Wirtschaftsnews vom 05. September 2023

Wirtschaftsnews vom 05. September 2023

Wirtschaftsnews

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael
Weyland

Thema heute:    Gasumlagen fallen weg, aber viele
Anbieter geben Preissenkung nicht weiter

 

 


 


Viele Gaskunden werden nicht von einer Vergünstigung der
Gaspreise ab dem 1. Oktober profitieren. Das hat eine Umfrage des
Geldratgebers Finanztip bei zehn der größten Gasversorger
Deutschlands ergeben. Ab Oktober vergünstigt sich für die
Versorger der Einkaufspreis von Gas um gut 0,65 Cent pro
Kilowattstunde (kWh).



Grund dafür ist der faktische Wegfall zweier Umlagen, die bisher
auf den Gaspreis aufgeschlagen wurden. Doch bei Bestandskunden
wollen viele Konzerne die Ersparnisse nicht weitergeben.

Die Finanztip-Umfrage hat ergeben, dass die Kosten für die
bisherigen Umlagen ab dem 1. Oktober häufig nur bei Kunden
wegfallen werden, die zu einem neuen Versorger wechseln.
“Bestandskunden gucken in die Röhre, denn die Energieversorger
sind rechtlich nicht verpflichtet, die Vergünstigungen an ihre
bestehenden Kunden automatisch weiterzugeben”, sagt
Energieexperte Benjamin Weigl von Finanztip. Zu den
Gasversorgern, welche die Preissenkungen durch die Gasumlage
nicht sofort weitergeben wollen, gehören: Energie
Baden-Württemberg (EnBW), E.on, EWE und die Stadtwerke München
(SWM). EWE gab an, die Preissenkungen durch die Gasumlage in der
Grundversorgung voraussichtlich ab dem 1. Januar weiterzugeben.
Die Mainova AG aus Frankfurt erklärte hingegen, die
Preissenkungen bereits ab Oktober weitergeben zu wollen. Bei
N-Ergie aus Nürnberg wiederum heißt es, man unterscheide derzeit
bei den Gaspreisen nicht zwischen Bestandskunden und Kunden, die
einen neuen Vertrag abschließen. Die Gasversorger Vattenfall,
Gasag, Rheinenergie und Montana wollten sich gegenüber Finanztip
nicht zu ihrer Preisgestaltung äußern.

Wechsel des Gasanbieters im Herbst zahlt sich häufig
aus

“Je nachdem, wie viel man derzeit fürs Gas bezahlt, macht allein
der Wegfall der Gasumlagen einen Rabatt von fünf bis acht Prozent
aus”, rechnet Weigl vor. Die mögliche Ersparnis bei einem hohen
Jahresverbrauch von 30.000 Kilowattstunden beträgt bei 0,65 Cent
pro kWh beispielsweise 195 Euro pro Jahr. “Im Herbst kann es sich
deshalb besonders lohnen, Neukundentarife zu vergleichen”, rät
Weigl. “Für Vertragslaufzeiten ab dem 1. Oktober sollte Gas noch
einmal günstiger werden”. Ganz allgemein hat sich Gas deutlich
verbilligt: Vor genau einem Jahr war nach dem russischen
Lieferstopp der Höhepunkt der Preisspirale erreicht.  In
neuen Verträgen kostete Gas damals 40 Cent/kWh und mehr. 
Heute werden laut dem Finanztip Gaspreis-Barometer in günstigen
Gasverträgen durchschnittlich 9,5 Cent/kWh verlangt.


 


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