2/5: «Berliner Kindheit um neunzehnhundert» von Walter Benjamin
In den Prosaminiaturen dieser Folge geht es nebst vielem
anderen um den Prinzen Louis Ferdinand, die früh verstorbene
Mitschülerin Luise von Landau, dämmrige Treppenhäuser, Äpfel in der
Ofenröhre, die alte Tante Lehmann und die über ihren Angeboten th
...
26 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In den Prosaminiaturen dieser Folge geht es nebst vielem
anderen um den Prinzen Louis Ferdinand, die früh verstorbene
Mitschülerin Luise von Landau, dämmrige Treppenhäuser, Äpfel in der
Ofenröhre, die alte Tante Lehmann und die über ihren Angeboten
thronenden Weiber in der Markthalle. Walter Benjamin wurde 1892 als
erstes von drei Kindern in Berlin geboren. Die Familie gehörte dem
assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur studierte er
Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im
Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre
jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er
Zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora
Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918-1972).
Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschliessung wechselte
Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit «Der
Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte. Zu
seinen Hauptwerken gehören der «Ursprung des deutschen
Trauerspiels», mit dem er sich erfolglos zu habilitieren versuchte,
seine Abhandlung über «Das Kunstwerk im Zeitalter seiner
technischen Reproduzierbarkeit» und das Torso gebliebene
«Passagenwerk». Aufgrund des Scheiterns seiner Habilitation sah
sich Benjamin gezwungen, als freier Autor, Kritiker und Übersetzer
zu arbeiten. Er stand in Kontakt mit Brecht und Adorno, der sich
nach Benjamins Tod um die Edition und Herausgabe seines Werkes
bemühen sollte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis emigrierte
Benjamin nach Paris, wo er an dem Passagenwerk arbeitete, das aus
einem Zitatenkonvolut besteht, mit dessen Hilfe er versuchte, die
Epoche des 19. Jahrhunderts und den Kapitalismus nachzuzeichnen.
Auf der Flucht vor der Gestapo nahm sich Walter Benjamin im
September 1940 in Port Bou das Leben. Sprecher: Felix von
Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung
entstammen allesamt der "Fassung letzter Hand". Wenigstens dreimal
hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um
neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger
und alle drei waren lange Zeit verschollen. Erst 1981 wurde das
Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek wieder entdeckt.
Miniaturen dieser Folge sind: «Tiergarten»; «Zu spät gekommen»,
«Knabenbücher», «Wintermorgen», «Steglitzer Ecke Genthiner», «Zwei
Rätselbilder» und «Markthalle»
anderen um den Prinzen Louis Ferdinand, die früh verstorbene
Mitschülerin Luise von Landau, dämmrige Treppenhäuser, Äpfel in der
Ofenröhre, die alte Tante Lehmann und die über ihren Angeboten
thronenden Weiber in der Markthalle. Walter Benjamin wurde 1892 als
erstes von drei Kindern in Berlin geboren. Die Familie gehörte dem
assimilierten Judentum an. Nach dem Abitur studierte er
Philosophie, deutsche Literatur und Psychologie in Freiburg im
Breisgau, München und Berlin. 1915 lernte er den fünf Jahre
jüngeren Mathematikstudenten Gershom Scholem kennen, mit dem er
Zeit seines Lebens befreundet blieb. 1917 heiratete Benjamin Dora
Kellner und wurde Vater eines Sohnes, Stefan Rafael (1918-1972).
Die Ehe hielt 13 Jahre. Noch im Jahr der Eheschliessung wechselte
Benjamin nach Bern, wo er zwei Jahre später mit der Arbeit «Der
Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte. Zu
seinen Hauptwerken gehören der «Ursprung des deutschen
Trauerspiels», mit dem er sich erfolglos zu habilitieren versuchte,
seine Abhandlung über «Das Kunstwerk im Zeitalter seiner
technischen Reproduzierbarkeit» und das Torso gebliebene
«Passagenwerk». Aufgrund des Scheiterns seiner Habilitation sah
sich Benjamin gezwungen, als freier Autor, Kritiker und Übersetzer
zu arbeiten. Er stand in Kontakt mit Brecht und Adorno, der sich
nach Benjamins Tod um die Edition und Herausgabe seines Werkes
bemühen sollte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis emigrierte
Benjamin nach Paris, wo er an dem Passagenwerk arbeitete, das aus
einem Zitatenkonvolut besteht, mit dessen Hilfe er versuchte, die
Epoche des 19. Jahrhunderts und den Kapitalismus nachzuzeichnen.
Auf der Flucht vor der Gestapo nahm sich Walter Benjamin im
September 1940 in Port Bou das Leben. Sprecher: Felix von
Manteuffel - Produktion: SRF 2013 Die Texte dieser Lesung
entstammen allesamt der "Fassung letzter Hand". Wenigstens dreimal
hat Walter Benjamin eine Druckvorlage der «Berliner Kindheit um
neunzehnhundert» zusammengestellt, aber keine fand einen Verleger
und alle drei waren lange Zeit verschollen. Erst 1981 wurde das
Typoskript in der Pariser Nationalbibliothek wieder entdeckt.
Miniaturen dieser Folge sind: «Tiergarten»; «Zu spät gekommen»,
«Knabenbücher», «Wintermorgen», «Steglitzer Ecke Genthiner», «Zwei
Rätselbilder» und «Markthalle»
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