# 171 Der Tag, an dem ... die Deutschen König Rudolf Manga Bell ermordeten

# 171 Der Tag, an dem ... die Deutschen König Rudolf Manga Bell ermordeten

16 Minuten
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Geschichten, die Hamburgs Geschichte prägten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Kein Afrikaner war je so deutsch wie er. Er war ausgebildet in
Deutschland, pflegte deutsche Sitten, sprach die deutsche Sprache,
und zwar ohne jeden Akzent. Aber als die Deutschen, deren Kultur er
eigentlich so sehr verehrte, damit begannen, sein Volk zu betrügen,
zu berauben und zu unterjochen, da wehrte sich König Rudolf Manga
Bell. Nicht mit Speeren oder Musketen. Er zettelte keinen Krieg an.
Nein, er wählte einen ganz anderen Weg. Genau das war es, was ihn
für seine Gegner so gefährlich machte.Am Ende wussten sich die
Kolonialherren keinen anderen Rat mehr, fädelten einen Justizmord
ein, um Manga Bell aus dem Weg zu räumen. Am 8. August 1914 – in
Europa hatte gerade der Erste Weltkrieg begonnen – wurde er
gehängt. Zur Abschreckung baumelt der Leichnam des 41-Jährigen drei
Tage am Galgen. Heute ist der König in seiner Heimat ein
Nationalheld, ja, beinahe so etwas wie ein Heiliger.Im „Museum am
Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt“ (MARKK) gibt es derzeit
eine Ausstellung über ihn. Der Titel ist eine Frage. Sie lautet:
„Hey Hamburg! Kennst Du Duala Manga Bell?“ Klar, wie die Antwort
lautet: Wen, bitte? Nein, von ihm und seiner Geschichte hat kaum
jemand je gehört. Und das ist eigentlich ein Trauerspiel.Die
Ausstellung will das jetzt ändern. Denn es ist höchste Zeit, dass
alle von den Verbrechen erfahren, die Deutschland in seinen
Kolonien begangen hat. Zumal es vor allem Hamburger Unternehmen
waren, die von der Ausbeutung und Knechtung fremder Völker
profitierten. Allen voran: das Handelshaus C. Woermann.

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