Ep. 34 - Greenwashing

Ep. 34 - Greenwashing

Über Smart Integration, moralische Flexibilität und Re-Labeling
27 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Steuerflucht hat viele Gesichter, manchmal auch besonders schöne.
Während für Chin Meyer die warme Sonne vom Himmel lacht und der
Muezzin im Hintergrund ruft (genauer dürfen wir seinen
Aufenthaltsort gerade nicht beschreiben), sitzt Timo Wopp im
nasskalten Prenzlauer Berg und spielt beim Blick aus seiner
8-Zimmer-Altbauwohnung Drei-Farben-Grau. Erhellender ist da schon
das Gespräch über Greenwashing bei der Deutschen Bank, genauer bei
ihrer Fondstochter DWS. Bei dieser hat man nämlich die Messlatte
für die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten so derartig hoch
gelegt, dass sie offensichtlich gar nicht mehr zu erkennen ist.
Böse Zungen sprechen gar von Nachhaltigkeitslimbo, bei dem die
Stange immer so hängt, dass man jederzeit beim „Grün-Labeln“ von
neu aufgelegten Fonds bequem aufrecht drunter herlaufen kann. Aber
nachdem Atomkraft von der EU zu Jahresbeginn schon zur nachhaltigen
Energieerzeugung erklärt wurde, scheint das „Re-Labeling“ sowieso
das Ding der Stunde zu sein. Atomkraft ist jetzt grün, Russische
Kampftruppen in Kasachstan werden kurzerhand in Friedenstruppen
umbenannt und Merkel heißt jetzt Scholz. Und so entfacht sich eine
wahre Explosion an nachhaltigen Produktmöglichkeiten, bei der man
sich zwischendurch die Frage stellt: ist das noch ein
Ideen-Feuerwerk oder schon ein Abkürzungs-Tsunami?! Doch gerade
wenn einem der Gedanke beschleicht, von letzterem mitgerissen zu
werden und unterzugehen, kommt Timo Wopp mit einer neuen,
höchst-relevanten Liste um die Ecke, die erstaunliche Erkenntnisse
über einen ehemaligen Bundesfinanzminister bereit hält. Also,
durchhalten lohnt sich.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

Sveana
Brandenburg
marlise
osnabrück
Mausitier
Dresden
15
15
:
: