1/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke

1/9:«Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge» von R.M. Rilke

Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke. 
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Ein Schwergewicht der deutschen Literatur. Es ist das einzige
Prosawerk eines Poeten, der vor hundert Jahren stilprägend war für
die moderne Lyrik: Rainer Maria Rilke.  1910 veröffentlichte
Rilke «Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge». Darin
schildert er die komplexen Erfahrungen eines sensiblen jungen
Mannes, der sich, aus dem ländlichen Dänemark stammend, in der
pulsierenden Weltstadt Paris niederlässt. In der Art eines
Tagebuchs schildert der angehende Schriftsteller Malte seine
Impressionen vom ebenso faszinierenden wie brutalen Alltag in der
Grossstadt. Es ist der entfesselte technische Fortschritt, der den
Takt vorgibt und neben schnellem Reichtum massenhaftes Elend
produziert. Rilke - in Gestalt des erzählenden Ichs Malte -
versucht, der Überfülle an Eindrücken sprachlich einen adäquaten
Ausdruck zu verleihen. Dabei verfährt er nicht linear, realistisch
und psychologisch. Vielmehr sprengt Rilke als erster im deutschen
Sprachraum konsequent den Rahmen des klassischen Romans. Er
erfindet für sein «Prosabuch», wie er es nennt, eine offene Form.
Statt einer durchgängigen Handlung schafft Rilke ein immer wieder
irritierendes Konstrukt aus Assoziationen, Brüchen, Rückblenden und
Zeitverschiebungen. So wird der sichere Grund des Wahrnehmens und
Erzählens mutwillig verlassen, zugunsten einer sprachlichen
Grenzerfahrung. Sprecher: Gert Westphal Neu eingerichtet und
technisch aufbereitet: Mirjam Emmenegger und Reto Ott 2014
Produktion: SRF 1973

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