Große Post-Covid-Studie aus Dresden: Was sagt sie über Risiken für Kinder aus?
In der bisher größten Studie zu Corona-Spätfolgen analysiert die TU
Dresden Daten von 38 Millionen Menschen. Im CoronaCast erklärt
Studienautor Martin Rößler die Ergebnisse.
28 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Dass mit einer überstandenen Corona-Infektion auch
Folgeerkrankungen einhergehen können, ist bekannt. Doch welche
Langzeitfolgen treten wie häufig auf? Gibt es unterschiedliche
Symptome je nach Alter? Und welche Erkenntnisse gibt es
insbesondere für Kinder und Jugendliche? Eine neue Studie der TU
Dresden liefert jetzt Ergebnisse, die die bisherige Bewertung von
Long- und Post-Covid verändern könnte. "Es ist die erste Studie
dieser Größe. Und es gibt bisher auch keine andere, die
insbesondere für Kinder und Jugendliche derartige Evidenz liefert",
erklärt Martin Rößler im CoronaCast bei Sächsische.de. Der
35-Jährige forscht am Zentrum für Evidenzbasierte
Gesundheitsversorgung an der Uniklinik. Rößler ist Autor der
Studie, die in Kooperation mit den Krankenkassen AOK Bayern, AOK
Plus (Dresden), Barmer, BKK, DAK Gesundheit und Techniker
Krankenkasse sowie mit dem Robert-Koch-Institut entstand. Und
tatsächlich ist die Studie mächtig. "Wir haben auf Grundlage der
Daten von 38 Millionen Versicherten in Deutschland unsere Analyse
durchführen können", sagt Rößler. Mithilfe der 2019 und 2020
gewonnenen Daten habe man nachvollziehen können, wie oft bestimmte
Folge-Symptome bei laborbestätigten und den Krankenkassen
gemeldeten Covid-19-Fällen aufgetreten seien. Auf diese Weise habe
man bei 11.950 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren sowie bei
145.184 Erwachsenen Symptome feststellen können. Um miteinander
vergleichbare Daten zu gewinnen, wurde außerdem den Patienten mit
Symptomen eine Kontrollgruppe gegenübergestellt, bei der keine
Corona-Infektionen gemeldet waren. "Zu jedem nachweislich
Infizierten haben wir fünf nach Alter und Geschlecht passende nicht
Infizierte in der Kontrollgruppe aufgenommen." Bei dieser
Beobachtung, die insgesamt 96 verschiedene Symptome umfasste, sei
schließlich aufgefallen, dass Menschen mit Covid-19-Befund
mindestens drei Monate später auch häufiger Post-Covid-Symptome
aufzeigten als jene, die nicht erkrankt waren. "Das gleiche konnten
wir auch bei Kindern und Jugendlichen beobachten", so Rößler. Die
Studie zeige demnach, dass insbesondere auch jüngere
Covid-Patienten genauso mit Spätfolgen zu kämpfen haben wie
Erwachsene. Allerdings würden sich die am häufigsten festgestellten
Symptome unterscheiden. Demnach klagten Kinder und Jugendliche, die
während der ersten Pandemiewelle an Covid-19 erkrankt waren, später
häufiger über Unwohlsein, Müdigkeit und Erschöpfung, über Husten
sowie Hals- und Brustschmerzen. Rößler zufolge wurden auch häufiger
Diagnosen zu psychischen Erkrankungen gestellt. Bei Erwachsenen kam
es dagegen öfter zu Geschmacksstörungen, Fieber und
Atemwegserkrankungen. Details zum Aufbau und Ablauf der Studie, und
ob sie weitergeführt wird, erklärt Rößler ausführlich in dieser
Folge CoronaCast. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf
aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen
ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.
Folgeerkrankungen einhergehen können, ist bekannt. Doch welche
Langzeitfolgen treten wie häufig auf? Gibt es unterschiedliche
Symptome je nach Alter? Und welche Erkenntnisse gibt es
insbesondere für Kinder und Jugendliche? Eine neue Studie der TU
Dresden liefert jetzt Ergebnisse, die die bisherige Bewertung von
Long- und Post-Covid verändern könnte. "Es ist die erste Studie
dieser Größe. Und es gibt bisher auch keine andere, die
insbesondere für Kinder und Jugendliche derartige Evidenz liefert",
erklärt Martin Rößler im CoronaCast bei Sächsische.de. Der
35-Jährige forscht am Zentrum für Evidenzbasierte
Gesundheitsversorgung an der Uniklinik. Rößler ist Autor der
Studie, die in Kooperation mit den Krankenkassen AOK Bayern, AOK
Plus (Dresden), Barmer, BKK, DAK Gesundheit und Techniker
Krankenkasse sowie mit dem Robert-Koch-Institut entstand. Und
tatsächlich ist die Studie mächtig. "Wir haben auf Grundlage der
Daten von 38 Millionen Versicherten in Deutschland unsere Analyse
durchführen können", sagt Rößler. Mithilfe der 2019 und 2020
gewonnenen Daten habe man nachvollziehen können, wie oft bestimmte
Folge-Symptome bei laborbestätigten und den Krankenkassen
gemeldeten Covid-19-Fällen aufgetreten seien. Auf diese Weise habe
man bei 11.950 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren sowie bei
145.184 Erwachsenen Symptome feststellen können. Um miteinander
vergleichbare Daten zu gewinnen, wurde außerdem den Patienten mit
Symptomen eine Kontrollgruppe gegenübergestellt, bei der keine
Corona-Infektionen gemeldet waren. "Zu jedem nachweislich
Infizierten haben wir fünf nach Alter und Geschlecht passende nicht
Infizierte in der Kontrollgruppe aufgenommen." Bei dieser
Beobachtung, die insgesamt 96 verschiedene Symptome umfasste, sei
schließlich aufgefallen, dass Menschen mit Covid-19-Befund
mindestens drei Monate später auch häufiger Post-Covid-Symptome
aufzeigten als jene, die nicht erkrankt waren. "Das gleiche konnten
wir auch bei Kindern und Jugendlichen beobachten", so Rößler. Die
Studie zeige demnach, dass insbesondere auch jüngere
Covid-Patienten genauso mit Spätfolgen zu kämpfen haben wie
Erwachsene. Allerdings würden sich die am häufigsten festgestellten
Symptome unterscheiden. Demnach klagten Kinder und Jugendliche, die
während der ersten Pandemiewelle an Covid-19 erkrankt waren, später
häufiger über Unwohlsein, Müdigkeit und Erschöpfung, über Husten
sowie Hals- und Brustschmerzen. Rößler zufolge wurden auch häufiger
Diagnosen zu psychischen Erkrankungen gestellt. Bei Erwachsenen kam
es dagegen öfter zu Geschmacksstörungen, Fieber und
Atemwegserkrankungen. Details zum Aufbau und Ablauf der Studie, und
ob sie weitergeführt wird, erklärt Rößler ausführlich in dieser
Folge CoronaCast. Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf
aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen
ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.
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