Grundsatz #24: Über die Philosophie des Bürgerlichen – mit Nationalratsabgeordnetem Rudolf Taschner und Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig

Grundsatz #24: Über die Philosophie des Bürgerlichen – mit Nationalratsabgeordnetem Rudolf Taschner und Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig

In der Einleitung dieser Episode von „grundsatz“ schildert Präsidentin Bettina Rausch ihre Wahrnehmung der derzeitigen Stimmung: „Die Leichtigkeit des Seins fällt uns trotz mancher Sonnenstrahlen schwerer“, so Rausch. Darunter leide auch das Verständnis f
49 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

In der Einleitung dieser Episode von „grundsatz“ schildert
Präsidentin Bettina Rausch ihre Wahrnehmung der derzeitigen
Stimmung: „Die Leichtigkeit des Seins fällt uns trotz mancher
Sonnenstrahlen schwerer“, so Rausch. Darunter leide auch das
Verständnis für andere Menschen und deren Meinungen, und dem
müsse man sich stellen. Der bürgerliche Zugang sei, das
Verbindende und Gemeinsame zu suchen und dazu auch andere
einzuladen. „Das zieht sich durch unser Programm durch. Wir
wollen in schwierigen wie in ruhigen Zeiten mit der Akademie ein
Kraftort sein: Innehalten, reflektieren, Luft holen, nachdenken“,
erklärt Rausch.


Die Gäste in dieser Folge von „grundsatz“ sind die
Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig und Mathematiker und
Nationalratsabgeordneter Rudolf Taschner. Zu Beginn hält
Zehnpfennig fest, dass die rechtliche Absicherung der Grundrechte
ein Kernbestand des demokratischen Regierens seien und sich die
Demokratie dadurch auszeichne, sich von unten her zu regenerieren
und nicht von oben herab regiere. Für Taschner grenzt sich das
bürgerliche Verständnis vor allem durch die Erhaltung des
Privaten von anderen Einstellungen ab. „Sobald das Private von
staatlichen Einflüssen durchflutet wird, werde ich skeptisch“,
hält Taschner fest. Zehnpfennig sieht den Einzelnen in der
Pflicht: „Das Politische funktioniert nicht ohne eigene innere
Beteiligung, bloße Verhaltenskonformität ist für die Demokratie
nicht ausreichend.“ Taschner ergänzt, dass die Demokratie nach
einem gebildeten Menschen verlange und warnt davor, dass in
schlechten Zeiten die Solidarität vergessen und damit die
Demokratie gefährdet wird. Zehnpfennig bringt einen weiteren
Aspekt ein: „Demokratien sind auf den Geist angewiesen, der in
ihnen herrscht.“ Eine hedonistische Orientierung nur an den
eigenen Interessen und Bedürfnissen sei problematisch, weil
potenziell gesellschaftssprengend. Auch das Erklären,
Argumentieren und Vermitteln von Inhalten müsse mehr gestärkt
werden, so Zehnpfennig. In die Zukunft blickend betont Taschner,
dass man den Menschen eine Perspektive der „guten Zukunft“ geben
müsse. Zehnpfennig attestiert eine bereits stattfindende
Veränderung und betont, dass sich in einer Demokratie Dinge
wenden können. Eines ist für Taschner klar: „Wir brauchen
Politikerinnen und Politiker mit Weitblick,
Verantwortungsbewusstsein und Mut.“

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