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vor 2 Jahren
György oder Georg, Luukatsch oder Lukaaaasch? Einigkeit über die
Aussprache des aus Ungarn stammenden gleichnamigen Philosophen und
Literaturwissenschaftlers konnte im akademischen Diskurs nie so
recht hergestellt werden. Inhaltlich ist die Sache sehr viel
klarer: Der Namensträger gilt als einer der wichtigsten und vor
allem wirkmächtigsten marxistischen Denker des 20. Jahrhunderts,
der die ästhetischen Aufbrüche der literarischen Avantgarden mit
ihren formalen Experimenten vehement bekämpfte und seine
marxistische Theorie des Realismus – Ironie der Geschichte! –
ausgerechnet am Ideal des bürgerlichen Romans entwickelte. Für den
feinsinnigen Psychologismus eines Arthur Schnitzler hatte die von
ihm geprägte (in der sowjetischen Hemisphäre dereinst
außerordentlich einflussreiche) Denkschule, wie für die gesamte
Literatur des Fin de siècle, naturgemäß wenig übrig und lehnte
dessen Werk mit der großen Geste ideologischer Selbstgewissheit als
dekadent ab. Der Gruß, den Luukatsch – oder Lukaaaasch – dem
international gefeierten Jubilar Schnitzler zum sechzigsten
Geburtstag in der Roten Fahne vom 14. Mai 1922 nach Wien sandte,
fällt denn auch wenig freundlich aus. Frank Riede liest ihn uns
trotzdem vor.
Aussprache des aus Ungarn stammenden gleichnamigen Philosophen und
Literaturwissenschaftlers konnte im akademischen Diskurs nie so
recht hergestellt werden. Inhaltlich ist die Sache sehr viel
klarer: Der Namensträger gilt als einer der wichtigsten und vor
allem wirkmächtigsten marxistischen Denker des 20. Jahrhunderts,
der die ästhetischen Aufbrüche der literarischen Avantgarden mit
ihren formalen Experimenten vehement bekämpfte und seine
marxistische Theorie des Realismus – Ironie der Geschichte! –
ausgerechnet am Ideal des bürgerlichen Romans entwickelte. Für den
feinsinnigen Psychologismus eines Arthur Schnitzler hatte die von
ihm geprägte (in der sowjetischen Hemisphäre dereinst
außerordentlich einflussreiche) Denkschule, wie für die gesamte
Literatur des Fin de siècle, naturgemäß wenig übrig und lehnte
dessen Werk mit der großen Geste ideologischer Selbstgewissheit als
dekadent ab. Der Gruß, den Luukatsch – oder Lukaaaasch – dem
international gefeierten Jubilar Schnitzler zum sechzigsten
Geburtstag in der Roten Fahne vom 14. Mai 1922 nach Wien sandte,
fällt denn auch wenig freundlich aus. Frank Riede liest ihn uns
trotzdem vor.
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