Nabokow sen. stirbt bei Attentat in der Philharmonie

Nabokow sen. stirbt bei Attentat in der Philharmonie

29. März 1922
9 Minuten
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 2 Jahren
Dass im Berlin 1922 eine große Zahl von Russ:innen lebte, dürfte
bekannt sein. Ausgelöst durch die russische Revolution waren etwa
erst die Anhänger des Zarentums, später das republikanische,
liberale Bürgertum zur Flucht gezwungen und so entstanden in Berlin
verschiedene russische Communities. Von der politischen Ausrichtung
zu letzterer gehörte Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow, der an der
republikanischen Regierung nach dem Sturz des Zaren beteiligt war,
welcher die Oktoberrevolution ein Ende setzte. Ihm und seiner
Familie gelang die Flucht über die Krim und schließlich nach
Berlin. Sein Sohn Vladimir, der später als Literat zu Weltruhm
gelangen sollte, studierte zu der Zeit in Cambridge und publizierte
erste Abhandlungen über Schmetterlinge. Nabokow, der Ältere, hatte
einen Vortrag des ehemaligen Außenministers Pawel Miljukow, in der
Philharmonie mitorganisiert. Zwei rechtsradikale Monarchisten sahen
das als Gelegenheit, sich für den Sturz des Zaren zu rächen und
schossen auf Miljukow. Nabokow eilte ihm zur Hilfe und wurde
tödlich getroffen. Ein weiterer politischer Mord im Deutschland der
20er Jahre. Die Berliner Börsen-Zeitung vom 29. März 1922
berichtet. Für uns schildert Paula Leu den Hergang der Ereignisse.

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