Wie der digitale Impfpass der EU das Reisen wieder möglich machen soll
Die EU entwickelt einen digitalen Impfpass. Der soll das Reisen
bald wieder möglich machen. Kommissions-Sprecher Johannes Bahrke
erklärt, wie.
31 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Das Impftempo in Deutschland zieht deutlich an. Rund 25 Millionen
Menschen haben bereits eine erste Dosis bekommen, etwas mehr als
sieben Millionen gelten als vollständig gegen Corona geimpft. Zudem
hat an diesem Freitag der Bundesrat den Weg dafür frei gemacht,
dass Geimpfte wieder mehr Freiheiten zurückerhalten sollen.
Spätestens an diesem Punkt drängt sich die Frage auf, wie soll
verlässlich und vor allem fälschungssicher dokumentiert werden, wer
geimpft ist und wer nicht? Eine Schlüsselfunktion in dieser heiklen
Diskussion kann dem von der EU entwickelten digitalen Impfpass
beikommen. Bei diesem Impfpass, der auch als "grünes Zertifikat"
bezeichnet wird, handelt es sich um einen QR-Code, den man in einer
App auf seinem Handy speichert oder auf Papier ausgedruckt bei sich
tragen kann. Johannes Bahrke, Sprecher für Digitales bei der
EU-Kommission in Brüssel, erklärt im CoronaCast bei Sächsische.de
die wichtigsten Fragen zu Technik, Recht und Datensicherheit.
"Zuerst aber, das ist das wichtigste dabei, der digitale Impfpass
soll das wieder ermöglichen, was Europa ausmacht: das Recht sich
frei zu bewegen, frei zu reisen", leitet Bahrke ein. Und dann wird
es technisch. Denn hinter dem simpel anmutenden QR-Code, den etwa
ein Beamter am Flughafen bei der Einreise in einem anderen Land
scannt, steckt ein komplexes System. Die Firmen SAP und Telekom,
die auch die deutsche Corona-Warn-App programmiert haben, arbeiten
aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung. "Schon nächste Woche
startet ein Testlauf. In Deutschland eine Woche später", so Bahrke.
Ziel sei es, darauf hätten sich die EU-Mitglieder verständigt, bis
spätestens Ende Juni alle EU-Länder an das System anzuschließen.
"Manche, wie etwa Frankreich, signalisieren schon jetzt, dass sie
soweit vorbereitet sind. Andere brauchen noch etwas." Doch was
steckt in dem QR-Code und wie soll die Anwendung in der Praxis
funktionieren? Im Grunde gibt es drei entscheidende Dinge, erklärt
Bahrke. Erstens: Die zertifizierende Stelle, also ein Impfzentrum,
Arzt, Apotheke oder eine andere Einrichtung, die für das Bestätigen
einer erfolgten Impfung oder Corona-Testung berechtigt ist. Durch
das Bestätigen von einer dieser Stellen wird der QR-Code eines
Geimpften, Getesteten oder Genesenen schlicht mit eben dieser
Statusinformation versorgt. Namen, Adressen, sonstige empfindliche
Daten werden in dem Code nicht gesichert. Zweitens: Das
Trägermedium des QR-Codes, das in der Regel ein Smartphone ist.
Nach der Bestätigung über eine erfolgte Impfung lässt sich der Code
in einer App aufbewahren. Auch sei es laut Bahrke möglich, dass der
Code in bereits existierende Corona-Apps integriert werden könne.
Dies sei jedoch Sache der Länder. Wichtig beim Punkt Trägermedium:
Der QR-Code kann auch ausgedruckt werden. Drittens: Das Scannen
beziehungsweise Verifizieren. Anhand des QR-Codes können
öffentliche Stellen die Echtheit des "grünen Zertifikats"
feststellen. So ist überall in Europa möglich, genau nachzusehen,
ob der nötige Impfstatus vorliegt oder nicht. Wichtiges Kriterium
noch: Neben einer vollständigen Impfung lassen sich auch
Testergebnisse oder überstandene Corona-Erkrankungen über den Code
sichern. Beim Scannen ist der überprüfenden Stelle deshalb auch
ersichtlich, wann die Gültigkeit eines Tests endet oder wie lange
eine Erkrankung zurück liegt. Hinsichtlich der Fälschungssicherheit
des QR-Codes stellt Bahrke fest: "Der ist sicher." Schließlich
würden nur die ausgebenden Stellen über die entsprechende
Berechtigung verfügen. Problematisch sei jedoch der Umgang mit
allen bereits früher geimpften, die nun nachträglich den Code
erstellen lassen möchten. "Klar ist, jeder hat das Recht dazu", so
Bahrke. Allerdings müsste in diesen Fällen genau überprüft werden,
ob derjenige, der sich einen digitalen Impfpass ausstellen lassen
möchte, auch wirklich einen echten Impfnachweis vorzeigen könne.
Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet.
Menschen haben bereits eine erste Dosis bekommen, etwas mehr als
sieben Millionen gelten als vollständig gegen Corona geimpft. Zudem
hat an diesem Freitag der Bundesrat den Weg dafür frei gemacht,
dass Geimpfte wieder mehr Freiheiten zurückerhalten sollen.
Spätestens an diesem Punkt drängt sich die Frage auf, wie soll
verlässlich und vor allem fälschungssicher dokumentiert werden, wer
geimpft ist und wer nicht? Eine Schlüsselfunktion in dieser heiklen
Diskussion kann dem von der EU entwickelten digitalen Impfpass
beikommen. Bei diesem Impfpass, der auch als "grünes Zertifikat"
bezeichnet wird, handelt es sich um einen QR-Code, den man in einer
App auf seinem Handy speichert oder auf Papier ausgedruckt bei sich
tragen kann. Johannes Bahrke, Sprecher für Digitales bei der
EU-Kommission in Brüssel, erklärt im CoronaCast bei Sächsische.de
die wichtigsten Fragen zu Technik, Recht und Datensicherheit.
"Zuerst aber, das ist das wichtigste dabei, der digitale Impfpass
soll das wieder ermöglichen, was Europa ausmacht: das Recht sich
frei zu bewegen, frei zu reisen", leitet Bahrke ein. Und dann wird
es technisch. Denn hinter dem simpel anmutenden QR-Code, den etwa
ein Beamter am Flughafen bei der Einreise in einem anderen Land
scannt, steckt ein komplexes System. Die Firmen SAP und Telekom,
die auch die deutsche Corona-Warn-App programmiert haben, arbeiten
aktuell mit Hochdruck an der Umsetzung. "Schon nächste Woche
startet ein Testlauf. In Deutschland eine Woche später", so Bahrke.
Ziel sei es, darauf hätten sich die EU-Mitglieder verständigt, bis
spätestens Ende Juni alle EU-Länder an das System anzuschließen.
"Manche, wie etwa Frankreich, signalisieren schon jetzt, dass sie
soweit vorbereitet sind. Andere brauchen noch etwas." Doch was
steckt in dem QR-Code und wie soll die Anwendung in der Praxis
funktionieren? Im Grunde gibt es drei entscheidende Dinge, erklärt
Bahrke. Erstens: Die zertifizierende Stelle, also ein Impfzentrum,
Arzt, Apotheke oder eine andere Einrichtung, die für das Bestätigen
einer erfolgten Impfung oder Corona-Testung berechtigt ist. Durch
das Bestätigen von einer dieser Stellen wird der QR-Code eines
Geimpften, Getesteten oder Genesenen schlicht mit eben dieser
Statusinformation versorgt. Namen, Adressen, sonstige empfindliche
Daten werden in dem Code nicht gesichert. Zweitens: Das
Trägermedium des QR-Codes, das in der Regel ein Smartphone ist.
Nach der Bestätigung über eine erfolgte Impfung lässt sich der Code
in einer App aufbewahren. Auch sei es laut Bahrke möglich, dass der
Code in bereits existierende Corona-Apps integriert werden könne.
Dies sei jedoch Sache der Länder. Wichtig beim Punkt Trägermedium:
Der QR-Code kann auch ausgedruckt werden. Drittens: Das Scannen
beziehungsweise Verifizieren. Anhand des QR-Codes können
öffentliche Stellen die Echtheit des "grünen Zertifikats"
feststellen. So ist überall in Europa möglich, genau nachzusehen,
ob der nötige Impfstatus vorliegt oder nicht. Wichtiges Kriterium
noch: Neben einer vollständigen Impfung lassen sich auch
Testergebnisse oder überstandene Corona-Erkrankungen über den Code
sichern. Beim Scannen ist der überprüfenden Stelle deshalb auch
ersichtlich, wann die Gültigkeit eines Tests endet oder wie lange
eine Erkrankung zurück liegt. Hinsichtlich der Fälschungssicherheit
des QR-Codes stellt Bahrke fest: "Der ist sicher." Schließlich
würden nur die ausgebenden Stellen über die entsprechende
Berechtigung verfügen. Problematisch sei jedoch der Umgang mit
allen bereits früher geimpften, die nun nachträglich den Code
erstellen lassen möchten. "Klar ist, jeder hat das Recht dazu", so
Bahrke. Allerdings müsste in diesen Fällen genau überprüft werden,
ob derjenige, der sich einen digitalen Impfpass ausstellen lassen
möchte, auch wirklich einen echten Impfnachweis vorzeigen könne.
Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet.
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