Impfteams und Ärzte am Limit: Kommen jetzt die Impfzentren zurück?

Impfteams und Ärzte am Limit: Kommen jetzt die Impfzentren zurück?

Das DRK Sachsen stockt seine mobilen Teams auf. Zudem soll es wieder 13 feste Impfstandorte geben. DRK-Sprecher Kai Kranich im Podcast über Pläne und Details.
27 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Lage könnte kaum angespannter sein: Kliniken in Sachsen stehen
kurz vor der Überlastung, Regierungschef Kretschmer schließt einen
Lockdown nicht mehr aus und das Land streitet über
Weihnachtsmärkte. Die Impfkampagne stockt, die Menschen sind
zunehmend frustriert. Schlangen bei Impfaktionen und Berichte von
Hausärzten, die bis in den Januar hinein ausgebucht sind, lassen an
Sachsens Krisenfestigkeit zweifeln. Im CoronaCast, dem Podcast von
Sächsische.de, erklärt DRK-Sprecher Kai Kranich, was mobile
Impfteams aktuell erleben - und mit welchen Maßnahmen wieder Tempo
ins Impfen kommen soll. Man müsse nicht groß drumherum reden. "Es
sind unzumutbare Zustände", sagt Kranich mit Blick auf das, womit
die mobilen Teams des Deutschen Roten Kreuzes in Sachsen derzeit
konfrontiert seien. Konzeptionell sei ein solches Team, von denen
es aktuell 30 in Sachsen gibt darauf ausgelegt, pro Tag 100 bis 200
Impfungen durchzuführen. "Es kommen jetzt teilweise schon vor
Beginn einer Impfaktion so viele Menschen, dass wir die, die
nachkommen, vertrösten müssen." Der Frust derer, die man nicht
drannehmen könne, entlade sich nicht selten am impfenden Personal.
"Ich kann die Leute verstehen. In einem Fall, den ich selbst erlebt
habe, kam ein Mann das dritte Mal vergebens", so Kranich. Die Pläne
des Sozialministeriums, die personellen Kapazitäten der mobilen
Impfteams verdoppeln zu wollen, hält Kranich für nötig. Zudem soll
es in 13 Landkreisen wieder feste Standorte geben. Das Wort
"Impfzentrum" vermeidet der DRK-Sprecher. "Es wird Winterquartiere
geben, an denen die Impfteams fest verankert sein sollen." Zudem
seien an diesen Standorten feste Öffnungszeiten geplant. Wann
machen diese Winterquartiere auf? "Das entwickelt sich alles im
Moment sehr dynamisch", erklärt Kranich. Man sei derzeit mit den
Landkreisen, der Regierung und den Ärzteverbänden im Gespräch. Weit
gediehen seien Logistik und Planung aber im Vogtland und in
Dresden, wo auf dem Messegelände ein vergleichbar großer Standort
wie das frühere Impfzentrum geschaffen werden soll. Kranich sagt:
"Punktuell werden wir sicherlich in zwei Wochen auf jeden Fall
einen Aufwuchs an Kapazität sehen." Einen gleichzeitigen Aufbau von
Standorten werde es nicht geben. "Es ist einfach das nacheinander
zu machen. Zudem müssen teilweise in Landkreisen erst geeignete
Orte gefunden werden." Liegenschaften wie zum Beispiel die
Veranstaltungsarena in Riesa seien nicht mehr frei. Und wird der
Aufbau der zusätzlichen Impfstellen und die Aufstockung der mobilen
Teams die Impflücke schließen? "Wir gehen davon aus, dass wir nach
Abschluss des Aufbaus etwa 60.000 Impfungen pro Woche leisten
können." Zusammen mit den Kapazitäten niedergelassener Ärzte würde
das, so Kranichs Hoffnung, den Bedarf decken können. Außerdem
werden in dieser Podcastfolge diese Fragen beantwortet: - Booster
oder Neu-Impfungen: An wen richtet sich das entstehende
Impfangebot? - Kommt das Buchungsportal für die Terminvereinbarung
zurück? - Wie ist das Verhältnis zwischen Kassenärztlicher
Vereinigung und dem DRK? Das Podcast-Gespräch wurde über einen
Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen
saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

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