Gianfranco Salis im Gespräch mit Bruno Tenger
Er erzählt von seinem spannenden Alltag im Urwald von Nigeria.
21 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
In der heutigen Sendung ist bei mir der Umwelt- und
Artenschutzaktivist Bruno Tenger zu Gast. Er erzählt von seinem
spannenden Alltag im Urwald von Nigeria. Tengwood Organization
heißt der Verein mit Sitz in Wallisellen, der von ihm und seiner
Frau Kathy Wood im Jahr 2010 gegründet wurde und sich dem Schutz
und der Erforschung von Primaten in der Grenzregion zwischen
Kamerun und Nigeria verschrieben hat. «Die primäre Aufgabe
sehen wir in der Erhaltung von zwei seltenen Affenarten», so
Tenger. Zum einen die Drill-Affen, die zur selben Gattung wie die
bekannteren Mandrillen gehören. Allerdings haben Drill-Affen kein
buntes, sondern ein schwarzes Gesicht. Im Gegensatz zu den
Mandrillen kommen die Drill-Affen nur in der Grenzregion zwischen
Kamerun und Nigeria vor. Die Zahl der Tiere unterscheidet sich
ebenfalls deutlich. Der Bestand von Mandrillen wird heute auf etwa
100`000 Tiere geschätzt. Von den bedrohten Drill-Affen existieren
maximal 5`000. Und dies auf einer Fläche, die etwa so gross ist wie
die Schweiz. Die zweite Affenart, deren Schutz sich die Tengwood
Organization zum Ziel gesetzt hat, sind die
Nigeria-Kamerun-Schimpansen. Diese bilden die meistgefährdete
Unterart der Schimpansen auf dem ganzen Schwarzen Kontinent. «Auch
hier rechnen wir mit lediglich 5`000 Exemplaren, die noch in freier
Wildbahn existieren», so Tenger. Ein grosses Problem für die Tiere
ist der immer kleiner werdende Lebensraum – der Wald wird für den
Handel mit Edelhölzern gerodet, und auf die Holzfällerfirmen folgen
Bauern, die die Heimat der Tiere zu Wiesen und Äckern umpflügen.
Bedroht sind die Affen auch durch die illegale Jagd. Gutes
Geschäft mit Affenfleisch Obwohl der Bestand immer kleiner wird,
jagt die lokale Bevölkerung die Primaten. Zum einen als Nahrung,
zum anderen für den illegalen Handel. Bruno und Kathy wenden viel
Energie für Gespräche mit der Bevölkerung auf. Sie sind beide
überzeugt, dass sie nur zusammen mit den Einheimischen etwas
erreichen können. Sie klären die Leute vor Ort auf und wecken bei
ihnen das Verständnis für den Artenschutz. Affenfleisch –
sogenanntes Buschfleisch – ist heute weltweit erhältlich. Bei einer
Studie wurde am Pariser Flughafen Charles de Gaulle bei Kontrollen
diverses Buschfleisch sichergestellt. Die Behörden vermuten, dass
pro Jahr hochgerechnet bis zu 270 Tonnen (!) Buschfleisch über
diesen Flughafen nach Europa gelangen. Auch in Kloten haben die
Zollbehörden schon Affenfleisch konfisziert. Der Handel sei
professionell organisiert – und auch lukrativ. «Ein
durchschnittlicher Lohn beträgt 1000 Dollar pro Jahr. Schiesst ein
Jäger eine Schimpansen-Mutter, die danach zu Buschfleisch
verarbeitet wird, kriegt er dafür 500 Dollar. Für das begehrte
Jungtier kommen 2`000 Dollar dazu. Schimpansen mit Bier abgefüllt.»
berichtet Tenger. Die kleinen Affen werden als Attraktion an Hotels
oder Restaurants verkauft. Er habe schon in Ägypten ein Tier
gesehen, welches in einer Bar im Käfig sass und von den Gästen mit
Bier abgefüllt oder zum Zigarettenrauchen animiert wurde. Auch an
diversen Stränden konnte er beobachten, wie Schimpansen den
Touristen für Erinnerungsfotos auf die Schultern gesetzt wurden.
Vor allem auf der arabischen Halbinsel, wo viele sich solche Tiere
aus Spass leisten, sind Affen als Haustiere beliebt. Auf
einschlägigen Seiten beträgt der Preis für einen Schimpansen rund
50`000 Dollar. Das mit Artenschutz kombinierte Wasserprojekt
der Tengwood Organization, ist ein wichtiger Baustein zum Schutze
des Regenwaldes und deren Bewohner. Im
Cross-River-Nationalpark ist die Wasserversorgung der
Okwangwo-Wildhüterstation und der anliegenden Butatong-Dörfer durch
Erdrutsche und Rodung der Wälder für die Landwirtschaft sehr
prekär. Es gibt nicht mehr genügend Wasser für alle. «Damit wir die
Wildhüter und die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgen
können, haben wir ein solarbetriebenes Bohrloch angelegt und das
Wasser wird durch ihre "Waterflow"-Anlage gereinigt.» so Tenger. Da
nun die Dorfbevölkerung und die Wildhüter sauberes Trinkwasser
beziehen können, fördert dies die Beziehungen zwischen den
Wildhütern und den Dorfbewohner, was wiederum dem Naturschutz zu
Gute kommt. Ausserdem schult die Tengwood Organization die
Dorfbewohner über die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser sowie in
Natur-, Umwelt- und Artenschutz. Bruno Tenger und seine Frau
Kathy Wood wenden große Energie für Gespräche auf, aus Überzeugung,
dass der Natur-, Umwelt- und Artenschutz durch Einbindung der
Bevölkerung nachhaltig gefördert werden kann. Webseite:
www.tengwood.org Solltet ihr noch mehr über mich wissen wollen,
dann schaut doch mal auf www.gianfrancosalis.com, dort könnt ihr
alles über mich und wo ich demnächst als Eventmoderator oder
Entertainer zu sehen bin, erfahren.
Artenschutzaktivist Bruno Tenger zu Gast. Er erzählt von seinem
spannenden Alltag im Urwald von Nigeria. Tengwood Organization
heißt der Verein mit Sitz in Wallisellen, der von ihm und seiner
Frau Kathy Wood im Jahr 2010 gegründet wurde und sich dem Schutz
und der Erforschung von Primaten in der Grenzregion zwischen
Kamerun und Nigeria verschrieben hat. «Die primäre Aufgabe
sehen wir in der Erhaltung von zwei seltenen Affenarten», so
Tenger. Zum einen die Drill-Affen, die zur selben Gattung wie die
bekannteren Mandrillen gehören. Allerdings haben Drill-Affen kein
buntes, sondern ein schwarzes Gesicht. Im Gegensatz zu den
Mandrillen kommen die Drill-Affen nur in der Grenzregion zwischen
Kamerun und Nigeria vor. Die Zahl der Tiere unterscheidet sich
ebenfalls deutlich. Der Bestand von Mandrillen wird heute auf etwa
100`000 Tiere geschätzt. Von den bedrohten Drill-Affen existieren
maximal 5`000. Und dies auf einer Fläche, die etwa so gross ist wie
die Schweiz. Die zweite Affenart, deren Schutz sich die Tengwood
Organization zum Ziel gesetzt hat, sind die
Nigeria-Kamerun-Schimpansen. Diese bilden die meistgefährdete
Unterart der Schimpansen auf dem ganzen Schwarzen Kontinent. «Auch
hier rechnen wir mit lediglich 5`000 Exemplaren, die noch in freier
Wildbahn existieren», so Tenger. Ein grosses Problem für die Tiere
ist der immer kleiner werdende Lebensraum – der Wald wird für den
Handel mit Edelhölzern gerodet, und auf die Holzfällerfirmen folgen
Bauern, die die Heimat der Tiere zu Wiesen und Äckern umpflügen.
Bedroht sind die Affen auch durch die illegale Jagd. Gutes
Geschäft mit Affenfleisch Obwohl der Bestand immer kleiner wird,
jagt die lokale Bevölkerung die Primaten. Zum einen als Nahrung,
zum anderen für den illegalen Handel. Bruno und Kathy wenden viel
Energie für Gespräche mit der Bevölkerung auf. Sie sind beide
überzeugt, dass sie nur zusammen mit den Einheimischen etwas
erreichen können. Sie klären die Leute vor Ort auf und wecken bei
ihnen das Verständnis für den Artenschutz. Affenfleisch –
sogenanntes Buschfleisch – ist heute weltweit erhältlich. Bei einer
Studie wurde am Pariser Flughafen Charles de Gaulle bei Kontrollen
diverses Buschfleisch sichergestellt. Die Behörden vermuten, dass
pro Jahr hochgerechnet bis zu 270 Tonnen (!) Buschfleisch über
diesen Flughafen nach Europa gelangen. Auch in Kloten haben die
Zollbehörden schon Affenfleisch konfisziert. Der Handel sei
professionell organisiert – und auch lukrativ. «Ein
durchschnittlicher Lohn beträgt 1000 Dollar pro Jahr. Schiesst ein
Jäger eine Schimpansen-Mutter, die danach zu Buschfleisch
verarbeitet wird, kriegt er dafür 500 Dollar. Für das begehrte
Jungtier kommen 2`000 Dollar dazu. Schimpansen mit Bier abgefüllt.»
berichtet Tenger. Die kleinen Affen werden als Attraktion an Hotels
oder Restaurants verkauft. Er habe schon in Ägypten ein Tier
gesehen, welches in einer Bar im Käfig sass und von den Gästen mit
Bier abgefüllt oder zum Zigarettenrauchen animiert wurde. Auch an
diversen Stränden konnte er beobachten, wie Schimpansen den
Touristen für Erinnerungsfotos auf die Schultern gesetzt wurden.
Vor allem auf der arabischen Halbinsel, wo viele sich solche Tiere
aus Spass leisten, sind Affen als Haustiere beliebt. Auf
einschlägigen Seiten beträgt der Preis für einen Schimpansen rund
50`000 Dollar. Das mit Artenschutz kombinierte Wasserprojekt
der Tengwood Organization, ist ein wichtiger Baustein zum Schutze
des Regenwaldes und deren Bewohner. Im
Cross-River-Nationalpark ist die Wasserversorgung der
Okwangwo-Wildhüterstation und der anliegenden Butatong-Dörfer durch
Erdrutsche und Rodung der Wälder für die Landwirtschaft sehr
prekär. Es gibt nicht mehr genügend Wasser für alle. «Damit wir die
Wildhüter und die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgen
können, haben wir ein solarbetriebenes Bohrloch angelegt und das
Wasser wird durch ihre "Waterflow"-Anlage gereinigt.» so Tenger. Da
nun die Dorfbevölkerung und die Wildhüter sauberes Trinkwasser
beziehen können, fördert dies die Beziehungen zwischen den
Wildhütern und den Dorfbewohner, was wiederum dem Naturschutz zu
Gute kommt. Ausserdem schult die Tengwood Organization die
Dorfbewohner über die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser sowie in
Natur-, Umwelt- und Artenschutz. Bruno Tenger und seine Frau
Kathy Wood wenden große Energie für Gespräche auf, aus Überzeugung,
dass der Natur-, Umwelt- und Artenschutz durch Einbindung der
Bevölkerung nachhaltig gefördert werden kann. Webseite:
www.tengwood.org Solltet ihr noch mehr über mich wissen wollen,
dann schaut doch mal auf www.gianfrancosalis.com, dort könnt ihr
alles über mich und wo ich demnächst als Eventmoderator oder
Entertainer zu sehen bin, erfahren.
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