"Haltung zeigen" in Dresden: Wie geht es mit dem Protest gegen den Corona-Protest weiter?
Ein friedliches Zeichen setzen aus der Mitte der Gesellschaft, das
sei ihr Ziel gewesen. Im CoronaCast sprechen die Initiatoren
Annalena Schmidt und Lutz Hoffmann von "Haltung zeigen" wie es
damit weitergeht.
52 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Dresden. Auf den ersten Blick würde man nicht vermuten, dass
ausgerechnet diese beiden sich gefunden haben, um eine gemeinsame
Initiative zu gründen: Annalena Schmidt und Lutz Hoffmann. Sie, die
eher grün- und linksorientierte. Und er, der CDU-Stadtbezirksbeirat
in der Dresdner Altstadt. Doch ihre Aktion "Haltung zeigen" hat am
vergangenen Samstag dafür gesorgt, dass rund 3.000 Menschen ein
friedliches Zeichen gegen Corona-Proteste in Dresden gesetzt haben.
Im CoronaCast bei Sächsische.de sprechen die beiden darüber, wie es
dazu gekommen ist, was noch folgen soll - und wie entstandene
Gräben in der Gesellschaft überwunden werden könnten. Mit einer
Frage räumen beide gleich zu Beginn des Podcast-Gesprächs auf.
Nämlich der, wieso augenscheinlich ausgerechnet sie sich
zusammengetan hätten. "Unter Demokraten kann es hier einfach keine
zwei Meinungen geben", sagt Hoffmann. Er und Annalena Schmidt
würden sich schon länger kennen. Sie seien sich nicht immer einig.
Doch Hoffmann betont: "Hier steht für mich klar die Sache im
Vordergrund." Gemeint sind damit die wöchentlich immer wieder aufs
Neue transportierten Bilder von Corona-Demonstrationen in Sachsen.
Bei diesen gehe es längst nicht mehr um die Bedenken von Menschen,
die lediglich eine andere Auffassung vom "richtigen Kurs" beim
Bewältigen der mittlerweile zweijährigen Gesundheitskrise hätten,
sondern um das offene Auftreten von Verschwörungsideologen und
Rechtsextremen. "Ich habe inzwischen 150 Mal Pegida live gesehen,
und mir auch gut 50 Corona-'Spaziergänge' beziehungsweise
stationäre Kundgebungen am Altmarkt angeschaut", beschreibt
Hoffmann seinen persönlichen Erfahrungsweg, der ihn kurz vor
Weihnachten dazu geführt habe, per Twitter eine Nachricht an
Annalena Schmidt zu schicken. "Wollen wir so etwas wie in Bautzen
machen?" Dort hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits eine
Bürgerinitiative analog zu "Haltung zeigen" gegeben. Die Idee sei
schnell konkret geworden. Nachdem es auch einen Account bei Twitter
gegeben habe, sei so etwas wie eine "Eigendynamik" entstanden,
erinnert sich Schmidt. Hunderte Unterschriften binnen weniger Tage
seien eingegangen. Auch dass sich fraktionsübergreifend alle
Bürgermeister der Stadt Dresdens dem Anliegen angeschlossen hätten,
sei fast von allein passiert. "Wir hatten den Eindruck, dass ganz
viele Menschen, Institutionen und Personen in Dresden einfach nur
darauf gewartet haben, dass so etwas passiert", sagt Schmidt. Dass
sich nun am Wochenende mehrere Tausend Menschen dem Aufruf
angeschlossen hätten, Kerzen vor der Frauenkirche abzustellen und
friedlich ein Zeichen zu setzen, sehen sie als zusätzlichen Beleg
dafür - und Anlass zum Weitermachen. Schmidt spricht nach dem
großen Echo sogar von einer "Art Verpflichtung", die sie dafür
spüre. Im Vordergrund stehe aber zunächst etwas anderes: "Wir
wollen Haltung zeigen' nicht riesig aufblähen und keinen Verein
oder ähnliches gründen, sondern mit dem Ohr an den Menschen
arbeiten", so Schmidt. Ziel sei es deshalb zunächst die Website der
Initiative zu einer Plattform für Information und Austausch
aufzubauen. "Und dann wird es sicher das eine oder andere Mal die
Möglichkeit geben, mit uns auch auf der Straße Haltung zu zeigen",
so Schmidt. Weitere Themen des Gesprächs im CoronaCast - Wie ist es
gelungen, so schnell die Politik in die Idee zu bekommen? - Wie ist
insbesondere die Dresdner CDU mit dem Anliegen umgegangen? - Kann
"Haltung zeigen" auch Brücken bauen? - Welche weiteren Formate -
Proteste oder Gespräche - plante die Initiative? Das
Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am
Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander
getrennt an verschiedenen Orten.
ausgerechnet diese beiden sich gefunden haben, um eine gemeinsame
Initiative zu gründen: Annalena Schmidt und Lutz Hoffmann. Sie, die
eher grün- und linksorientierte. Und er, der CDU-Stadtbezirksbeirat
in der Dresdner Altstadt. Doch ihre Aktion "Haltung zeigen" hat am
vergangenen Samstag dafür gesorgt, dass rund 3.000 Menschen ein
friedliches Zeichen gegen Corona-Proteste in Dresden gesetzt haben.
Im CoronaCast bei Sächsische.de sprechen die beiden darüber, wie es
dazu gekommen ist, was noch folgen soll - und wie entstandene
Gräben in der Gesellschaft überwunden werden könnten. Mit einer
Frage räumen beide gleich zu Beginn des Podcast-Gesprächs auf.
Nämlich der, wieso augenscheinlich ausgerechnet sie sich
zusammengetan hätten. "Unter Demokraten kann es hier einfach keine
zwei Meinungen geben", sagt Hoffmann. Er und Annalena Schmidt
würden sich schon länger kennen. Sie seien sich nicht immer einig.
Doch Hoffmann betont: "Hier steht für mich klar die Sache im
Vordergrund." Gemeint sind damit die wöchentlich immer wieder aufs
Neue transportierten Bilder von Corona-Demonstrationen in Sachsen.
Bei diesen gehe es längst nicht mehr um die Bedenken von Menschen,
die lediglich eine andere Auffassung vom "richtigen Kurs" beim
Bewältigen der mittlerweile zweijährigen Gesundheitskrise hätten,
sondern um das offene Auftreten von Verschwörungsideologen und
Rechtsextremen. "Ich habe inzwischen 150 Mal Pegida live gesehen,
und mir auch gut 50 Corona-'Spaziergänge' beziehungsweise
stationäre Kundgebungen am Altmarkt angeschaut", beschreibt
Hoffmann seinen persönlichen Erfahrungsweg, der ihn kurz vor
Weihnachten dazu geführt habe, per Twitter eine Nachricht an
Annalena Schmidt zu schicken. "Wollen wir so etwas wie in Bautzen
machen?" Dort hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits eine
Bürgerinitiative analog zu "Haltung zeigen" gegeben. Die Idee sei
schnell konkret geworden. Nachdem es auch einen Account bei Twitter
gegeben habe, sei so etwas wie eine "Eigendynamik" entstanden,
erinnert sich Schmidt. Hunderte Unterschriften binnen weniger Tage
seien eingegangen. Auch dass sich fraktionsübergreifend alle
Bürgermeister der Stadt Dresdens dem Anliegen angeschlossen hätten,
sei fast von allein passiert. "Wir hatten den Eindruck, dass ganz
viele Menschen, Institutionen und Personen in Dresden einfach nur
darauf gewartet haben, dass so etwas passiert", sagt Schmidt. Dass
sich nun am Wochenende mehrere Tausend Menschen dem Aufruf
angeschlossen hätten, Kerzen vor der Frauenkirche abzustellen und
friedlich ein Zeichen zu setzen, sehen sie als zusätzlichen Beleg
dafür - und Anlass zum Weitermachen. Schmidt spricht nach dem
großen Echo sogar von einer "Art Verpflichtung", die sie dafür
spüre. Im Vordergrund stehe aber zunächst etwas anderes: "Wir
wollen Haltung zeigen' nicht riesig aufblähen und keinen Verein
oder ähnliches gründen, sondern mit dem Ohr an den Menschen
arbeiten", so Schmidt. Ziel sei es deshalb zunächst die Website der
Initiative zu einer Plattform für Information und Austausch
aufzubauen. "Und dann wird es sicher das eine oder andere Mal die
Möglichkeit geben, mit uns auch auf der Straße Haltung zu zeigen",
so Schmidt. Weitere Themen des Gesprächs im CoronaCast - Wie ist es
gelungen, so schnell die Politik in die Idee zu bekommen? - Wie ist
insbesondere die Dresdner CDU mit dem Anliegen umgegangen? - Kann
"Haltung zeigen" auch Brücken bauen? - Welche weiteren Formate -
Proteste oder Gespräche - plante die Initiative? Das
Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am
Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander
getrennt an verschiedenen Orten.
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