# 176 Der Tag, an dem ... Jan Philipp Reemtsma von diesen Männern befreit wurde
Die Rolle eines linken Pastors und eines Alt-68ers im
Entführungsfall
31 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Ein linker Pastor, ein Soziologie-Professor und ein Alt-68er sorgen
vor 25 Jahren dafür, dass der Hamburger Mäzen, Philologe und
Sozialforscher Jan Philipp Reemtsma nach 33-tägiger Geiselhaft
wieder in die Freiheit entlassen wird. 25 Jahre sind seither
vergangen. Zwei der drei „Befreier“ sind noch am Leben und geben
zum allerersten Mal Auskunft über das, was damals geschah – in
einem exklusiven MOPO-Interview. Rückblick: Der 25. März 1996.
Multimillionär Reemtsma wird auf seinem Grundstück in Blankenese
entführt. Die Täter lassen ein Schreiben zurück – beschwert mit
einer Handgranate. In dem Brief heißt es, dass sie 20 Millionen
D-Mark Lösegeld fordern. Wenn Presse und Polizei eingeschaltet
würden, bedeute das den Tod der Geisel. Reemtsma verbringt die nun
folgenden Wochen angekettet im Keller eines Hauses in Garlstedt,
rund 90 km von Hamburg entfernt. Zwei Geldübergabeversuche
scheitern, weil die Täter bemerken, dass die Polizei mit im Spiel
ist. Daraufhin erhöhen sie ihre Lösegeldforderung auf 30 Millionen
Mark und fordern Reemtsma auf, Personen als Geldüberbringer zu
benennen, die verlässlich nicht mit der Polizei zusammenarbeiten
würden. Jan Philipp Reemtsma schreibt zwei Namen auf einen Zettel:
Pastor Christian Arndt von der Friedenskirche in St. Pauli und den
Kieler Soziologen Lars Clausen. Am 15. April ist bei Pastor Arndt
gerade der Konfirmandenunterricht zu Ende, als sein Telefon
klingelt. Eine elektronisch verzerrte Stimme sagt: „Wir haben Jan
Philipp Reemtsma entführt.“ Arndt wird gefragt, ob er bereit wäre,
gemeinsam mit Lars Clausen die Geldübergabe in die Wege zu leiten.
Arndt sagt spontan zu und holt auch noch den Sozialarbeiter und
ehemaligen GAL-Politiker Michael Herrmann mit ins Boot. Die
folgenden Tage sind für die drei die aufregendsten ihres Lebens.
Sie wissen: Jan Philipp Reemtsma wird nur überleben, wenn diesmal
die Polizei außen vor bleibt. Die drei merken, dass sie beschattet
werden, wissen aber nie: Ist es das LKA oder sind es die Entführer?
Nach einer langen, entnervenden Wartezeit kommt dann der Anruf der
Entführer mit genauen Anweisungen, wohin das Geld gebracht werden
soll. Pastor Arndt und Soziologe Clausen setzen sich mitten in der
Nacht ins Auto. Im Kofferraum: die Sporttaschen mit den 30
Millionen D-Mark.
vor 25 Jahren dafür, dass der Hamburger Mäzen, Philologe und
Sozialforscher Jan Philipp Reemtsma nach 33-tägiger Geiselhaft
wieder in die Freiheit entlassen wird. 25 Jahre sind seither
vergangen. Zwei der drei „Befreier“ sind noch am Leben und geben
zum allerersten Mal Auskunft über das, was damals geschah – in
einem exklusiven MOPO-Interview. Rückblick: Der 25. März 1996.
Multimillionär Reemtsma wird auf seinem Grundstück in Blankenese
entführt. Die Täter lassen ein Schreiben zurück – beschwert mit
einer Handgranate. In dem Brief heißt es, dass sie 20 Millionen
D-Mark Lösegeld fordern. Wenn Presse und Polizei eingeschaltet
würden, bedeute das den Tod der Geisel. Reemtsma verbringt die nun
folgenden Wochen angekettet im Keller eines Hauses in Garlstedt,
rund 90 km von Hamburg entfernt. Zwei Geldübergabeversuche
scheitern, weil die Täter bemerken, dass die Polizei mit im Spiel
ist. Daraufhin erhöhen sie ihre Lösegeldforderung auf 30 Millionen
Mark und fordern Reemtsma auf, Personen als Geldüberbringer zu
benennen, die verlässlich nicht mit der Polizei zusammenarbeiten
würden. Jan Philipp Reemtsma schreibt zwei Namen auf einen Zettel:
Pastor Christian Arndt von der Friedenskirche in St. Pauli und den
Kieler Soziologen Lars Clausen. Am 15. April ist bei Pastor Arndt
gerade der Konfirmandenunterricht zu Ende, als sein Telefon
klingelt. Eine elektronisch verzerrte Stimme sagt: „Wir haben Jan
Philipp Reemtsma entführt.“ Arndt wird gefragt, ob er bereit wäre,
gemeinsam mit Lars Clausen die Geldübergabe in die Wege zu leiten.
Arndt sagt spontan zu und holt auch noch den Sozialarbeiter und
ehemaligen GAL-Politiker Michael Herrmann mit ins Boot. Die
folgenden Tage sind für die drei die aufregendsten ihres Lebens.
Sie wissen: Jan Philipp Reemtsma wird nur überleben, wenn diesmal
die Polizei außen vor bleibt. Die drei merken, dass sie beschattet
werden, wissen aber nie: Ist es das LKA oder sind es die Entführer?
Nach einer langen, entnervenden Wartezeit kommt dann der Anruf der
Entführer mit genauen Anweisungen, wohin das Geld gebracht werden
soll. Pastor Arndt und Soziologe Clausen setzen sich mitten in der
Nacht ins Auto. Im Kofferraum: die Sporttaschen mit den 30
Millionen D-Mark.
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