Im Büro der Tscheka

Im Büro der Tscheka

26. September 1922
10 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Ein Wesenszug von modernen totalitären Systemen besteht in der
Verbreitung von Angst, die sich aus einer nur nach außen hin auf
Gesetzen basierenden Gewalt speist, welche vielmehr willkürlich ist
und jederzeit und überall jeden treffen kann. Auf ein neues und
grausiges Niveau hob diesen Unterdrückungsmechanismus das junge
bolschewistische Russland. Im Dezember 1917 wurde eine
Geheimpolizei mit großen Vollmachten unter dem Kürzel Tscheka
gegründet, ausgeschrieben und übersetzt lautete der Name:
Außerordentliche Allrussische Kommission zur Bekämpfung von
Konterrevolution, Spekulation und Sabotage. Von ihnen Zuhause, auf
der Straße oder auf dem Arbeitsplatz zu einem Gespräch abgeholte
Personen tendierten dazu, nie mehr wieder aufzutauchen. Von diesem
Alltagsterror berichtet für die Vossische Zeitung vom 26. September
1922 die 1880 geborene Archäologin Tatiana Warscher, die später
Russland verließ und sich Ausgrabungen in Pompeji widmete. Es liest
Frank Riede.

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