Beschreibung

vor 11 Jahren
Für die Evaluierung wurden die Begriffe Organisation und
Institution im soziologischen Sinne getrennt, d.h. die Organisation
beschreibt das Haus und den Organisationsablauf, Institution
bezieht sich auf das Regelwerk, Normen und Werte. Der amerikanische
Sozialwissenschaftler Peter Senge entwickelte 1990 das Konzept der
Lernenden Organisation, als Methode zur Organisationsentwicklung
von Unternehmen. Senge ist der Meinung, dass Weiterentwicklung ein
Lernprozess darstellt, der insbesondere Einfluss auf die
Institution (Regelwerk) nimmt, in dem über systemisches
Hinterfragen die Wahrnehmung verändert wird. Der Lernprozess kann
gezielt über die Beherrschung von fünf Disziplinen vorangetrieben
werden, dies sind Systemdenken, personal Mastery
(Persönlichkeitsentwicklung), mentale Modelle, Vision und Team
Lernen. Über eine Fragebogenerhebung wurden Aussagen von 21
Schauspielern, Musikern und Mitarbeitern des Schauspiel Frankfurts
systematisch nach Aussagen hin untersucht, die sich den fünf
Disziplinen nach Senge zuordnen lassen und belegen, dass über die
andere Art zu Arbeit, etwas in den Köpfen der Beteiligten, also den
mentalen Modelle und somit der Institution Theater verändert hat.
Aus den Ergebnissen wurde das Konzept eines Lernenden Theaters
abgeleitet, welches entgegen betriebswirtschaftlich,
kulturmanagerialen Ansätzen zur “Rettung” der deutschen Theater,
eine Organisationsentwicklung für das Theater aus dem Theater
selbst darstellt. Denn Veränderung kann nicht von Oben oder Außen
bestimmt werden, der Wille muss von den Mitarbeitern der Theater
selbst kommen. Denn wo kein Wille, da auch kein Weg und somit auch
kein Ausweg aus der Theaterkrise.

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