Die 3G-Regel kommt: Wie sieht die Gastro-Branche Sachsens Pläne?

Die 3G-Regel kommt: Wie sieht die Gastro-Branche Sachsens Pläne?

Die kommende Corona-Verordnung in Sachsen setzt auf die 3G-Regel. Was Gastro-Betriebe daran kritisieren, erklärt Dehoga-Chef Axel Klein im CoronaCast.
34 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Kommende Woche wird Sachsen eine neue Corona-Verordnung
beschließen. Die Eckpunkte sind bereits bekannt. Demnach wird sich
künftig nicht mehr allein auf die Inzidenz fokussiert. Die Zahl von
Corona-Patienten in Krankenhäusern wird eine größere Rolle spielen,
sollte sich die Lage wieder drastisch verschärfen. Dem sächsischen
Hotel- und Gaststättenverband geht dieser Kurswechsel in der
Corona-Politik nicht weit genug. Im CoronaCast, dem Podcast von
Sächsische.de zur Pandemie, erklärt Verbandsgeschäftsführer Axel
Klein, wieso. Die Abkehr von der Inzidenz als alleinigen Richtwert
für das Lockern oder Verschärfen von Regeln begrüßt Klein. "Ebenso
die klare Aussage der Politik, dass es für die Gastronomie keinen
harten Lockdown mehr geben soll." Allerdings kritisiert Klein den
im sächsischen Entwurf vorgesehenen Mechanismus, der beim
Überschreiten einer Inzidenz von 35 an fünf aufeinanderfolgenden
Tagen auf Landkreisebene greifen soll. Dann nämlich soll die
3G-Regel zum Tragen kommen. Die besagt, dass Besucher in bestimmten
Bereichen ihre Kontakte hinterlassen sowie einen Test-, Genesenen-
oder Impfnachweis vorgelegen müssen. Damit könne seine Branche zwar
umgehen. "Jedoch müssen in dieser Situation andere Einschränkungen
wie etwa die Abstandsregeln zurückgenommen werden." Schließlich sei
der Dreiklang von Impfung, Tests oder Genesung eine höher
einzustufende Sicherheitsvorkehrung. Klein wirbt darum, sich die
Corona-Verordnung Baden-Württembergs zum Vorbild zu nehmen. Dort
seien mit Einführung der 3G-Regel auch in der Innengastronomie die
Vorgaben hinsichtlich Abstände und Maskenpflicht lockerer geworden.
Von dieser Nachforderung abgesehen, spricht Klein allerdings von
einer momentan eher optimistisch stimmenden Lage für das Hotel- und
Gaststättengewerbe. "Wir beobachten, dass der Inlandtourismus stark
angezogen hat." Viele Betriebe hätten dem siebenmonatigen Lockdown
auch deshalb getrotzt, weil sie flexibel reagiert hätten. Klein
nennt beispielhaft das Einrichten von Abhol- und Lieferdiensten.
Die Insolvenzen hätten sich in Grenzen gehalten. "Was aber oft
nicht gesehen wird, sind die vielmals privaten Verluste. Nicht
wenige Unternehmer haben ihre Ersparnisse fürs Alter angefasst."
Für den bevorstehenden Herbst und Winter hofft Klein auf konstante
Buchungszahlen. Weil die Menschen jedoch zunehmend kurzfristig
planen würden, seien Prognosen etwas schwierig. "Aber ich mache mir
da weniger Sorgen als beim Thema Personal." Zwar hätten Betriebe in
Sachsen trotz langen Lockdowns etwa 80 Prozent ihrer Mitarbeiter
halten können. Weil die Personaldecke aber schon vor Corona dünn
war, hat die Krise das Problem verschärft. Im Podcast erklärt Klein
ausführlich, welche Hoffnungen die Branche in das Werben um
Fachkräfte im Ausland steckt. Und der Dehoga-Chef gibt eine
vorsichtige Schätzung ab, wann die Corona-Delle in der Gastronomie
überwunden sein könnte. Das Gespräch hören Sie über den
eingebetteten Player. Das Podcast-Gespräch wurde über einen
Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen
saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

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