Was die Corona-Einschränkungen für den Sport bedeuten

Was die Corona-Einschränkungen für den Sport bedeuten

Talk mit Christian Dahms, Generalsekretär des Landessportbundes Sachsen
32 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 4 Jahren
Die Corona-Schutzverordnung des Landes Sachsen regelt es: Sport in
Vereinen und zusammen mit mehreren Personen ist so gut wie nicht
mehr möglich. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht. Die 97 Worte
in Paragraph 4, Punkt 6a) und b) werfen Fragen auf. "Für uns stellt
es sich als schwierig heraus, die Amtssprache in Sportsprache zu
übersetzen," kommentiert Christian Dahms, was seit Montag im
Freistaat gilt. Dahms ist Generalsekretär des Landessportbundes
(LSB) und Gesprächsgast der aktuellen Folge CoronaCast. In dem
Podcast von Sächsische.de zur Pandemie spricht der 46-Jährige über
die Lage des Sports in Zeiten von Corona. Der LSB, so Dahms, habe
Verständnis dafür, dass in Anbetracht steigender Infektionszahlen
Kontakte minimiert werden sollen. "Jedoch hat der Sport in den
vergangenen Monaten durch das Erarbeiten von Hygienekonzepten viel
dafür getan, dass es nachvollziehbar ist, wer sich wann und wo
begegnet." Dass es erneut ein Herunterfahren in fast allen
Bereichen gibt, führe dazu, dass sich Menschen nicht mehr
ausreichend bewegen könnten. Schließlich sind fast alle
Sporteinrichtungen bis mindestens Ende November für Breiten- und
Freizeitsportler geschlossen. Dennoch sieht der LSB-Chef in der
aktuellen Situation auch ein Chance. "Wir haben jetzt die
Möglichkeit, unsere Konzepte zu verbessern." Gelernt habe man auch
aus der Restart-19 -Studie der Universität Halle. "Bei dem
Tim-Bendzko-Konzert hat man gesehen, an welchen Stellen es kritisch
wird." Demnach ballt es sich beim Ankommen vor Stadien oder wann
immer Menschen auf etwas warten. Man könne das auch auf den Sport
übertragen. Um es sicherer zu machen, müssten Abläufe entzerrt
werden. "Das gilt im professionellen Bereich wie für Breiten- oder
sogar Kindersport", sagt Dahms. Größere Probleme sieht der LSB-Mann
in der durch die sächsische Verordnung beschriebene Unterteilung
zwischen Profis und Amateuren. Denn ausgenommen vom Kontaktverbot
sind nur Berufssportler und deren Wettkämpfe, die ohne Zuschauer
stattfinden müssen. Und als Berufssportler gilt, wer einen
entsprechenden Arbeitsvertrag hat und mit dem Sport seinen
Lebensunterhalt sichert. "Genau das trifft nicht auf alle
Leistungssportler zu. Manche sind Studenten oder gehen einen dualen
Weg, weil sie vom Sport allein nicht leben können." An dieser
Stelle wünscht sich Dahms mehr Spielraum. Zudem wirbt der LSB bei
der Politik darum, dass die aktuell noch bis Ende 2020 laufende
Soforthilferichtlinie um ein Jahr verlängert wird. "Das kann
Vereinen und Sportlern, die jetzt in finanzielle Schwierigkeiten
geraten, Sicherheit geben", so Dahms, der dieses Anliegen am
vergangenen Montag bei einem Treffen Sachsens Ministerpräsident
Kretschmer vorgetragen hat. Außerdem in dieser Podcast-Folge: - Was
können Sportvereine tun, wenn sie durch Corona in finanzielle
Schieflage geraten? - Es kommen vier Leistungssportler zu Wort, die
ihre Sicht auf Corona schildern und die Rolle des Sports einordnen.
Es sprechen: DSC-Volleyball-Kapitänin Lena Stigrot, Shortrackerin
Anna Seidel, Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Christiane Reppe
und Bob-Pilot Francesco Friedrich. - Im O-Ton: Ausschnitt aus der
Regierungserklärung von Ministerpräsident Michael Kretschmer vom 4.
November - Faktencheck: Virologe Alexander Dalpke erklärt, wieso
Aerosole bei der Corona-Übertragung nicht die Hauptrolle spielen -
Beitrag von Andreas Szabó über das Infektionsrisiko beim Sport

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