Kampf dem Glücks-Diktat
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Jeder ist seines Glückes Schmied, schreit die neoliberale
Leistungsgesellschaft. Wer positiv denkt, der schafft
alles. Und jede Krise ist eine Chance. „Schluss damit“, sagt
Juliane Marie Schreiber. Sie ruft zum Widerstand auf.
Gegen die Ideologie unserer Zeit: den Zwang des Glücks.
„Glück ist zu einem Statussymbol geworden. Wir
sollen Scheitern als Chance begreifen und ständig unser Selbst
entfalten.“ Sogar im Supermarkt, so kritisiert die deutsche
Journalistin und Politologin, lachen uns „Be Happy“-Botschaften
von Tees und Duschgels entgegen. Doch das Glücksstreben hat
Schattenseiten: „Wenn Glück und Leid zu einer Frage der inneren
Einstellung gemacht werden, vermittelt es den Anschein, es gebe
hauptsächlich psychologische Probleme und keine
gesellschaftlichen.“
Warum das Glücksdiktat den sozialen Zusammenhalt schwächt,
politische Probleme kein persönliches Versagen sind und Schmerz,
Wut und Schimpfen essentiell für den kollektiven Fortschritt, das
beleuchtet Juliane Marie Schreiber in einem neuen Buch:
„Ich möchte lieber nicht – eine Rebellion gegen den
Terror des Positiven“ (Piper-Verlag).
Ein Aufruf dazu, das negative Denken wieder salonfähig zu machen:
„Denn die Welt wurde nicht von den Glücklichen verändert, sondern
von den Unzufriedenen.
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