(32) Unruhen in Kasachstan – Bleibt das Land ohne den »Alten« stabil?
32 Minuten
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Sicherheits- und außenpolitische Analysen, Strategien und diplomatische Optionen
Beschreibung
vor 2 Jahren
Januar 2022. Hunderte Tote, tausende Verletzte, mehr als 10.000
Verhaftungen im Hort der Stabilität in Zentralasien: Kasachstan. In
den Straßen russische Panzer, das politische Schwergewicht, der
ehemalige, langjährige Präsident Nur-Sultan Nasarbajew, von
entscheidenden Positionen abgesetzt. Unter der Erde große Mengen
Öl, Gas und Seltene Erden. Die Ereignisse in den ersten
Wochen des Jahres kamen überraschend, sind bislang noch schwer in
ihrer ganzen Abfolge und ihrem Ausmaß zu überblicken,
Augenzeugenberichte unterscheiden sich erheblich voneinander, doch
wir versuchen eine Einordnung mit Dr. Beate Eschment, Expertin für
Zentralasien und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für
Osteuropa und internationale Studien in Berlin (ZOiS). Äußerst
aggressive und bewaffnete Gruppierungen haben in der ersten
Januar-Woche offensichtlich die zunächst friedlichen
Demonstrationen gegen hohe Benzin-Preise und Korruption
unterwandert. Aber war diese Aktion von langer Hand geplant, oder
ist sie spontan entstanden? Welche Gruppierungen stehen im
Einzelnen dahinter? Welche Rolle spielt der superreiche
Nasarbajew-Schwiegersohn Kulibajew, welche der Prediger und
Nasarbajew-Neffe Satylbaldi, der angeblich perspektivlose, junge
Muslime aus den südlichen Provinzen mit Geld und Energy-Drinks zur
Randale in Almaty verführt haben soll? Wer profitiert davon? „Der
Nasarbajew-Clan ist der Verlierer, der noch neue Präsident Tokajew
ist der Gewinner, daraus würde ich aber nicht schließen, dass
Tokajew dahintersteckt«. Das passe einfach nicht zu seinem gesamten
Lebenslauf und Auftreten, so die Einschätzung von Dr. Beate
Eschment im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt. Auch die
Liste der innenpolitischen Aufgaben von Präsident Tokajew ist lang:
Sozioökonomische Fortschritte, Überwindung der Spaltung zwischen
Nord und Süd, Einführung echter Wahlen. Eschment ist überzeugt,
Tokajew wird nur ein Übergangspräsident Kasachstans sein – in einer
Region, in der die großen Player nicht die USA und Europa, sondern
Russland und China sind.
Verhaftungen im Hort der Stabilität in Zentralasien: Kasachstan. In
den Straßen russische Panzer, das politische Schwergewicht, der
ehemalige, langjährige Präsident Nur-Sultan Nasarbajew, von
entscheidenden Positionen abgesetzt. Unter der Erde große Mengen
Öl, Gas und Seltene Erden. Die Ereignisse in den ersten
Wochen des Jahres kamen überraschend, sind bislang noch schwer in
ihrer ganzen Abfolge und ihrem Ausmaß zu überblicken,
Augenzeugenberichte unterscheiden sich erheblich voneinander, doch
wir versuchen eine Einordnung mit Dr. Beate Eschment, Expertin für
Zentralasien und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentrum für
Osteuropa und internationale Studien in Berlin (ZOiS). Äußerst
aggressive und bewaffnete Gruppierungen haben in der ersten
Januar-Woche offensichtlich die zunächst friedlichen
Demonstrationen gegen hohe Benzin-Preise und Korruption
unterwandert. Aber war diese Aktion von langer Hand geplant, oder
ist sie spontan entstanden? Welche Gruppierungen stehen im
Einzelnen dahinter? Welche Rolle spielt der superreiche
Nasarbajew-Schwiegersohn Kulibajew, welche der Prediger und
Nasarbajew-Neffe Satylbaldi, der angeblich perspektivlose, junge
Muslime aus den südlichen Provinzen mit Geld und Energy-Drinks zur
Randale in Almaty verführt haben soll? Wer profitiert davon? „Der
Nasarbajew-Clan ist der Verlierer, der noch neue Präsident Tokajew
ist der Gewinner, daraus würde ich aber nicht schließen, dass
Tokajew dahintersteckt«. Das passe einfach nicht zu seinem gesamten
Lebenslauf und Auftreten, so die Einschätzung von Dr. Beate
Eschment im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt. Auch die
Liste der innenpolitischen Aufgaben von Präsident Tokajew ist lang:
Sozioökonomische Fortschritte, Überwindung der Spaltung zwischen
Nord und Süd, Einführung echter Wahlen. Eschment ist überzeugt,
Tokajew wird nur ein Übergangspräsident Kasachstans sein – in einer
Region, in der die großen Player nicht die USA und Europa, sondern
Russland und China sind.
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