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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die landläufige Vorstellung, wonach es sich beim Dirndl um eine
jahrhundertealte bäuerliche Volkstracht von der oberbayerischen
oder tirolerischen Alm handele, hat ihre Heimat im Reich der
bajuwarischen Mythen. Buchstäblich erfunden wurde es erst spät im
19. Jahrhundert, und zwar als durchweg städtische Modeerscheinung
für ein bürgerliches Publikum, das sich bei seinen Ausflügen in die
Sommerfrische an Chiemsee oder Tegernsee gerne etwas
lässig-ländlich gewanden wollte. Als vergleichsweise schlichte und
deshalb kostengünstigere Alternative zu aufwendigen herkömmlichen
Sommerkleidern eroberte es nach dem Ersten Weltkrieg schließlich
zunehmend auch die heimischen urbanen Laufstege, und das keineswegs
nur in München oder Augsburg. Unser heutiger Bericht aus der
Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 30. Juni 1921 dokumentiert
vielmehr eindrücklich, dass der Dirndl-Hype vor einhundert Jahren
längst den Weißwurst-Äquator überschritten und selbst die
preußische Kapitale Berlin in seinen Bann geschlagen hatte. Für uns
liest, nein, nicht Rainer Brüderle, sondern Frank Riede.
jahrhundertealte bäuerliche Volkstracht von der oberbayerischen
oder tirolerischen Alm handele, hat ihre Heimat im Reich der
bajuwarischen Mythen. Buchstäblich erfunden wurde es erst spät im
19. Jahrhundert, und zwar als durchweg städtische Modeerscheinung
für ein bürgerliches Publikum, das sich bei seinen Ausflügen in die
Sommerfrische an Chiemsee oder Tegernsee gerne etwas
lässig-ländlich gewanden wollte. Als vergleichsweise schlichte und
deshalb kostengünstigere Alternative zu aufwendigen herkömmlichen
Sommerkleidern eroberte es nach dem Ersten Weltkrieg schließlich
zunehmend auch die heimischen urbanen Laufstege, und das keineswegs
nur in München oder Augsburg. Unser heutiger Bericht aus der
Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 30. Juni 1921 dokumentiert
vielmehr eindrücklich, dass der Dirndl-Hype vor einhundert Jahren
längst den Weißwurst-Äquator überschritten und selbst die
preußische Kapitale Berlin in seinen Bann geschlagen hatte. Für uns
liest, nein, nicht Rainer Brüderle, sondern Frank Riede.
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