Die Rolle des CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Die Rolle des CXCL16 p.Ala181Val-Polymorphismus bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Beschreibung

vor 13 Jahren
Die vorliegende Arbeit analysierte in Form einer detaillierten
Genotyp-Phänotyp-Analyse erstmals die Rolle des CXCL16
p.Ala181Val-Polymorphismus bei Patienten mit chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Genomische DNA von 574
Individuen (M. Crohn: n=201, Colitis ulcerosa: n=164, gesunde
Kontrollgruppe: n=209) wurde hierzu auf das Vorhandensein des
p.Ala181Val-Polymorphismus, kodiert im Exon 4 des CXCL16-Gens,
untersucht. Zusätzlich wurde der Genotyp der drei
NOD2/CARD15-Varianten p.Arg702Trp, p.Gly908Arg und p.Leu1007fsX1008
analysiert. Zusammenfassend wurde der CXCL16
p.Ala181Val-Polymorphismus mit einer ähnlichen Häufigkeit bei
Patienten mit CED und den gesunden Kontrollpersonen beobachtet und
konnte daher nicht als signifikantes CED-Suszeptibilitätsgen
identifiziert werden. Die Genotyp-Phänotyp-Analyse zeigt jedoch,
dass der CXCL16 p.Ala18Val-Polymorphismus bei homozygotem Vorliegen
(ValVal-Genotyp) mit einem schwereren Phänotyp der Krankheit M.
Crohn in Form eines frühen Krankheitsbeginns (p=0,016) mit ilealer
Beteiligung (p=0,024) assoziiert ist. Zudem zeigte sich beim
zusätzlichen Vorhandensein einer NOD2/CARD15-Variante ein erhöhtes
Risiko des Auftretens von Stenosen. Bei Patienten, die nur ein
Val-Allel sowie eine NOD2/CARD15-Variante tragen, wurden im
Vergleich zu Patienten, welche nur NOD2/CARD15-Varianten tragen
eine höhere Häufigkeit eines strikturierenden oder penetrierenden
Phänotyps, sowie stenosierende Komplikationen festgestellt
(p=0,014). Die Untersuchung der Patienten mit C. ulcerosa zeigte
keinen signifikanten Einfluss der CXCL16-Gen-Region auf
Krankheitssuszeptibilität und Phänotyp. Zusammenfassend konnte
gezeigt werden, dass Genvarianten der CXCL16-Region den
phänotypischen Schweregrad der Erkrankung M. Crohn beeinflussen und
in der Identifikation potentieller Risikopatienten mit einer
erhöhten Inzidenz von ilealem Befall und Stenosen von Bedeutung
sein können. Dies legt eine Schlüsselfunktion von CXCL16 in der
intestinalen Immunantwort und chronischen Entzündungen bei CED
nahe, die in weiteren funktionellen Studien untersucht werden soll.
Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu
einem besseren Verständnis der Pathogenese von CED und der
Identifikation möglicher therapeutischer Angriffspunkte beitragen
werden.

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