Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen der Milz vom Erwachsenen und Kleinkind unter besonderer Berücksichtigung kontraktiler Zellen
Beschreibung
vor 13 Jahren
Die Mikroanatomie der Milz ist in manchen Details und ihren
Funktionsabläufen noch immer unverstanden. Anhand histologischer,
histochemischer, immunhistochemischer und elektronenmikroskopischer
Präparate wurde die Milz des Menschen von Erwachsenen und
Kleinkindern untersucht. Im Vordergrund des Interesses standen die
kontraktilen Strukturen der Milz und die Suche nach Hinweisen auf
die Vertiefung der Frage, wie die immotilen Erythrozyten vom
Interzellularraum der Pulpastränge über die Sinuswände ins
Sinuslumen, d.h. vom offenen in den geschlossenen Blutkreislauf,
gelangen. Welcher „Motor“ treibt den Weitertransport der
Erythrozyten an? - Es stellte sich heraus, dass sich in sämtlichen
Kompartimenten der Milz kontraktile Strukturen nachweisen ließen.
Zellen mit glattmuskulären Eigenschaften (Aktin+, Myosin II+,
Elektronenmikroskopie) wurden reichlich in Kapsel und Trabekelwerk,
fibroblastische Retikulumzellen (Aktin+, Myosin II+) in der roten
Pulpa, Myofibroblasten in der weißen Pulpa, sowie in den glatten
Muskelzellen sowohl der arteriellen Blutgefäße als auch der
Trabekel- und Pulpavenen (Elektronenmikroskopie) aufgefunden. Bei
all den eben genannten kontraktilen Zellen handelt es sich um
mesodermale Zellen mit jeweils mehreren Funktionen, zu denen auch
die Kontraktilität gehört. Darüber hinaus ist das Sinusendothel
Aktin- und Myosin II-positiv. Als „Motor“ der Fortbewegung der
Erythrozyten kommen daher Kapsel, Trabekelwerk und Stroma in Frage.
Außerdem natürlich der Blutstrom, der sich durch den
Arteriolendruck in die rote Pulpa ergießt. Als Weiteres wird
angenommen, dass zwischen den Endothelzellen der Milzsinus aktiv
Schlitze für die Erythrozytenpassage gebildet werden. Dies wird
anhand der nachgewiesenen Mikrofilamentbündel in Form von
Stressfasern (Aktin+, Myosin II+, Elektronenmikroskopie) und der
Tatsache, dass in dieser Studie elektronenmikroskopisch keine
offenen Poren im Sinusendothelverband beobachtet wurden, begründet.
Darüber hinaus wurden beim Vergleich von Erwachsenen- und
Kleinkindermilz deutliche Unterschiede hinsichtlich der weißen
Pulpa beobachtet. Beim Kleinkind fand sich im Gegensatz zum
Erwachsenen eine erhöhte Aktivität in den Milzfollikeln (viele
Sekundärfollikel, vermehrt Makrophagen (CD-68, CD-74)), das dem
Immunsystemaufbau in den frühen Lebensjahren entspricht. Außerdem
wurden beim Kleinkind vermehrt Pinselarteriolen und
Hülsenkapillaren angetroffen. Des Weiteren scheinen erhebliche
individuelle Unterschiede in Bezug auf die histologische Struktur
von roter und weißer Pulpa vorzuliegen.
Funktionsabläufen noch immer unverstanden. Anhand histologischer,
histochemischer, immunhistochemischer und elektronenmikroskopischer
Präparate wurde die Milz des Menschen von Erwachsenen und
Kleinkindern untersucht. Im Vordergrund des Interesses standen die
kontraktilen Strukturen der Milz und die Suche nach Hinweisen auf
die Vertiefung der Frage, wie die immotilen Erythrozyten vom
Interzellularraum der Pulpastränge über die Sinuswände ins
Sinuslumen, d.h. vom offenen in den geschlossenen Blutkreislauf,
gelangen. Welcher „Motor“ treibt den Weitertransport der
Erythrozyten an? - Es stellte sich heraus, dass sich in sämtlichen
Kompartimenten der Milz kontraktile Strukturen nachweisen ließen.
Zellen mit glattmuskulären Eigenschaften (Aktin+, Myosin II+,
Elektronenmikroskopie) wurden reichlich in Kapsel und Trabekelwerk,
fibroblastische Retikulumzellen (Aktin+, Myosin II+) in der roten
Pulpa, Myofibroblasten in der weißen Pulpa, sowie in den glatten
Muskelzellen sowohl der arteriellen Blutgefäße als auch der
Trabekel- und Pulpavenen (Elektronenmikroskopie) aufgefunden. Bei
all den eben genannten kontraktilen Zellen handelt es sich um
mesodermale Zellen mit jeweils mehreren Funktionen, zu denen auch
die Kontraktilität gehört. Darüber hinaus ist das Sinusendothel
Aktin- und Myosin II-positiv. Als „Motor“ der Fortbewegung der
Erythrozyten kommen daher Kapsel, Trabekelwerk und Stroma in Frage.
Außerdem natürlich der Blutstrom, der sich durch den
Arteriolendruck in die rote Pulpa ergießt. Als Weiteres wird
angenommen, dass zwischen den Endothelzellen der Milzsinus aktiv
Schlitze für die Erythrozytenpassage gebildet werden. Dies wird
anhand der nachgewiesenen Mikrofilamentbündel in Form von
Stressfasern (Aktin+, Myosin II+, Elektronenmikroskopie) und der
Tatsache, dass in dieser Studie elektronenmikroskopisch keine
offenen Poren im Sinusendothelverband beobachtet wurden, begründet.
Darüber hinaus wurden beim Vergleich von Erwachsenen- und
Kleinkindermilz deutliche Unterschiede hinsichtlich der weißen
Pulpa beobachtet. Beim Kleinkind fand sich im Gegensatz zum
Erwachsenen eine erhöhte Aktivität in den Milzfollikeln (viele
Sekundärfollikel, vermehrt Makrophagen (CD-68, CD-74)), das dem
Immunsystemaufbau in den frühen Lebensjahren entspricht. Außerdem
wurden beim Kleinkind vermehrt Pinselarteriolen und
Hülsenkapillaren angetroffen. Des Weiteren scheinen erhebliche
individuelle Unterschiede in Bezug auf die histologische Struktur
von roter und weißer Pulpa vorzuliegen.
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