ganze dann aber noch unter "erschwerten" Bedingungen
absolviert, dann bleibt man wohl fast sprachlos zurück.
Aber fangen wir von vorn an: Kennengelernt haben wir Katha im
Jahr 2014 auf Instagram. Sie hatte sich auf den New York City
Marathon vorbereitet und ihr Training sowie ihren Laufalltag auf
ihrem Account @running_katha festgehalten. Da
wir offensichtlich die gleichen Interessen hatten – nämlich
Laufen – haben wir uns ausgetauscht und sind seitdem in
regelmäßigen Kontakt.
"Von Magersucht zu Marathon"
Ihr Instagram-Profil lief damals noch unter dem Motto "Von
Magersucht zu Marathon", denn Katha hatte trotz Essstörung den
Traum vom Marathon. Ein großes Ziel für ein junges Mädchen, denn
zu diesem Zeitpunkt war sie noch keine 20 Jahre alt.
Katha liebt das Laufen. Das merkt man auf ihrem Profil und wenn
sie darüber spricht:
"Ich bin dann am 4. Mai 2014 meinen ersten Marathon gelaufen und
seitdem: ganz große Hamburg Liebe. Und seitdem bin eigentlich
auch beim Marathonlaufen geblieben."
Sie kämpfte sich aus der Krankheit zurück und erfüllte sich den
Traum vom Marathon-Zieleinlauf in Hamburg. Der Beginn einer
großen (Lauf-) Liebe.
"Vom Herzschrittmacher zum Ironman"
Nach dem Hamburg Marathon folgte noch der New York City Marathon
und ein weiterer in der Hansestadt 2015. Bis zu diesem Zeitpunkt
verlief alles "nach Plan" – bis Kathas Herzleistung immer
schlechter wurde.
Von jetzt auf gleich bekam sie keine Luft mehr, hatte Atemnot und
ihr Ruhepuls lag gerade einmal bei 35.
Katha ist zwar mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen, konnte
bis zu diesem Zeitpunkt aber gut damit leben. Dies änderte sich
jedoch schlagartig und ihr musste ein Herzschrittmacher
eingesetzt werden, den sie nicht akzeptierte.
Das Herz ist doch ein Muskel, den man trainieren kann. Wozu
braucht man dann also einen Herzschrittmacher? Ihr Dickkopf – wie
sie selbst sagt – hat ihr dabei geholfen, dass der Arzt ihr im
Sommer 2017 das GO zur Entnahme dieses Herzschrittmachers gab.
"Ok, ich will den Schrittmacher nicht mehr. Ich trainier mein
Herz jetzt so stark bis ihn nicht mehr brauche."
Nach der Entnahme des Herzschrittmachers bekam sie jedoch eine
Herzmuskelentzündung, die Katha für ein halbes Jahr komplett
rausnahm. Kein Sport mehr. Nur noch liegen und ausruhen.
Erst Anfang 2018 stieg sie dann wieder ins Training ein, begann
mit dem Lauftraining und hielt weiterhin an ihren Triathlonzielen
fest. Nach einigen kleineren Events, einer Olympischen Distanz
und einer Mitteldistanz im Sommer war für Katha klar: Ich möchte
eine Langdistanz finishen. Und wo? Natürlich in Hamburg.
"Alle haben gesagt: Du bist viel zu jung, und das mit dem Herz,
und du hast viel zu wenig Erfahrung und überhaupt, das kannst du
doch nicht machen."
Ein neuer Herzschrittmacher 66 Tage vor dem Ironman
Mit ihrem großen Ziel vor Augen trainierte Katha hart und
verbesserte ihre Laufleistung enorm. Doch immer, wenn es nach
Plan läuft, scheint bei Katha etwas zu passieren. Und so kam es,
dass sie sich nach einem langen Lauf plötzlich übergeben musste
und keine Luft mehr bekam. Das Ergebnis: 9,5 Wochen vor dem
Ironman wurde ihr ein neuer Herzschrittmacher eingesetzt – der
Traum von der Langdistanz schien ausgeträumt.
Im Podcast-Interview spricht Katha darüber, wie die ganze
Geschichte ausging und ob sie beim Ironman in Hamburg an den
Start gehen konnte.
#fürdanielzumironman
Katha ist definitiv ein Stehaufmännchen bzw. -frauchen und hat in
ihren jungen Jahren wahrscheinlich schon mehr erlebt als manch
anderer. Doch es gibt Schicksale, die liegen ihr – im wahrsten
Sinne des Wortes – sehr am Herzen. So die Geschichte vom kleinen
Daniel, der seit knapp 500 Tagen (Stand heute
29.03.2020) auf ein Spenderherz wartet. Daniel
ist gerade einmal 2 Jahre alt und verbringt sein ganzes Leben im
Krankenhaus.
Die Geschichte des kleinen Kämpfers hat sie so bewegt, dass sie
ihre nächste Langdistanz für Daniel absolvieren
möchte.
Unter dem Hashtag #fürdanielzumironman macht sie auf Daniels
Schicksal auf Instagram aufmerksam und möchte im Juni erneut in
Hamburg beim Ironman starten – für ihn.
Der Ironman Hamburg steht dieses Jahr allerdings auf der Kippe.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist aktuell noch nicht klar, ob das
Event im Juni überhaupt stattfinden wird.
Für Katha steht jedoch jetzt schon fest: Sie wird eine
Langdistanz absolvieren. Und wenn sie das alleine durchzieht.
Ohne Event. Ohne Zuschauer. Ohne Helfer. Ohne Zeitnahme. Einfach
für sich. Und natürlich für Daniel.
Die komplette Geschichte kannst du dir jetzt in der aktuellen
Podcast-Folge anhören. Dort spricht Katha über ihren Weg zum
Ironman, die vielen Stolpersteine, die sie dabei überwinden
musste, ihre Motivation und erklärt, warum sich jeder mit dem
Thema Organspende auseinandersetzen sollte.
Shownotes zur Folge
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Folge Daniel auf Instagram
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Blach im Interview
Katharina Blach ist gerade einmal 25 Jahre alt und bereits ein
Iron-Girl. Du hast richtig gelesen. Katha hat im Sommer 2019 den
Ironman in Hamburg gefinisht.
Nur noch mal kurz für alle, die die Zahlen einer Langdistanz
nicht auf dem Schirm haben: Das sind 3,8 km Schwimmen, 180 km
Radfahren und 42,195 km Laufen. Ein "Once-In-A-Lifetime-Ding" für
viele Hobby-Triathleten und Triathletinnen. Allein die Tatsache,
so ein Rennen anzugehen, gebührt höchste Anerkennung – wenn man
das Ganze dann aber noch unter "erschwerten" Bedingungen
absolviert, dann bleibt man wohl fast sprachlos zurück.
Aber fangen wir von vorn an: Kennengelernt haben wir Katha im
Jahr 2014 auf Instagram. Sie hatte sich auf den New York City
Marathon vorbereitet und ihr Training sowie ihren Laufalltag auf
ihrem Account @running_katha festgehalten. Da
wir offensichtlich die gleichen Interessen hatten – nämlich
Laufen – haben wir uns ausgetauscht und sind seitdem in
regelmäßigen Kontakt.
"Von Magersucht zu Marathon"
Ihr Instagram-Profil lief damals noch unter dem Motto "Von
Magersucht zu Marathon", denn Katha hatte trotz Essstörung den
Traum vom Marathon. Ein großes Ziel für ein junges Mädchen, denn
zu diesem Zeitpunkt war sie noch keine 20 Jahre alt.
Katha liebt das Laufen. Das merkt man auf ihrem Profil und wenn
sie darüber spricht:
"Ich bin dann am 4. Mai 2014 meinen ersten Marathon gelaufen und
seitdem: ganz große Hamburg Liebe. Und seitdem bin eigentlich
auch beim Marathonlaufen geblieben."
Sie kämpfte sich aus der Krankheit zurück und erfüllte sich den
Traum vom Marathon-Zieleinlauf in Hamburg. Der Beginn einer
großen (Lauf-) Liebe.
"Vom Herzschrittmacher zum Ironman"
Nach dem Hamburg Marathon folgte noch der New York City Marathon
und ein weiterer in der Hansestadt 2015. Bis zu diesem Zeitpunkt
verlief alles "nach Plan" – bis Kathas Herzleistung immer
schlechter wurde.
Von jetzt auf gleich bekam sie keine Luft mehr, hatte Atemnot und
ihr Ruhepuls lag gerade einmal bei 35.
Katha ist zwar mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen, konnte
bis zu diesem Zeitpunkt aber gut damit leben. Dies änderte sich
jedoch schlagartig und ihr musste ein Herzschrittmacher
eingesetzt werden, den sie nicht akzeptierte.
Das Herz ist doch ein Muskel, den man trainieren kann. Wozu
braucht man dann also einen Herzschrittmacher? Ihr Dickkopf – wie
sie selbst sagt – hat ihr dabei geholfen, dass der Arzt ihr im
Sommer 2017 das GO zur Entnahme dieses Herzschrittmachers gab.
"Ok, ich will den Schrittmacher nicht mehr. Ich trainier mein
Herz jetzt so stark bis ihn nicht mehr brauche."
Nach der Entnahme des Herzschrittmachers bekam sie jedoch eine
Herzmuskelentzündung, die Katha für ein halbes Jahr komplett
rausnahm. Kein Sport mehr. Nur noch liegen und ausruhen.
Erst Anfang 2018 stieg sie dann wieder ins Training ein, begann
mit dem Lauftraining und hielt weiterhin an ihren Triathlonzielen
fest. Nach einigen kleineren Events, einer Olympischen Distanz
und einer Mitteldistanz im Sommer war für Katha klar: Ich möchte
eine Langdistanz finishen. Und wo? Natürlich in Hamburg.
"Alle haben gesagt: Du bist viel zu jung, und das mit dem Herz,
und du hast viel zu wenig Erfahrung und überhaupt, das kannst du
doch nicht machen."
Ein neuer Herzschrittmacher 66 Tage vor dem Ironman
Mit ihrem großen Ziel vor Augen trainierte Katha hart und
verbesserte ihre Laufleistung enorm. Doch immer, wenn es nach
Plan läuft, scheint bei Katha etwas zu passieren. Und so kam es,
dass sie sich nach einem langen Lauf plötzlich übergeben musste
und keine Luft mehr bekam. Das Ergebnis: 9,5 Wochen vor dem
Ironman wurde ihr ein neuer Herzschrittmacher eingesetzt – der
Traum von der Langdistanz schien ausgeträumt.
Im Podcast-Interview spricht Katha darüber, wie die ganze
Geschichte ausging und ob sie beim Ironman in Hamburg an den
Start gehen konnte.
#fürdanielzumironman
Katha ist definitiv ein Stehaufmännchen bzw. -frauchen und hat in
ihren jungen Jahren wahrscheinlich schon mehr erlebt als manch
anderer. Doch es gibt Schicksale, die liegen ihr – im wahrsten
Sinne des Wortes – sehr am Herzen. So die Geschichte vom kleinen
Daniel, der seit knapp 500 Tagen (Stand heute
29.03.2020) auf ein Spenderherz wartet. Daniel
ist gerade einmal 2 Jahre alt und verbringt sein ganzes Leben im
Krankenhaus.
Die Geschichte des kleinen Kämpfers hat sie so bewegt, dass sie
ihre nächste Langdistanz für Daniel absolvieren
möchte.
Unter dem Hashtag #fürdanielzumironman macht sie auf Daniels
Schicksal auf Instagram aufmerksam und möchte im Juni erneut in
Hamburg beim Ironman starten – für ihn.
Der Ironman Hamburg steht dieses Jahr allerdings auf der Kippe.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist aktuell noch nicht klar, ob das
Event im Juni überhaupt stattfinden wird.
Für Katha steht jedoch jetzt schon fest: Sie wird eine
Langdistanz absolvieren. Und wenn sie das alleine durchzieht.
Ohne Event. Ohne Zuschauer. Ohne Helfer. Ohne Zeitnahme. Einfach
für sich. Und natürlich für Daniel.
Die komplette Geschichte kannst du dir jetzt in der aktuellen
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