Der Mord am polnischen Präsidenten

Der Mord am polnischen Präsidenten

17. Dezember 1922
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Jahr
Kaum anders als in der jungen Weimarer Republik waren auch die
ersten Nachweltkriegsjahre des in ihrem Osten wiedererstandenen
polnischen Staates von heftigen Wirtschaftskrisen, Inflation,
Grenzstreitigkeiten und großer politischer Instabilität geprägt.
Nationalistische Kräfte unterminierten auch hier den Ausgleich mit
den Nachbarstaaten sowie den nationalen Minderheiten und versuchten
die ohnehin labilen demokratischen Strukturen mit Agitation und
Terror von Beginn an auszuhöhlen. Vier Jahre des stark vom
Polnisch-Sowjetischen Krieg geprägten Übergangs hatte es gedauert,
bis Polen überhaupt einen ersten gewählten Präsidenten erhalten
hatte. Und dann fiel besagter Gabriel Narutowicz, der seine Wahl
einem Bündnis der Linken mit der Bauernpartei und den
Minderheitenparteien verdankte, nur fünf Tage später einem
rechtsgerichteten Attentat zum Opfer. Polen war erschüttert, und
auch im damals noch nicht ganz so nahen Berlin blickten die
Tageszeitungen am 17. November 1922 aufgeschreckt nach Warschau.
Hier tun dies die Berliner Morgenpost – und Frank Riede.

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