Assoziation zwischen Umweltbedingungen und kindlichem Asthma bronchiale im südlichen Zentralchile

Assoziation zwischen Umweltbedingungen und kindlichem Asthma bronchiale im südlichen Zentralchile

Beschreibung

vor 13 Jahren
Hintergrund: Asthma ist weltweit die häufigste chronische
Erkrankung im Kindesalter. In Lateinamerika sind die
Asthmaprävalenzen hoch und in vielen Ländern, wie zum Beispiel
Chile, deutlich steigend. Hier ist Asthma in zunehmendem Maße ein
Gesundheitsproblem, epidemiologische Daten sind jedoch limitiert.
Die Hygienehypothese besagt, dass eine erhöhte mikrobielle
Belastung im Lebensumfeld von Kindern diese vor der Entwicklung von
Asthma schützen kann. Sie konnte in zahlreichen Studien vor allem
in westlichen Industrienationen bestätigt werden, nicht jedoch in
Lateinamerika. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen,
ob die Hygienehypothese in Bezug auf die aktuelle Exposition
gegenüber Markern der Hygiene auch in Chile, einem Land im
epidemiologischen Wandel, bestätigt werden kann. Methoden: Es
wurden in einer Fall-Kontroll-Studie Kinder im Alter von 6 bis 15
Jahren mit ärztlich diagnostiziertem Asthma (NFälle = 178) mit
einer entsprechenden Kontrollgruppe (NKontrollen = 310) aus
pädiatrischen Abteilungen der gleichen medizinischen Einrichtungen
verglichen. Der Atopiestatus aller Teilnehmer wurde mit dem
Pricktest bestimmt. Als Marker der Hygiene wurden mittels
Fragebogen die Familiengröße, der sozioökonomische Status der
Eltern, aktueller Tierkontakt und das Vorhandensein von Schimmel
oder Feuchtigkeit im Wohnbereich erfasst. In medizinischen
Untersuchungen und Hausbesuchen wurden aktuelle Daten zu
Parasitosen (Stuhlmikroskopie), Flohbefall (Inspektion der
Unterarme und Befragung der Teilnehmer) und der aktuellen
Endotoxinbelastung im Hausstaub gewonnen. Die Daten wurden zunächst
deskriptiv ausgewertet, anschließend wurden Fälle und Kontrollen
mittels der multiplen logistischen Regression verglichen.
Ergebnisse: Der starke Einfluss der familiären Disposition wurde in
unserer Studie bestätigt (Odds Ratio (OR) 3,6; 95%
Konfidenzintervall (CI) 2,2-6,0). 78% der Fälle und 48% der
Kontrollen waren gegenüber mindestens einem der getesteten
Allergene sensibilisiert. Nach Adjustierung für potentielle
Confounder zeigte sich eine positive Assoziation zwischen der
Sensibilisierung gegen Küchenschaben und Asthma (OR 2,9; 95% CI
1,8-4,9). Für die anderen untersuchten Marker der Hygiene ergab
sich in Bezug auf die aktuelle Exposition kein statistisch
signifikanter Zusammenhang mit Asthma. Diskussion: Bis auf die
Sensibilisierung gegen Küchenschaben-Allergene konnte die
Hygienehypothese in Bezug auf die aktuelle Exposition gegenüber den
untersuchten Markern der Hygiene nicht bestätigt werden. Weitere
Analysen frühkindlicher Exposition stehen noch aus.

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