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Beschreibung
vor 3 Jahren
Wir alle kennen die flimmernden Werbebilder, die die Häuserfassaden
des Times Square in New York dominieren. Ein Sinnbild der
Überflutung mit kommerziellen Versprechen als wesentlicher Teil des
pulsierenden städtischen Lebensalltags. Eine solche
„Vorreiterrolle“ spielte der Times Square bereits 1922 als der
Schriftsteller Gilbert. K. Chesterton mit Blick auf seine
Plakatierung formulierte: Was für ein Wundergarten muss dies für
jeden sein, der so glücklich ist, nicht lesen zu können. Ein Jahr
früher erhob die Berliner Akademie der Künste, unter ihrem
Präsidenten Max Liebermann, die Stimme und protestierte am 5. Juli
1921 in der DAZ gegen die geplante Freigabe bestimmter Parkmauern
und Häuserwände Berlins für Werbeplakate. Freilich wollte auch sie
dem Fortschritt nicht im Wege stehen, aber eine künstlerische
Expertise bei der Auswahl und Plakatierungsart der Flächen hielt
sie schon für wünschenswert. Besonders die Parkmauer des von Karl
Friedrich Schinkel renovierten Prinz-Albrecht-Palais’, damals
gelegen an der heutigen Wilhelmstr. Ecke Niederkirchnerstr., sollte
nicht ohne Sinn und Verstand, aus Sicht der Akademie, zugekleistert
werden. Aus heutiger Perspektive muss man sagen: Welch glückliche
Zeit, als es um die Plakatierung der Parkmauer ging! 1934 bezog der
Sicherheitsdienst des Reichsführers SS das Palais und plante von
hier seine Gräueltaten. Die Ruine des Gebäudes ließ der Berliner
Senat 1949 sprengen und heute befindet sich auf dem Gelände die
Gedenkstätte Topographie des Terrors. Für uns liest Frank Riede.
des Times Square in New York dominieren. Ein Sinnbild der
Überflutung mit kommerziellen Versprechen als wesentlicher Teil des
pulsierenden städtischen Lebensalltags. Eine solche
„Vorreiterrolle“ spielte der Times Square bereits 1922 als der
Schriftsteller Gilbert. K. Chesterton mit Blick auf seine
Plakatierung formulierte: Was für ein Wundergarten muss dies für
jeden sein, der so glücklich ist, nicht lesen zu können. Ein Jahr
früher erhob die Berliner Akademie der Künste, unter ihrem
Präsidenten Max Liebermann, die Stimme und protestierte am 5. Juli
1921 in der DAZ gegen die geplante Freigabe bestimmter Parkmauern
und Häuserwände Berlins für Werbeplakate. Freilich wollte auch sie
dem Fortschritt nicht im Wege stehen, aber eine künstlerische
Expertise bei der Auswahl und Plakatierungsart der Flächen hielt
sie schon für wünschenswert. Besonders die Parkmauer des von Karl
Friedrich Schinkel renovierten Prinz-Albrecht-Palais’, damals
gelegen an der heutigen Wilhelmstr. Ecke Niederkirchnerstr., sollte
nicht ohne Sinn und Verstand, aus Sicht der Akademie, zugekleistert
werden. Aus heutiger Perspektive muss man sagen: Welch glückliche
Zeit, als es um die Plakatierung der Parkmauer ging! 1934 bezog der
Sicherheitsdienst des Reichsführers SS das Palais und plante von
hier seine Gräueltaten. Die Ruine des Gebäudes ließ der Berliner
Senat 1949 sprengen und heute befindet sich auf dem Gelände die
Gedenkstätte Topographie des Terrors. Für uns liest Frank Riede.
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