Integration und Evaluation einer Lehrmethode zum Thema Breaking Bad News. Auswirkung der Lehrmethode auf die Hemmung der Medizinstudenten ein Gespräch zur Übermittlung einer schwerwiegenden Diagnose zu führen.
Beschreibung
vor 13 Jahren
Das Überbringen von schlechten Nachrichten (Breaking Bad News –
BBN), z.B. im Rahmen einer schwerwiegenden Diagnose, ist ein
wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Ein solches
Gespräch zu führen bedeutet für den Arzt eine Herausforderung und
ist mit Hemmungen verbunden. Im Sommersemester 2008 hatten an der
LMU München alle Studenten in Modul 3(chirurgisches Semester)
Gelegenheit, die Übermittlung einer schwerwiegenden Diagnose in
einer Gesprächssimulation mit einem Standardisierten Patienten (SP)
zu üben. Die Simulation fand im Rahmen der Simulationswoche neben
Unterrichtseinheiten zur digital rektalen Untersuchung(DRU) statt.
Ziele der Studie waren die Auswirkung der Simulation auf die
Hemmung der Teilnehmer im Hinblick auf BBN und den Effekt eines
Lehrvideos zum Thema Feedback auf die Einstellung gegenüber
Feedback und SP sowie das Verhalten im Feedbackgespräch zu
untersuchen. In einem zwei-faktoriellen Design wurden die
Reihenfolge der Unterrichtseinheiten der Simulationswoche und der
Zugriff auf ein Lehrvideo zum Thema Feedback als experimentale
Faktoren variiert. Zu zwei Zeitpunkten wurden Daten erhoben, um das
Ausmaß der Hemmung in Bezug auf BBN zu messen. Die Einstellung der
Teilnehmer gegenüber Feedback und dem Einsatz von SPs wurde zu drei
Zeitpunkten erhoben. Außerdem wurden die Teilnehmer in ihrem
Verhalten im Feedbackgespräch beobachtet. Ausgewertet wurden die
Fragebögen von 193 Teilnehmern und 140 (BBN) bzw. 81
(DRU)Verhaltensbeobachtungen. Die Hemmung bzgl. BBN nahm im Mittel
zwischen dem Beginn der Simulationswoche und nach der
Unterrichtseinheit BBN signifikant ab. Dabei profitieren
insbesondere Studenten mit einer hohen Anfangshemmung im Sinne
eines Hemmungsabbaus. Es zeigte sich kein messbarer Unterschied
zwischen den beiden Sequenzen der Unterrichtseinheiten der
Simulationswoche im Hinblick auf die Hemmung gegenüber BBN. Das
Feedbackvideo hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Verhalten
der Studenten im Feedbackgespräch und führte zu keiner
signifikanten Einstellungsänderung im Hinblick auf Feedback und den
Einsatz von SPs.Auch wenn der Großteil der Teilnehmer Hemmungen
bzgl. BBN abbauen konnte, wäre in zukünftigen Studien eine nähere
Charakterisierung der Probanden, die bisher keinen Hemmungsabbau
erfahren, interessant. Feedback als wesentliche Komponente des
Lernprozesses sollte von den Teilnehmern noch aktiver genutzt
werden und vielleicht können in weiteren Studien Strategien
untersucht werden, die sie darin unterstützen.
BBN), z.B. im Rahmen einer schwerwiegenden Diagnose, ist ein
wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Ein solches
Gespräch zu führen bedeutet für den Arzt eine Herausforderung und
ist mit Hemmungen verbunden. Im Sommersemester 2008 hatten an der
LMU München alle Studenten in Modul 3(chirurgisches Semester)
Gelegenheit, die Übermittlung einer schwerwiegenden Diagnose in
einer Gesprächssimulation mit einem Standardisierten Patienten (SP)
zu üben. Die Simulation fand im Rahmen der Simulationswoche neben
Unterrichtseinheiten zur digital rektalen Untersuchung(DRU) statt.
Ziele der Studie waren die Auswirkung der Simulation auf die
Hemmung der Teilnehmer im Hinblick auf BBN und den Effekt eines
Lehrvideos zum Thema Feedback auf die Einstellung gegenüber
Feedback und SP sowie das Verhalten im Feedbackgespräch zu
untersuchen. In einem zwei-faktoriellen Design wurden die
Reihenfolge der Unterrichtseinheiten der Simulationswoche und der
Zugriff auf ein Lehrvideo zum Thema Feedback als experimentale
Faktoren variiert. Zu zwei Zeitpunkten wurden Daten erhoben, um das
Ausmaß der Hemmung in Bezug auf BBN zu messen. Die Einstellung der
Teilnehmer gegenüber Feedback und dem Einsatz von SPs wurde zu drei
Zeitpunkten erhoben. Außerdem wurden die Teilnehmer in ihrem
Verhalten im Feedbackgespräch beobachtet. Ausgewertet wurden die
Fragebögen von 193 Teilnehmern und 140 (BBN) bzw. 81
(DRU)Verhaltensbeobachtungen. Die Hemmung bzgl. BBN nahm im Mittel
zwischen dem Beginn der Simulationswoche und nach der
Unterrichtseinheit BBN signifikant ab. Dabei profitieren
insbesondere Studenten mit einer hohen Anfangshemmung im Sinne
eines Hemmungsabbaus. Es zeigte sich kein messbarer Unterschied
zwischen den beiden Sequenzen der Unterrichtseinheiten der
Simulationswoche im Hinblick auf die Hemmung gegenüber BBN. Das
Feedbackvideo hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Verhalten
der Studenten im Feedbackgespräch und führte zu keiner
signifikanten Einstellungsänderung im Hinblick auf Feedback und den
Einsatz von SPs.Auch wenn der Großteil der Teilnehmer Hemmungen
bzgl. BBN abbauen konnte, wäre in zukünftigen Studien eine nähere
Charakterisierung der Probanden, die bisher keinen Hemmungsabbau
erfahren, interessant. Feedback als wesentliche Komponente des
Lernprozesses sollte von den Teilnehmern noch aktiver genutzt
werden und vielleicht können in weiteren Studien Strategien
untersucht werden, die sie darin unterstützen.
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