5/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke

5/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Welt im Umbruch. Insbesondere die Industrialisierung mit ihrem Effekt der Beschleunigung und der Massen-Mobilisierung stellte die Menschen vor grosse Herausforderungen. Das schlug sich auch in der Kunst n ...
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Welt im Umbruch.
Insbesondere die Industrialisierung mit ihrem Effekt der
Beschleunigung und der Massen-Mobilisierung stellte die Menschen
vor grosse Herausforderungen. Das schlug sich auch in der Kunst
nieder.  Neue Formen entstanden, welche die neuen Erfahrungen
abzubilden versuchten. In der Literatur gelang Rainer Maria Rilke
eines dieser Werke: «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge».
Für sein einziges Prosabuch, das 1910 erschien, erfand Rilke eine
offene Form. Das hatte es bisher nicht gegeben, zumindest nicht in
der deutschen Literatur. Statt einer durchgängigen Handlung mit
klaren Entwicklungslinien und eindeutigen Charakteren, schuf Rilke
hier ein sprachlich-gedankliches Geflecht aus Assoziationen und
Konnotationen, aus Zeitverschiebungen und Brüchen.... Rilke entzog
so seinen Lesern den vertrauten Grund des Wahrnehmens und
Erzählens, um sie stattdessen mit einer sprachlichen Grenzerfahrung
zu konfrontieren - ein Training gewissermassen für eine Zeit, die
sich als lineares Vorher und Nachher zusehends auflöst. Eine Zeit,
die keine klaren und zentralen Perspektiven mehr zu bieten hat. Wo
sich hingegen reale und irreale Erlebnisbereiche immer mehr
ineinander verschieben. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet
und technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014
Produktion: SRF 1973  

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