Wirtschaftsnews vom 04. August 2023

Wirtschaftsnews vom 04. August 2023

Wirtschaftsnews

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die aktuellen Wirtschaftsnachrichten mit Michael
Weyland


 


Thema heute:    Ressourcenschonung im Bauwesen:
Wirtschaftsministerium fördert innovatives Projekt der Hochschule
Koblenz


 


 


Ein Forschungsteam der Hochschule Koblenz entwickelt eine neue
Methode zur effizienten Verwendung von Baustoffen im Bauwesen.
Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und
Weinbau fördert dieses Projekt zur Stärkung der
Kreislaufwirtschaft im Bauwesen im Rahmen des Inkubatorprogramms
Rheinland-Pfalz, das darauf abzielt, die konkrete Umsetzung von
innovativen Projekten zu fördern. Knapp 75.000 Euro wurden dem
Fachbereich bauen-kunst-werkstoffe dafür für die Dauer von zwei
Jahren bewilligt.


 


„Bauen in seiner gegenwärtigen Form verbraucht Ressourcen, die
limitiert sind. Die wichtigste der knappen Ressourcen des
Bauwesens ist Siliciumdioxid in Form von Quarz-Sand und Kies, das
in Deutschland nur noch für etwa 100 bis 120 Jahre verfügbar sein
wird“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Quarg-Vonscheidt, Projektleiter
und Professor für Geotechnik und Vermessungskunde an der
Hochschule Koblenz. Der Rohstoff wird für die Betonherstellung,
aber auch als Verfüllbaustoff bei Erdbaumaßnahmen verwendet.
Dieser verschwenderische Einsatz von Sand und Kies als
Verfüllbaustoff sei angesichts der Prognosen unverantwortlich, so
der Wissenschaftler. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz und die
ab August geltende Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und
Bodenschutz haben die Verwertung von mineralischen Abfällen und
die Schonung natürlicher Ressourcen zur obersten Priorität
erklärt. Vor diesem Hintergrund strebt das Projekt der Hochschule
Koblenz eine hohe Wiedereinbau-Quote von Aushubmaterialien auf
Baustellen an.


Eine effektive Möglichkeit Aushubmaterial wieder einzubauen,
besteht in der Aufbereitung der Erdbaustoffe zu einem zeitweise
fließfähigen Verfüllbaustoff, auch als Flüssigboden bezeichnet.
Doch mit Flüssigboden zu arbeiten, erfordert eine maßgebliche
Umstellung und Weiterentwicklung unserer bisherigen
Bauverfahren.
Eine dieser Weiterentwicklungen ist Gegenstand des Projekts der
Hochschule Koblenz, die ein Verfahren zur Lagefixierung von
Rohrleitungen bei der flüssigen Grabenverfüllung entwickelt.
Bislang gibt es kein vergleichbares Verfahren für eine der
größten Herausforderung der Branche. Das neue Verfahren basiert
auf elektrokinetischen Effekten und bietet nicht nur eine
innovative Lösung für die Bauindustrie, sondern hat auch
weitreichende wissenschaftliche und wirtschaftliche Vorteile.
„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit einem kommunalen
Versorgungsunternehmen, um das entwickelte System in einer realen
Baustellenumgebung zu erproben“, so Quarg-Vonscheidt.


 


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