Ausdauertraining bei gleichzeitiger Kälteadaptation: Auswirkungen auf den Muskelstoffwechsel
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Beschreibung
vor 33 Jahren
Problemstellung: In den letzten Jahren wurden durch mehrere Studien
Sofortreaktionen der Herzfrequenz während Kälteeinwirkung auf die
Haut dokumentiert. Sofortreaktionen auf den aeroben
Muskelstoffwechsel unter diesen Bedingungen wurden dagegen nicht
untersucht. Über die Zusammenhänge zwischen dem Prozeß eines sich
entwickelnden Ausdauertrainingszustandes bei gleichzeitiger
Kälteexposition im Sinne einer Kreuzadaptation oder eines additiven
Effektes finden sich in der Literatur ebenfalls keine relevanten
Studien. Bisher konnte von keinem Autor dargelegt werden, ob die
Adaptation an kühle Umgebungsbedingungen während eines
Ausdauertrainings mit einer erhöhten Wirksamkeit desselben
einhergeht. Gegenstand: Das Ziel der vorliegenden Studie war es,
die Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit durch ein
Ausdauertraining mit und ohne Abkühlung der Körperschale zu
quantifizieren, um eine allfällige Kreuzadaptation zu belegen.
Gleichzeitig sollte festgelegt werden, ob sich durch die kühlen
Bedingungen nicht nur eine Verbesserung des
Ausdauertrainingseffektes, sondern auch ein Soforteffekt auf die
aerobe Leistungsfähigkeit nachweisen läßt. Darüber hinaus sollte
die Frage beantwortet werden, ob diese Effekte erst bei einer
Abkühlung des Trainierenden bis in den Körperkern auftreten oder ob
bereits eine Reduzierung der Temperatur der Körperschale ausreicht:
Die Wirksamkeit der isolierten Abkühlung der Körperschale während
des Trainings sollte bewiesen werden. Versuchsplan: Während eines
Ausdauertrainings mit gleichzeitiger Kälteadaptation (3wöchige
klimatische Terrainkur) wurden die Auswirkungen einer kühlen
Körperschale auf den Muskelstoffwechsel untersucht: Bei einer
Probandengruppe (n = 63) wurde die Körperschale während der
Terrainwanderung definiert kühl gehalten; die Hauttemperatur wurde
um 2 °C erniedrigt, die Kerntemperatur nicht beeinflußt. Die
Kontrollgruppe (n = 61) absolvierte eine Terrainkur unter thermisch
ausgeglichenen Bedingungen. Eine dritte Probandengruppe (n = 29)
nahm am Therapieprogramm nicht teil. Der Ausdauertrainingseffekt
wurde mittels ergometrischer Tests, welche am Therapieanfang und
Therapieende vorgenommen wurden, untersucht. Zusätzlich wurde dabei
die aktuelle aerobe Leistungsfähigkeit unter verschiedenen
thermischen Bedingungen festgestellt. Wichtigster Meßparameter war
der Milchsäurespiegel. Ergebnisse: Eine reduzierte Hauttemperatur
während Arbeit hat zwei Auswirkungen auf den Muskelstoffwechsel: *
Als Soforteffekt wird die aktuelle aerobe Kapazität des
Muskelstoffwechsels vergrößert: Bei gleicher Arbeit liegt der
Laktatspiegel unter kühlen Bedingungen um 0,4 mmol/l signifikant (p
≤ 0,01) niedriger. * Langfristig wird der Trainingseffekt durch die
kältebedingte Verbesserung des aeroben Metabolismus annähernd
verdoppelt: Die Personen, welche bei erniedrigter Hauttemperatur
trainierten, wiesen einen um knapp 1 mmol/l signifikant (p ≤ 0,01)
größeren Trainingseffekt als die Kontrollgruppe auf.
Schlußfolgerung: Die Vergrößerung der aeroben Kapazität des
Muskelstoffwechsels aufgrund der kühlen Körperschale erleichtert
die aktuelle aerobe Bewältigung der Arbeit und verdoppelt den
Ausdauertrainingseffekt. Damit haben diese Ergebnisse eine
klinische Relevanz für Patienten, welche nur leicht belastbar sind:
Adaptationen werden schon bei relativ geringer Trainingsintensität
ermöglicht.
Sofortreaktionen der Herzfrequenz während Kälteeinwirkung auf die
Haut dokumentiert. Sofortreaktionen auf den aeroben
Muskelstoffwechsel unter diesen Bedingungen wurden dagegen nicht
untersucht. Über die Zusammenhänge zwischen dem Prozeß eines sich
entwickelnden Ausdauertrainingszustandes bei gleichzeitiger
Kälteexposition im Sinne einer Kreuzadaptation oder eines additiven
Effektes finden sich in der Literatur ebenfalls keine relevanten
Studien. Bisher konnte von keinem Autor dargelegt werden, ob die
Adaptation an kühle Umgebungsbedingungen während eines
Ausdauertrainings mit einer erhöhten Wirksamkeit desselben
einhergeht. Gegenstand: Das Ziel der vorliegenden Studie war es,
die Verbesserung der aeroben Leistungsfähigkeit durch ein
Ausdauertraining mit und ohne Abkühlung der Körperschale zu
quantifizieren, um eine allfällige Kreuzadaptation zu belegen.
Gleichzeitig sollte festgelegt werden, ob sich durch die kühlen
Bedingungen nicht nur eine Verbesserung des
Ausdauertrainingseffektes, sondern auch ein Soforteffekt auf die
aerobe Leistungsfähigkeit nachweisen läßt. Darüber hinaus sollte
die Frage beantwortet werden, ob diese Effekte erst bei einer
Abkühlung des Trainierenden bis in den Körperkern auftreten oder ob
bereits eine Reduzierung der Temperatur der Körperschale ausreicht:
Die Wirksamkeit der isolierten Abkühlung der Körperschale während
des Trainings sollte bewiesen werden. Versuchsplan: Während eines
Ausdauertrainings mit gleichzeitiger Kälteadaptation (3wöchige
klimatische Terrainkur) wurden die Auswirkungen einer kühlen
Körperschale auf den Muskelstoffwechsel untersucht: Bei einer
Probandengruppe (n = 63) wurde die Körperschale während der
Terrainwanderung definiert kühl gehalten; die Hauttemperatur wurde
um 2 °C erniedrigt, die Kerntemperatur nicht beeinflußt. Die
Kontrollgruppe (n = 61) absolvierte eine Terrainkur unter thermisch
ausgeglichenen Bedingungen. Eine dritte Probandengruppe (n = 29)
nahm am Therapieprogramm nicht teil. Der Ausdauertrainingseffekt
wurde mittels ergometrischer Tests, welche am Therapieanfang und
Therapieende vorgenommen wurden, untersucht. Zusätzlich wurde dabei
die aktuelle aerobe Leistungsfähigkeit unter verschiedenen
thermischen Bedingungen festgestellt. Wichtigster Meßparameter war
der Milchsäurespiegel. Ergebnisse: Eine reduzierte Hauttemperatur
während Arbeit hat zwei Auswirkungen auf den Muskelstoffwechsel: *
Als Soforteffekt wird die aktuelle aerobe Kapazität des
Muskelstoffwechsels vergrößert: Bei gleicher Arbeit liegt der
Laktatspiegel unter kühlen Bedingungen um 0,4 mmol/l signifikant (p
≤ 0,01) niedriger. * Langfristig wird der Trainingseffekt durch die
kältebedingte Verbesserung des aeroben Metabolismus annähernd
verdoppelt: Die Personen, welche bei erniedrigter Hauttemperatur
trainierten, wiesen einen um knapp 1 mmol/l signifikant (p ≤ 0,01)
größeren Trainingseffekt als die Kontrollgruppe auf.
Schlußfolgerung: Die Vergrößerung der aeroben Kapazität des
Muskelstoffwechsels aufgrund der kühlen Körperschale erleichtert
die aktuelle aerobe Bewältigung der Arbeit und verdoppelt den
Ausdauertrainingseffekt. Damit haben diese Ergebnisse eine
klinische Relevanz für Patienten, welche nur leicht belastbar sind:
Adaptationen werden schon bei relativ geringer Trainingsintensität
ermöglicht.
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