Hinter den Kulissen des Sechstagerennens

Hinter den Kulissen des Sechstagerennens

2. März 1923
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wenn es heute noch Leute gibt, die wissen, wer Ernst Werner war, so
verdankt sich dies wohl zuvorderst Sammy Drechsel und seinem
berühmten, 1955 erschienenen Fußball-Jugend-Roman Elf Freunde müsst
ihr sein, an dessen Ende der Held des Buches, Drechsels Alter Ego
Heini Kamke, einen Ausbildungsplatz bei dem von ihm bewunderten
Redakteur der Fußballwoche antritt. Was das Buch nicht
thematisiert, ist E.W.s – wie er sich abkürzte – ausgeprägter
Antisemitismus, der sich in vielen seiner Sportreportagen
dokumentierte, und das bereits lange vor 1933. Der vorliegende
Artikel über das die Stadt elektrisierende Berliner Sechstagerennen
1923 vom 2. März ist zum Glück frei davon und präsentiert sich als
neuer, moderner Sportjournalismus, der sich, statt sich mit
Eins-zu-Null-Berichterstattung zu begnügen, nach dem Rennen in die
Umkleiden der Sportler begibt und diese dem interessierten Publikum
in seinerzeit noch höchst ungewöhnlichen, fast interviewartigen
Sequenzen nahebringt. Trendsetter dieser Entwicklung war in Berlin
neben der B.Z. am Mittag vor allem das aus der Neuen Berliner
Zeitung hervorgegangene 12 Uhr Blatt, das damit heute sein Debüt
bei Auf den Tag genau gibt. Schon sehr viel länger, nämlich seit
unseren Anfängen dabei ist: Paula Leu.

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