Wieso Kretschmers Russlandreise so heikel ist
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer reist mit einer
Delegation nach Russland. Doch nicht nur wegen Corona ist das
heikel. SZ-Politikchefin Annette Binninger erklärt, wieso.
21 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Am Mittwoch ist in Berlin ein Flugzeug mit dem Reiseziel Moskau
abgehoben. An Bord: Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer
(CDU) und weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die
Reise war lange geplant, sollte ursprünglich im Dezember
stattfinden, und wurde schließlich damals wegen der Coronalage auf
das Frühjahr verschoben. Nun ist die Situation nicht wirklich
entspannter als damals - und das hat nicht nur mit der Pandemie zu
tun. Dennoch startete die Reise. Im CoronaCast, dem Podcast von
Sächsische.de, ordnet SZ-Politikchefin Annette Binninger die mit
dem Russlandbesuch verbundenen Umstände ein. "Es ist eine heikle
Mission. Und ich glaube, Kretschmer selbst ist damit nicht
glücklich ist, dass gleich mehrere Themen jetzt geballt
zusammenkommen." Denn neben der angespannten Coronasituation in
Russland wie auch in Deutschland überschatten vor allem neue
Spannungen im Ukrainekonflikt und der Umgang mit Kreml-Kritiker
Nawalny die politischen Beziehungen zwischen Russland und dem
Westen. Hinzu kommen Spannungen zwischen Prag und Moskau wegen
eines Anschlags auf ein Munitionsdepot in Tschechien. Zudem gehört
auch Sachsens AfD-Chef Jörg Urban zum Tross der Delegation. "Urban
bringt als Rechtsaußen seiner Partei eine gewisse Putin-Sympathie
mit", so Binninger. Spannend sei deshalb zu beobachten, ob sich
Urban, der auch selbst in dem Land eine Zeit lang gelebt hat, bei
der Reise zurückhalte oder die Möglichkeit für eigene PR-Politik
nutze. Dass die Reise unter schwierigen Vorzeichen startet, war
spätestens ab Dienstag klar. Zahlreiche Teilnehmer, vor allem aus
Leipzig, sagten kurzfristig ab. Auch Tillmann Blaschke, Chef der
Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, hat erklärt, dass er die
Reise aus persönlichen Gründen absagen müsse und dies sehr
bedauere. Vor allem aus der Wirtschaft gab es viele Absagen, die
Delegation ist in diesem Bereich deutlich geschrumpft. Außerdem
geht es in dem Podcast-Gespräch um den russischen Impfstoff Sputnik
V, und ob dieser möglicherweise Gegenstand von Gesprächen
Kretschmers mit russischen Regierungskreisen werde. Die Folge
können Sie direkt über den hier eingebetteten Player anhören. Das
Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am
Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander
getrennt an verschiedenen Orten.
abgehoben. An Bord: Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer
(CDU) und weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die
Reise war lange geplant, sollte ursprünglich im Dezember
stattfinden, und wurde schließlich damals wegen der Coronalage auf
das Frühjahr verschoben. Nun ist die Situation nicht wirklich
entspannter als damals - und das hat nicht nur mit der Pandemie zu
tun. Dennoch startete die Reise. Im CoronaCast, dem Podcast von
Sächsische.de, ordnet SZ-Politikchefin Annette Binninger die mit
dem Russlandbesuch verbundenen Umstände ein. "Es ist eine heikle
Mission. Und ich glaube, Kretschmer selbst ist damit nicht
glücklich ist, dass gleich mehrere Themen jetzt geballt
zusammenkommen." Denn neben der angespannten Coronasituation in
Russland wie auch in Deutschland überschatten vor allem neue
Spannungen im Ukrainekonflikt und der Umgang mit Kreml-Kritiker
Nawalny die politischen Beziehungen zwischen Russland und dem
Westen. Hinzu kommen Spannungen zwischen Prag und Moskau wegen
eines Anschlags auf ein Munitionsdepot in Tschechien. Zudem gehört
auch Sachsens AfD-Chef Jörg Urban zum Tross der Delegation. "Urban
bringt als Rechtsaußen seiner Partei eine gewisse Putin-Sympathie
mit", so Binninger. Spannend sei deshalb zu beobachten, ob sich
Urban, der auch selbst in dem Land eine Zeit lang gelebt hat, bei
der Reise zurückhalte oder die Möglichkeit für eigene PR-Politik
nutze. Dass die Reise unter schwierigen Vorzeichen startet, war
spätestens ab Dienstag klar. Zahlreiche Teilnehmer, vor allem aus
Leipzig, sagten kurzfristig ab. Auch Tillmann Blaschke, Chef der
Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, hat erklärt, dass er die
Reise aus persönlichen Gründen absagen müsse und dies sehr
bedauere. Vor allem aus der Wirtschaft gab es viele Absagen, die
Delegation ist in diesem Bereich deutlich geschrumpft. Außerdem
geht es in dem Podcast-Gespräch um den russischen Impfstoff Sputnik
V, und ob dieser möglicherweise Gegenstand von Gesprächen
Kretschmers mit russischen Regierungskreisen werde. Die Folge
können Sie direkt über den hier eingebetteten Player anhören. Das
Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am
Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander
getrennt an verschiedenen Orten.
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