Die päpstlichen nuntii und legati im Reich (1447–1484)
Beschreibung
vor 12 Jahren
Ungeachtet der intensiven Erforschung der Diplomatie der
rinascimentalen italienischen Stadtstaaten wurde das päpstliche
Gesandtschaftswesen des 15. Jahrhunderts bisher nur punktuell
bearbeitet. Die Dissertation versucht erstmals einen umfassenden
Blick auf dessen Struktur und Organisation zu werfen und damit
sowohl die grundsätzliche Forschungslücke zwischen den gut
erforschten hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Verhältnissen zu schließen, als auch die Voraussetzung für eine
präzisere Erforschung des vielbeachteten „Übergangs“ zu den
ständigen Nuntiaturen zu schaffen. Den Kern der Arbeit bildet eine
auf Vollständigkeit zielende Auflistung aller päpstlichen
Gesandten, die während des Zeitraums von 1447 bis 1484 (Nikolaus V.
bis Sixtus IV.) in den deutschsprachigen Gebieten des Reiches
wirkten. Abseits der prominenten, aber zahlenmäßig eine geringe
Minderheit bildenden Kardinallegaten (legati de latere) liegt das
Hauptaugenmerk auf den einfachen legati und nuntii. Neben einem
detaillierten Verzeichnis ihrer Aufträge gibt eine Serienbiographie
Aufschluss über Herkunft, Ausbildung und Karriere. Als Grundlage
dient das vorrangig im Archivio Segreto Vaticano aufbewahrte,
jedoch auch auf andere italienische Archive und Bibliotheken (v.a.
Venedig, Florenz) verstreute Quellenmaterial der päpstlichen
Kanzlei (Instruktionen, Geleitbriefe, Kredenzen, Fakultäten,
Breven) und Kammer, sowie die in ihrer Ergiebigkeit stark
variierende partikulare Überlieferung in Brief- und
Urkundensammlungen. Unter Hinzuziehung einschlägiger Werke der
Kanonistik und insbesondere der zeitgenössischen juristischen
Traktatliteratur werden die komplexe Hierarchie des päpstlichen
Gesandtschaftswesens beschrieben und die Kompetenzen der
verschiedenen Gesandten-„Typen“ diskutiert. Weitere Kernthemen
bilden die Bedeutung der Fakultäten, das Aufgabenspektrum der
Gesandten, eine sozialgeschichtliche Auswertung der Biogramme und
nicht zuletzt die Frage der Finanzierung. Als „Nebenprodukt“ des
reichen Quellenfundus und der internationalen Literaturbasis werden
schließlich diverse Aspekte der Praxis des päpstlichen
Gesandtschaftswesens im 15. Jahrhundert behandelt.
rinascimentalen italienischen Stadtstaaten wurde das päpstliche
Gesandtschaftswesen des 15. Jahrhunderts bisher nur punktuell
bearbeitet. Die Dissertation versucht erstmals einen umfassenden
Blick auf dessen Struktur und Organisation zu werfen und damit
sowohl die grundsätzliche Forschungslücke zwischen den gut
erforschten hochmittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Verhältnissen zu schließen, als auch die Voraussetzung für eine
präzisere Erforschung des vielbeachteten „Übergangs“ zu den
ständigen Nuntiaturen zu schaffen. Den Kern der Arbeit bildet eine
auf Vollständigkeit zielende Auflistung aller päpstlichen
Gesandten, die während des Zeitraums von 1447 bis 1484 (Nikolaus V.
bis Sixtus IV.) in den deutschsprachigen Gebieten des Reiches
wirkten. Abseits der prominenten, aber zahlenmäßig eine geringe
Minderheit bildenden Kardinallegaten (legati de latere) liegt das
Hauptaugenmerk auf den einfachen legati und nuntii. Neben einem
detaillierten Verzeichnis ihrer Aufträge gibt eine Serienbiographie
Aufschluss über Herkunft, Ausbildung und Karriere. Als Grundlage
dient das vorrangig im Archivio Segreto Vaticano aufbewahrte,
jedoch auch auf andere italienische Archive und Bibliotheken (v.a.
Venedig, Florenz) verstreute Quellenmaterial der päpstlichen
Kanzlei (Instruktionen, Geleitbriefe, Kredenzen, Fakultäten,
Breven) und Kammer, sowie die in ihrer Ergiebigkeit stark
variierende partikulare Überlieferung in Brief- und
Urkundensammlungen. Unter Hinzuziehung einschlägiger Werke der
Kanonistik und insbesondere der zeitgenössischen juristischen
Traktatliteratur werden die komplexe Hierarchie des päpstlichen
Gesandtschaftswesens beschrieben und die Kompetenzen der
verschiedenen Gesandten-„Typen“ diskutiert. Weitere Kernthemen
bilden die Bedeutung der Fakultäten, das Aufgabenspektrum der
Gesandten, eine sozialgeschichtliche Auswertung der Biogramme und
nicht zuletzt die Frage der Finanzierung. Als „Nebenprodukt“ des
reichen Quellenfundus und der internationalen Literaturbasis werden
schließlich diverse Aspekte der Praxis des päpstlichen
Gesandtschaftswesens im 15. Jahrhundert behandelt.
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